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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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auszahlen.
    Im wahrsten Sinne des Wortes.
     
    *
     
    »Tatsächlich. Wer hätte das gedacht?«
    Sigam lehnte sich zurück, beschattete sein Gesicht mit der flachen Hand und warf einen Blick über den Siegesplatz, eine große Fläche in der Mitte der größten Metropole auf Orathon, die normalerweise für Aufmärsche und Paraden verwendet wurde. An ihrem Rand reihten sich kleine Restaurants und Geschäfte aneinander. Es war eines der wohlhabenden Viertel der Stadt, denn hier flanierten die höchsten Repräsentanten der Wirtschaftselite des Reiches in ihrer freien Zeit entlang, um sich zu entspannen.
    Nomar Benilon und er wirkten beinahe deplaziert in dem kleinen Café, in dem sie sich niedergelassen hatten. Als junge Offiziere waren für sie die Preise, die hier für das kleinste Erfrischungsgetränk verlangt wurden, eigentlich unbezahlbar. Doch beide Männer kamen aus wohlhabenden Familien und auch Nomar genoß neben seinem Sold eine Apanage als Mitglied der FAMILIE, mochte seine Sippschaft im Vergleich zu den Agelons auch unbedeutend sein. Nomar jedenfalls, dessen Karriereziele durch einen Aufstieg in hohe Offiziersränge bereits weitgehend erfüllt waren, konnte mit seinem Geld etwas freigebiger umgehen als Sigam, der auch weiterhin, bis seine Investitionen Früchte tragen würden, zur Sparsamkeit neigte.
    »In der Tat«, bestätigte Nomar den Ausruf Sigams und genehmigte sich einen Schluck Sholak, einem Tee aus ausgewählten Kräutern, der für seine anregende Wirkung bekannt war. »Ich habe mit dem Personaloffizier gesprochen, er ist ein alter Freund meines Vaters. Meine Kompanie wird in Sektor VII-G verlegt, direkt an die Front. Und dein Geschwader wurde für unsere Raumlandeeinheit als Geleitschutz abgeordnet. Wir brechen nach Ablauf unserer Dienstzeit hier zusammen auf.«
    »Das hört sich gut an«, kommentierte Sigam. Er runzelte die Stirn. »Sektor VII-G? Eher ein abgelegenes Stück der Front!«
    »Ja, aber wie es scheint, sind auch nicht die Laktonen dort unsere Gegner, sondern ein Volk namens Urung’hir. Es bevölkert drei Sternensysteme und verfügt dem Vernehmen nach über nicht ganz unerhebliche Machtmittel. Jedenfalls haben die Eingeborenen sich einer Unterwerfung verweigert und es gelang ihnen offenbar, eine Standardinvasionsstreitmacht der Größenordnung ›Haut‹ zurückzuschlagen. Es gibt einige technologische Fortschritte dieses Volkes, die offenbar problematisch für unsere Schutzfeldtechnologie sind.«
    »Ich bin sicher, die Wissenschaftler arbeiten daran«, mutmaßte Agelon und nahm seinerseits einen Schluck Sholak.
    »Durchaus, aber der Sektorplan muß eingehalten werden. Daher hat das Oberkommando beschlossen, eine Streitmacht der Kategorie ›Olt‹ zu sammeln und wir gehören dazu.«
    Sigam nickte verständnisvoll. Obgleich der Hauptgegner der Orathonen das Laktonische Reich war, expandierte das Imperium in alle Richtungen. Meist waren die wenigen Fremdvölker, die man auf diesem Weg antraf, technologisch auf einer so niedrigen Stufe, daß sie dem Eroberungsstreben des Reiches nichts entgegenzusetzen hatten.
    Das letzte Volk, das sich über längere Zeit erfolgreich den Orathonen entgegengestellt hatte, waren die Whims gewesen, insektoide Lebewesen, die erbitterte Krieger waren. Nach ihrer blutigen Niederwerfung hatte man ihr Potential durch die massenhafte Einpflanzung semibiotischer Conductoren zu nutzen verstanden. Neben den Elite-Raumlandedivisionen, zu denen sich Nomar zählte, waren die Whim-Soldaten das Rückgrat der Bodeneinheiten der Orathonen.
    Auch dieses neue Volk würde man niederwerfen können, offenbar hatte der verantwortliche Offizier die Stärke des Gegners anfangs schlicht unterschätzt und zu geringe Kräfte eingesetzt. Eine Streitmacht der Kategorie ›Olt‹ jedoch umfaßte fast 1000 Einheiten jeder Größe und würde mit einem Drei-Systeme-Volk ohne größere Probleme fertig werden.
    »Spannende Sache«, meinte Sigam nun. »Ich habe bisher Kampfhandlungen nur von ferne gesehen. Meist war mein Schiff in der Etappe eingesetzt oder bei der Heimatflotte. Die kurze Zeit, die ich an der Front zugebracht hatte, war es relativ ruhig geblieben. Ich freue mich, mein erstes eigenes Kommando sogleich in den Krieg führen zu dürfen.«
    »Mir geht es ähnlich. Die Urung’hir sollen humanoid sein, uns nicht unähnlich. Es wird interessant sein, wie lange sie brauchen werden, um ihre Unterlegenheit einzusehen.«
    »Im Zweifelsfalle werden wir sie einfach auslöschen.«
    »So

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