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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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sichtlich bewegt. Er nickte zögernd, dann räusperte er sich, nickte erneut, legte seinem Sohn stumm eine Hand auf die Schulter, entbot den Umstehenden einen kurzen Gruß und wandte sich anderen Gästen zu.
    Für einen Moment herrschte Stille in dem kleinen Kreis.
    »Dann ist es beschlossen?« fragte Galto seinen Vorgesetzten.
    Lento Javan zögerte nicht.
    »Wenn wir ein Ziel haben, das sich lohnt, werde ich selbst die Koordination zusammen mit Ghavani und den führenden Rebellen übernehmen.«
    Er erhob das Glas, das er in der rechten Hand hielt und prostete den Umstehenden zu.
    »Aber erst einmal stoßen wir auf das Wohl des neuen Schento an - Jakto Javan, mein Vater!«
    Alle hoben die Gläser.
    »Der Schento!«
     
     

10. Kapitel
     
    »Wenn ich das richtig sehe, wollen Sie den Erfolg eines der geheimsten und wichtigsten Projektes der letzten Jahre in Gefahr bringen. Ich kann das nicht dulden.«
    Admiral Helid Talidan machte auf Sigam einen ausgesprochen entschlossenen Eindruck. Die Tatsache, daß er nicht zu den Männern gehörte, die bei der bloßen Anwesenheit eines Agelon in Ehrfurcht erschauerten, trug dazu bei.
    Die Talidans waren ein angesehenes Mitglied der FAMILIE, mit einer endlos erscheinenden Tradition von hohen Frontoffizieren genauso wie angesehenen Wissenschaftlern. Helid Talidan hatte beide Traditionen miteinander vereinigt. Er war Karriereoffizier genauso wie Molekularbiologe und das hatte ihn zum idealen Leiter dieser wichtigen Forschungseinrichtung gemacht. Er hatte Sigam Respekt gezollt, aber keinen übermäßigen, und Sigam selbst mußte sich eingestehen, daß er dem alten Mann an Erfahrung und Wissen deutlich unterlegen war. Trotzdem hatte er nicht die Absicht, sich von dem brummigen Offizier seinen Plan ausreden zu lassen.
    »Admiral, ich verstehe Ihre Besorgnis«, beherrschte sich Sigam zu sagen. »Aber wir können damit viele Ziele gleichzeitig erreichen. Der Auftrag, die Rebellen zu schlagen, kommt direkt vom Sicherheitsrat.«
    Talidan schnaubte.
    »Ich war auch einmal Mitglied dieses Gremiums. Soll ich jetzt wimmernd auf dem Boden liegen und um Verzeihung winseln?«
    »Nein. Sie sollen kooperieren, damit wir die Rebellen vernichten können.«
    »Indem wir die Existenz dieser Station enthüllen?«
    »Indem wir sie in eine Falle locken. Das ist besser, als wenn Sie durch einen Rebellenangriff überrascht werden, wenn die Feinde selbst herausfinden, was unter ihrer Nase getan wird.«
    »Lächerlich. Das werden sie niemals.«
    Nun war es Sigam, der verächtlich wirkte.
    »Admiral, ich jage diese Rebellen seit zwei Monaten. Sie wissen so gut wie ich, daß die Propaganda nicht stimmt. Nicht alle Widerständler sind Idioten, diese sind es ganz und gar nicht. Sie haben die Dateien durchgesehen, die ich Ihnen gesandt habe?«
    Talidan nickte, war aber offenbar nicht überzeugt.
    »Ihre Zielgruppe scheint in der Tat einige kleinere Erfolge gehabt zu haben. Ich bin bereit einzugestehen, daß diese Erfolge keine Zufälle sondern Produkte sorgfältiger Planung und guter Ausführung sind. Aber wir reden hier über eine geheime Station mit Hochsicherheitsstatus. Verdammt, ich bin ausgerüstet, um eine kleine Flotte abzuwehren.«
    »Das müssen wir ändern. Wir brauchen ein glaubwürdiges Loch in Ihrer Abwehr.«
    »Ich sagte schon, ich stimme nicht zu.«
    Agelon holte tief Luft.
    »Admiral...«
    »Nein, jetzt bin ich dran. Agelon, wissen Sie, was wir hier machen?«
    Sigam machte eine abwertende Handbewegung. »Im groben.«
    »Im groben«, äffte Talidon nach. »Agelon, haben Sie Bronzeroboter an Bord Ihres Schiffes?«
    »Selbstverständlich. Sie leisten hervorragende Arbeit.«
    »Das tun sie. Wußten Sie, daß rund 16 % der Schiffsbesatzungen heute schon aus Bronzerobotern bestehen? In den Schiffen der 2. und 3. Linie sowie der Etappe sind es bis zu 25 %.«
    »Das Reich expandiert. Wir haben immer Mangel an qualifizierten Besatzungen.«
    »So ist es. Außerdem werden die Standards für Qualifizierung immer niedriger. Doch die Bronzeroboter haben einige große Defizite, so daß sie nur für untergeordnete Aktivitäten eingesetzt werden können.«
    »Korrekt. Sie sind nur in sehr engen Grenzen zu Entscheidungen fähig. Das Kommando will daher stärker konduktorgesteuerte Hilfsvölker heranziehen.«
    Talidan war nicht begeistert. »Blödsinn. Konduktor hin oder her, Vertreter der Hilfsvölker können Fehler machen. Sie sind intelligent, aber fehlbar. Wir brauchen Intelligenz, Entscheidungsfähigkeit und

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