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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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schubste den Festgenommenen vor sich her. Als er losging, rutschte seine offene Hose und blieb in den Kniekehlen hängen. Er kam nur noch im Watschelgang vorwärts.
    » Ach, und eines noch: Wenn Sie sich nicht so furchtbar gegen die Festnahme gewehrt hätten, dann hätte ich Sie auch gar nicht hauen müssen. Oder, Herr Konopke?«
    » Aber janz genau, Frau Kommissar. Und ick koch uns erst ma Kaffee.«
    Therese lächelte.
    » Herr Konopke, jetzt koche ich Kaffee. Das haben Sie sich echt verdient.«

9
    B itte was? Das gibt’s doch nicht.« Grewe schaute Stina entsetzt an. Sie hob fragend die Augenbrauen, aber Grewe bedeutete ihr, einen Moment Geduld zu haben, er musste sich auf das Telefonat konzentrieren. Fast zwei Minuten lang hörte er stumm und beinahe reglos zu, die Augen halb geschlossen. Ab und zu gab er einen Laut von sich, wohl nur, um dem Gesprächspartner ein Zeichen zu geben, dass er noch am Apparat war. Dann schüttelte er plötzlich energisch den Kopf.
    » Nein, ich kann nicht fahren. Ich habe was getrunken.« Grewe zog sich die Decke mit der freien Hand bis unters Kinn. Als ob er plötzlich fröre, dabei war die Luft im Schlafzimmer zum Schneiden dick von ausschweifender ehelicher Liebe.
    Stina hatte eine Kleinigkeit zu essen aus der Küche geholt, nur deswegen war ihr aufgefallen, dass die Einsatzzentrale der Direktion schon mehrmals auf Grewes Handy angerufen hatte.
    Grewe schaute auf den Wecker.
    » Okay, ich brauche fünfzehn Minuten. Bis dann.« Er legte auf.
    » Was ist denn?« Stina saß kerzengerade im Bett.
    Grewe sammelte sich einen Augenblick.
    » Therese … Ihr ist was passiert.«
    » O Gott!« Stina schlug die Hand vor den Mund.
    Grewe hob beruhigend die Hand.
    » Es geht ihr soweit gut. Sie …« Grewe suchte nach Worten.
    Stina starrte ihn an.
    » Was? Erzähl!«
    Grewe atmete heftig aus. Er schaute ins Nichts, schüttelte den Kopf, atmete langsam wieder ein.
    » Okay. Also, sie wollte ihr Auto holen, das noch an der Sinzler Höhe geparkt war. Ein Typ war scheinbar damit beschäftigt, den Wagen aufzubrechen, und Therese hat ihn in die Mangel genommen.«
    » Typisch Therese.« Stina klang ärgerlich.
    » Ja.« Grewe nickte. » Und in diesem Fall eine richtig schlechte Idee. Der Kerl war ein Rocker und hatte ein ziemlich großes Messer. Er hat versucht, sie zu vergewaltigen.«
    » Nein!«
    » Bevor es … dazu kam, ist ein Schutzengel in Ballonseide vom Himmel gestiegen. Mit seiner Hilfe konnte sie den Mistkerl festnehmen.«
    Stina kuschelte sich in den Arm ihres Mannes.
    » Was für ein Schutzengel?«
    Grewe gab ihr einen Kuss auf die Stirn und stieg dann aus dem Bett. Er lächelte.
    » Ich erzähl dir mal in Ruhe von ihm. Ich dusche jetzt kurz und zieh mich an, in einer Viertelstunde holt mich ein Streifenwagen ab. Therese wird gerade im Krankenhaus untersucht, eine Kollegin von Gerd ist auch dort, und danach treffen wir uns alle in der Dienststelle, um den Drecksack zu vernehmen.« Grewe zog ein grimmiges Gesicht. » Ich hoffe, er macht sich dabei in die Hosen.«
    » Willst du noch schnell einen löslichen Kaffee?« Stina stemmte sich ebenfalls aus dem Bett. Grewe holte gerade eine frische Unterhose und ein paar Strümpfe aus dem Schrank. Er drehte sich zu seiner Frau um und schaute sie butterweich an.
    » Ich liebe dich unendlich. Du bist die Allerbeste.«
    » Das hast du mir heute Abend sehr eindrücklich bewiesen, mein Süßer.« Im Vorbeigehen strich Stina zärtlich über seinen Bauch, blieb stehen, als wäre ihr etwas eingefallen, und dann klatschte sie ihm fest auf den Hintern.
    » So, Therese. Ich denke, das war’s dann auch von uns.« Martina, eine Beamtin der Tatortbereitschaft, verstaute ihre Utensilien in einem Metallkoffer. Sie hatte die verschiedenen Hämatome und Abschürfungen an Thereses Unterkiefer und Waden fotografiert. Fingerabdrücke waren auf Haut nur sehr selten und mit komplizierten Verfahren zu sichern; zumindest hatte die Kollegin Therese teilweise abgeklebt, um im Notfall DNA-Material des Täters oder Kleiderfasern nachweisen zu können. Niemand glaubte, dass es komplizierter Beweise bedurfte. Therese würde eine detaillierte und glaubhafte Aussage machen, schon ihre erste Schilderung des Tatablaufs wurde durch die Art der Verletzungen bestätigt. Der untersuchende Arzt war gerade dabei, seine ausführliche Diagnose zu schreiben, diese würde dann im Laufe des fortschreitenden Verfahrens von Sachverständigen beurteilt werden.
    Engel Konopke hatte den

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