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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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muß sofort gerächt werden!« stieß er hervor.
    Der Vizeadmiral machte eine wegwischende Handbewegung.
    »Das ist bereits geschehen. Wir haben eine Kleinstadt mit 30 000 Einwohnern ausgelöscht und öffentlich den Grund dafür bekannt gemacht.«
    »30 000 Eingeborene für ein Mitglied der FAMILIE?« schnappte Sigam mit gefährlichem Unterton. »Das ist ein geringer Preis, Vizeadmiral.«
    Dieser nickte. »Ja, Edler, aber es ist alles, was mir erlaubt wurde. Wenn allerdings der neue Gouverneur eine härtere Strafaktion anordnen sollte, werde ich diese mit Freude ausführen.«
    »Wer ist der neue Gouverneur?«
    Der Sekretär meldete sich zu Wort. Er beugte sich vor und reichte Sigam eine schwere Mappe, auf der das Emblem der FAMILIE prangte.
    »Dies kam von Khara, bereits vor drei Tagen. Es ist der Eventualitätsplan des Flottenkommandos für diesen Sektor. Dieser Plan ist etwas besonderes.«
    Sigam erkannte sofort, auf was der Mann anspielte. Als er die Mappe öffnete, sah er einen Umschlag mit dem persönlichen Siegel des Moga darin liegen. Das war ungewöhnlich.
    »Der Herrscher hat angeordnet, daß im Falle des Todes des designierten Gouverneurs Ihr, edler Sigam, für einen Zeitraum von einem halben Jahr diesen Posten innehaben sollt, ehe die Nomalons einen Ersatz unter den ihren auswählen.«
    Sigam rang um Fassung, erbrach das Siegel und las den knapp gehaltenen Befehl durch. Der Sekretär hatte absolut recht. Sigam Agelon war auf der Basis dieser Anweisung ab sofort der Gouverneur der drei umkämpften Systeme.
    Er lehnte sich zurück und ließ die Mappe auf seinen Schoß sinken. Der Sekretär senkte devot den Kopf, während der Vizeadmiral sich erhob und Sigam einen förmlichen Salut erbot. Als Gouverneur stand dieser nun auch in der formellen Rangordnung über ihm.
    Der Agelon faßte sich. Er nickte den beiden Männern zu, faltete das Papier zusammen und steckte es wieder in den Umschlag.
    Sigam erhob sich schwerfällig.
    »Ich ordne eine Generalbesprechung aller Kommandanten oberer Ränge an, heute nachmittag um 1400 lokaler Zeit«, sagte er mit rauher Stimme. Er fingerte die Kommandocodes aus der Mappe und betrachtete die dünne Plastikscheibe nachdenklich. »Ich werde mich jetzt aber erst einmal auf den aktuellen Stand bringen müssen.« Sigam warf einen Blick auf den Leitcomputer, der in den Schreibtisch des Büros integriert war. Die beiden Männer verstanden, verbeugten sich und eilten aus dem Raum.
    Sigam blieb unschlüssig stehen, drehte die Scheibe mit den Codes in der Hand und dachte nach. Offenbar war Moga zu der Ansicht gekommen, daß die Ausbildung seines Sohnes nicht nur rein militärische Aspekte umfassen sollte. Dieses halbe Jahr als Gouverneur war als Bewährungsprobe gedacht - und als überraschende dazu, da weder Moga noch Sigam den Eintritt dieser Eventualität hatten vorhersehen konnten. Sigam sollte beweisen, daß er dazu in der Lage war, einen Sektor wie diesen zu bewältigen und in das Reich einzugliedern. Er sollte nicht nur nach Macht streben, sondern erst einmal unter Beweis stellen, wozu er in der Lage war.
    Würde er erfolgreich sein, würde es den Ruhm der Agelons mehren und einen Sektor sichern.
    Würde er scheitern, hätte er sich lächerlich gemacht und seine eigenen Machtpläne wären in ernsthafter Gefahr. Die FAMILIE duldete nur die Erfolgreichen. Versager hatten in der Herrschaftselite des Reiches keinen Platz.
    Wie es auch ausging, Moga Agelon würde damit gewonnen haben - einen sicheren Sektor oder einen Konkurrenten weniger.
    Sigam lächelte schwach. Es schien ihm, als müsse er tatsächlich noch etwas von seinem Vater lernen.
    Dann setzte er sich vor den Leitcomputer. Er würde alles dafür tun, daß die zweite mögliche Konsequenz nicht eintrat.
     
    *
     
    Die schweren Raketengranaten erschütterten den Erdboden, als sie um Nomar Benilons Männer aufschlugen. Aus den Augenwinkeln erkannte Nomar, wie ein Whim von einem Splitter getroffen wurde und leblos zu Boden sackte.
    »Kommandant!«
    Sein Stellvertreter robbte mit schmerzverzerrtem Gesicht an seine Seite, legte sich keuchend nieder und hielt seine blutige Schulter.
    »Sie haben uns eingekesselt!«
    »Luftunterstützung?«
    »Die Kommunikation ist tot. Wir sind vom Leitstand abgeschnitten. Sie haben wieder ihre Scrambler eingesetzt!«
    Nomar fluchte unterdrückt. Zu den technischen Errungenschaften ihrer Feinde, die denen der Orathonen leicht überlegen waren, gehörte ein Kommunikationsscrambler, der vor allem auf

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