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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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gehört und ich wies sie nicht darauf hin, daß ich den Namen sehr gut verstanden hatte.«
    »Was hast du gehört?«
    Nun begann der Ryckide wieder am ganzen Körper zu zittern. Arnon blieb geduldig. Schließlich raffte sich der Mann auf.
    »Wenn ich das sage, darf ich gehen?«
    »So ist es.«
    »Der Name war Sigam Agelon.«
    Haladil schloß die Augen. Er hatte nicht mit diesem direkten Hinweis gerechnet. Seine Gedanken wirbelten im Kopf umher, so daß er gar nicht merkte, wie Arnon den Raum verließ und zu ihm trat.
    »Er nennt Agelon«, sagte er überflüssigerweise.
    »Ja. Und er wird sich das seine zusammenreimen. Er könnte reden. Die Investigatur muß Gerüchte über die FAMILIE bereits im Keim ersticken. Erst recht, wenn es sich um die Agelons handelt.«
    »Wir verfahren also anders?«
    Der Tzatike nickte.
    »Sorgen Sie dafür, daß der Mann beseitigt wird. Schnell, unauffällig, unauffindbar. Machen Sie es selbst. Ich werde einen Termin mit Agelon vereinbaren. Wir haben genug für einen ersten Vorstoß.«
    Arnon nickte. Aus seiner Tragetasche holte er eine Waffe, wandte sich ab. Haladil war in Gedanken versunken und sah erst wieder auf, als der von der Hitze des Blasters verschmorte Rest des Ryckiden auf seinem Sitz zusammensackte. Der Tzatike war froh, daß ihm der Gesichtsausdruck des Ermordeten entgangen war, als Arnon die Waffe auf ihn gerichtet hatte. Es war dieser Teil seiner Arbeit, der ihm am wenigsten gefiel.
    Augenblicke später hatte er den Vorfall bereits wieder vergessen.
     
    *
     
    »Javan? Den Namen habe ich schon mal gehört.«
    Nomar Benilon strich sich über seine Kopffedern und lehnte sich in dem Sessel zurück, in dem er seit einigen Stunden nahezu bewegungslos verharrt hatte. Hekto Ghavani, der laktonische Agent, hatte die meiste Zeit geredet und da er gut vorbereitet gewesen war, hatte Nomar schweigen können. Neben ihm saßen Honal, Sheeva und Loovan, alle mit entweder halb geschlossenen Augen oder mit Unterlagen beschäftigt, die sie auf elektronischen Pads studierten. Nomars Frage war seine erste Äußerung seit langer Zeit gewesen.
    »Ja, er ist der Abteilungsleiter im laktonischen Geheimdienst, der für diesen Bereich zuständig ist. Er war auch mein Führungsoffizier. Sie beziehen sich bestimmt auf seinen Vater Jakto. Er wird, davon gehen wir aus, irgendwann demnächst zum Schento ernannt werden.«
    »Richtig, ich habe darüber gelesen, bei den regulären Sicherheitsbriefings in meiner Zeit als Offizier. Eine sehr hochgestellte Persönlichkeit der Laktonen. Wenn er Schento wird...«
    »Vielleicht ist er es schon. Die Nachricht, die ich erhalten habe, enthielt keine allgemeinen Informationen. Und die orathonischen Medien berichten solche Dinge offensichtlich nicht.«
    »Nein, sicher nicht. Das heißt also, wir haben nicht mit irgendjemandem zu tun. Und die Idee ist wirklich, daß er persönlich bis in diesen Sektor kommen möchte, um das Projekt vorzubereiten?«
    »Ja, er hat darauf bestanden. Es hat auch etwas mit seiner persönlichen Karriereplanung zu tun. Will er weiter in der Hierarchie aufsteigen, benötigt er Felderfahrung als leitender Offizier. Darum kommt auch ein Javan nicht herum.«
    Nomar grinste. »Ein kleiner Vorteil, den die Laktonen haben. Wer Mitglied der FAMILIE ist, könnte eine hohe Position einnehmen, auch ohne sich bewähren zu müssen. Keine strategisch und politisch essentielle Position - noch nicht - aber eine mit Einfluß.«
    Ghavani hob die Schultern.
    »Nepotismus ist auch uns Laktonen nicht fremd. Ich will da kein falsches Bild zeichnen. Doch da Lakton diesen Krieg seit einigen Jahrzehnten zu verlieren beginnt, ist unsere Selbstdisziplin vielleicht etwas größer geblieben.«
    »Nepotismus ist das Regierungssystem unseres Reiches«, erwiderte Nomar. »Nepotismus ist das, was die FAMILIE zusammenhält. Es ist diese widerliche Form von Korruption, die das ganze Reich durchzieht. Die Flotte ist absolut nicht davon ausgenommen.«
    »Das würde dieses Forschungsprojekt erklären«, meinte nun Sheeva. »Bronzeroboter, die selbständig denken können, wären nicht notwendigerweise ein Instrument für Nepotismus.«
    »Falls das der Grund für dieses Projekt ist, wäre das eine bemerkenswerte Einsichts- und Kritikfähigkeit innerhalb der orathonischen Führung. Ich kann nicht richtig daran glauben.«
    »Ich auch nicht. Aber es paßt doch ins Bild.«
    »Dieses Projekt paßt in das Bild des Größenwahnsinns, der Immoralität und der Maßlosigkeit meines

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