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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Volkes«, murrte Honal, der bei der Präsentation des laktonischen Agenten ständig den Kopf geschüttelt hatte. »Ich kenne manche Abgründe der Perversität, und dieser Krieg hat aus uns allen Tiere gemacht. Aber so etwas... so etwas übertrifft selbst die Teufelei der semibiotischen Konduktoren.«
    »Ein Grund mehr, dieses Ziel ernst zu nehmen«, meinte Ghavani. »Lakton hat natürlich ein großes Interesse daran, ein Projekt zumindest zu verzögern, daß eventuell trotz aller Perversität geeignet ist, die Effektivität orathonischer Flottenoperationen zu erhöhen. Und für Sie, nun, sind die Gründe fast schon selbsterklärend. Welche Motivation es auch immer sein mag - moralische Abscheu oder strategisches Kalkül - wir haben ein gemeinsames Interesse. Sehe ich das richtig?«
    »Ohne Zweifel«, bestätigte Nomar. »Diese Teufelei muß ein Ende haben. Wir sollten alles tun, um gemeinsam dieses Ziel zu erreichen. Ich denke, daß ich auch für meine Freunde hier sprechen kann, wenn wir dem laktonischen Geheimdienst unsere volle Unterstützung zusichern.«
    Ghavani sah die Urung’hir an. Sowohl in Sheevas wie auch in Loovans Gesicht las er nur Zustimmung.
    »Wenn ich daran denke, daß die Orathonen demnächst auf unseren Welten landen und wahllos erwachsene Männer und Frauen auslesen, um geeignetes Biomaterial für ihre Bronzeroboter zu erhalten, wird mir schon schlecht. Wenn wir etwas tun können, um dies zu verhindern, dann soll es geschehen«, meinte Sheeva mit unverhohlener Abscheu.
    »Es wird eine gefährliche Operation«, betonte der Laktone. »Die Station wird scharf bewacht sein. Wir haben nicht die Machtmittel, um brachial vorgehen zu können. Das heißt, wir müssen einen schwachen Punkt finden und dort ansetzen. Dazu benötigen wir mehr Informationen. Das wiederum bedingt, daß wir den laktonischen Geheimdienst bitten müssen, gezielte Ermittlungen anzustellen, was wiederum die Gefahr der Entdeckung erhöht.«
    »Das ist Ihr Risiko, Ghavani.«
    »Lakton hat seine Entscheidung bereits getroffen«, erwiderte dieser. »Wenn sie dabei sind, dann sind wir es auch.«
    Alle Augen richteten sich auf Nomar.
    »Also müssen wir ein Treffen mit Javan arrangieren, die lokalen Agentennetze der Laktonen aktivieren und versuchen, einen erfolgversprechenden Plan auszuarbeiten«, faßte der Gefiederte zusammen. »Hört sich wie ein Spaziergang an.«
    Der lahme Witz sorgte nur für schwaches Lächeln bei den Anwesenden, aber immerhin sorgte er dafür, etwas die sprichwörtlichen dunklen Wolken zu vertreiben, die über ihren Köpfen schwebten. Die Runde löste sich auf, erschöpft, aber zumindest jetzt mit einer klaren Vorstellung über das, was sie erreichen wollte.
    Ghavani hielt Nomar Benilon zurück. Er wartete, bis alle anderen den Raum verlassen hatten.
    »Wenn diese Aktion scheitert, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht nur das laktonische Agentennetz nachhaltig beschädigt, sondern Ihre Organisation zerschlagen werden.«
    »Wir werden Vorkehrungen treffen. Für das endgültige Operationsteam machen wir eine neue Basis auf. Alle Mitglieder des Teams erhalten eine Pille Voxidel. Wenn die Operation fehlschlägt, wird es niemanden geben, der den Orathonen etwas mitteilen kann.«
    Ghavani nickte. Voxidel war ein hochkomplexes neural wirkendes Mittel, daß bestimmte, vorher mit Proteinmarkern versehene Teile des Gedächtnisses isoliert zu löschen in der Lage war. Die Technik war allgemein bekannt und wurde von Geheimnisträgern der Orathonen seit langem verwendet. Auf den erbeuteten Militärfrachtern hatte sich ein guter Vorrat des teuren Medikaments gefunden, den sie nun entsprechend einsetzen konnten. Besser, als sofort zu Selbstmord zu greifen. In diesem Falle waren die Proteinmarker auf jene Bereiche gesetzt worden, in denen etwa die Koordinaten des Rebellenstützpunktes gespeichert waren. Leichte weitere Gehirnschäden gehörten zum Risiko des Einsatzes - in einem so hochkomplizierten Organ wie dem Gehirn konnte es nie absolut exakte Ergebnisse liefern. Doch alle waren sich dieses Risikos durchaus bewußt.
    »Das hört sich sinnvoll an. Und wenn Ihnen Sigam Agelon auf die Schliche kommt und er zwischen Ihnen und dem Erfolg steht?«
    Nomar begegnete seinem Blick offen und ohne Unsicherheit.
    »Ich werde ihn töten, Ghavani. Ich werde ihn aus dem Weg räumen.«
    Damit wandte er sich ab und folgte den anderen. Der Laktone sah ihm nach, dann murmelte er leise vor sich hin: »Wenn ich das nur

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