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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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entsprechen, sobald seine Zeit als Kommandant des Diskus vorüber war und er zu Höherem berufen wurde.
    Der Kampf um das Gebiet der Urung’hir war auch jetzt, sieben Tage nach der Landeoperation, noch nicht beendet. Genauso hartnäckig wie im Weltall kämpften die Eingeborenen um jeden Handbreit ihrer Welt. Sigam kam nicht umhin, dem Feind eine Art widerwilligen Respekt zu zollen. Er hatte über Nomar Berichte aus erster Hand erhalten und war über den Verlauf der Eroberung voll im Bilde. Trotz aller Luftüberlegenheit war der Widerstand des Feindes noch nicht gebrochen und selbst in scheinbar befriedeten Gebieten loderten immer wieder neue Kämpfe auf, was dazu führte, daß die Orathonen mehr Truppen zur Sicherung der Eroberungen einsetzen mußten als erwartet - und damit weniger an die eigentliche Front werfen konnten. Weite Bombardements verboten sich, denn das Oberkommando wollte die industriellen Anlagen der Gegner weitgehend unzerstört in die Hände bekommen. Also blieb nur ein mühsamer Bodenkrieg, der bereits Tausenden der Invasoren das Leben gekostet hatte.
    Und jetzt, kurz bevor Agelons AVT eine Standardbegleitmission für einige vorrückende Kompanien hätte durchführen sollen, war er in das Haus der Admiralität gerufen worden, ein großer, schnell errichteter Plastikbetonbau, der unweit der Landestelle der beiden Wonn-Hanteln stand, die sich seit der ersten Landung nicht mehr von der Stelle bewegt hatten. Natürlich waren mittlerweile an anderen Stellen zusätzliche Bodentruppen gelandet worden, doch jetzt blieben keine Reserven mehr. Nach Sigams Schätzung würde die endgültige Eroberung dieser Welt noch Monate dauern. Was ihn daran am meisten störte, war die Tatsache, daß er so lange auf dieser Welt bleiben würde, die ihn zunehmend zu langweilen begann, wenn er sich nicht gerade im Kampfeinsatz befand.
    Nun, der Termin bei der Admiralität versprach zumindest Abwechslung, worum es auch immer gehen mochte.
    Agelon setzte sich in einen Gleiter, dessen Fahrer ihm knapp zunickte. Man hatte ihm das Fahrzeug geschickt, was Sigam jedoch als selbstverständlich erachtete, denn mochte er auf der einen Seite nur ein einfacher AVT-Kommandant sein, auf der anderen war er der dritte Sohn des Moga Agelon - und das würde niemand vergessen, der die rote Schärpe sah, die allein ein Mitglied der FAMILIE tragen durfte und die auch Sigam zu seiner Uniform ergänzt hatte. Rot war die Farbe der FAMILIE. Die leuchtende Farbe war weithin erkennbar.
    Obgleich Sigam sehr neugierig war, wechselte er kein Wort mit dem Unterling, der ihn zur Admiralität chauffierte. Fast teilnahmslos starrte er aus dem Fenster, als die gelandeten Raumschiffe an ihm vorbeihuschten. Ein helles Singen weckte seine Aufmerksamkeit für einen Moment, als ein AVT-Diskus mit lohenden Triebwerken abhob und rasch an Höhe gewann - wahrscheinlich der Ersatz für sein eigenes Schiff, das nun außerplanmäßig am Boden blieb.
    Rasch erreichten sie das Gebäude. Sigam verließ den Gleiter, betrat das Foyer und wurde sogleich von einer Ordonnanz durch die Gänge in ein geräumiges Büro gebracht. Vor ihm stand Vizeadmiral Bonolin, der die Operationen auf dieser Welt leitete, sowie der Sekretär von Dolak Nomalon, der als Gouverneur für diesen Sektor vorgesehen war. Die Nomalons gehörten seit Jahrhunderten zur FAMILIE und waren ein recht mächtiger Clan innerhalb des orathonischen Machtgefüges - bei weitem nicht so mächtig wie die Agelons, aber immerhin wurde einer der ihren mit der Verwaltung dieser drei interessanten eroberten Systeme beauftragt. Nach einer Phase von drei Jahren konnten sich die Nomalons dann formell diesen Sektor als Familienbesitz eintragen lassen - von Mogas Gnaden, aber, wenn nichts wirklich Schlimmes vorfiel, für alle kommenden Generationen.
    Sigam salutierte vor dem Admiral und nickte dem Sekretär kurz zu.
    »Kommandant Agelon, danke für Euer rasches Erscheinen«, begrüßte ihn der Vizeadmiral und wies auf eine Sesselgruppe. Die Männer machten es sich bequem.
    »Wie kann ich dem Reich dienen?« benutzte Sigam die traditionelle Formel.
    »Auf unerwartete Art und Weise, Edler«, erwiderte der Vizeadmiral und machte ein bekümmertes Gesicht. »Der Edle Dolak ist vor drei Stunden bei der Inspektion des vor zwei Tagen eroberten Industriekomplexes nahe der Stadt Kaylan von einem Heckenschützen des Feindes erschossen worden. Er war sofort tot, wir konnten nichts mehr für ihn tun.«
    Sigam ballte die Fäuste.
    »Diese Untat

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