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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ausgehandelte Kaffeepause anstand, die uns heilig ist. Vielleicht sind Sie ja beleidigt, weil Sie als freier Unternehmer so hart schuften müssen, während wir Beamtenärsche unserer sicheren Rente entgegendämmern. Aber so wie die Dinge liegen, verbringen Sie jetzt auch einige Jahre auf Staatskosten, damit nähern wir uns doch im Status einander an, oder?«
    Schönlein fixierte einen Punkt an der Decke irgendwo hinter Grewe. Sein Atem beschleunigte sich, er schwitzte.
    » Worüber denken Sie nach, Schönlein? Ob sie Drewniok kannten? Ob Sie zugeben sollen, dass Sie Drewniok kannten? Dass Sie Drewniok nicht kannten, aber gerne wüssten, what the fuck das mit Ihnen zu tun hat? Vielleicht wollen Sie mal ein Bild sehen?« Therese kramte in einem Aktendeckel und zog einen Fotoausdruck heraus. Sie warf ihn vor Schönlein auf den Tisch.
    » Schauen Sie sich’s unverbindlich an.« Therese zeigte mit dem Finger auf das Foto. Schönlein reagierte nicht. Nach einem Augenblick fischte Therese das Papier wieder zu sich her, betrachtete es und sagte dann mit gespieltem Entsetzen: » Ach du liebes bisschen. Das ist ja blöd. Man kann das Gesicht von Drewniok gar nicht erkennen.« Sie hielt Schönlein das Bild vor die Nase; der drehte den Kopf weg, aber sein Blick wurde doch wie magisch festgehalten, und er war jetzt kurz davor zu hyperventilieren.
    » Weil das Gesicht nämlich weg ist, Herr Schönlein, hässlich, wie? Tja, sechs Schuss mit einer 45 er. In den Kopf. Das ist echt böse, böse, böse.«
    Der Rocker atmete mit weit offenem Mund mehrmals tief ein, um sich zu beruhigen, dann hob er die gefesselten Hände vor sein Gesicht und verharrte in dieser Haltung.
    Therese schaute Grewe an, der tippte Drossel auf den Arm. Der Chef der Tatortbereitschaft beugte sich vor.
    » Ich möchte das gerne konkretisieren, Herr Schönlein. Sechs Schuss aus genau der 45 er, die wir heute in der Wohnung von Lars Rems gefunden haben. Das können wir anhand der Ergebnisse eines Verfeuerungsnachweises und dem Abgleich mit der Datenbank des BKA über Schussspuren aus nicht aufgeklärten Fällen gerichtsfest beweisen.«
    Jetzt mischte sich Grewe ein.
    » Sie denken jetzt vielleicht: Ja gut, was hat das mit mir zu tun? Ein Toter in Norddeutschland, eine Waffe in der Wohnung von irgendeinem Typen? Nun, wir haben uns darüber schon Gedanken gemacht. Soll ich Ihnen die eben erläutern?«
    Grewe schaute Schönlein freundlich an, der nahm die Hände vom Gesicht und hielt den Blick gesenkt, während er fortwährend den Kopf schüttelte, eine sehr kleine, wie unbewusste Bewegung, als ob er etwas nur vor sich selbst leugnen wollte.
    Grewe hob die Arme, legte die Hände hinter den Kopf und sah konzentriert zur Decke.
    » Naheliegend ist natürlich, davon auszugehen, dass der mittlerweile verstorbene Lars Rems diesen Drewniok erschossen hat, da die Waffe ja in seiner Wohnung versteckt war. Wir sind dem auch schon nachgegangen, und sehen Sie, Herr Rems hat ein herausragend sicheres Alibi für diese Tat. Er befand sich vom Januar zweitausendfünf bis zum Juli desselben Jahres als Soldat im Einsatz in Afghanistan. Da kommt man nicht so eben mal raus, um in Deutschland jemanden zu erschießen.«
    Grewe nahm die Hände wieder herunter, stützte den linken Ellbogen auf die Armlehne und schlug die Beine übereinander. Mit der Rechten fuhr er sich ein paarmal über die Stirn, dann legte er sie auf dem Tisch ab.
    » Jetzt wird es zugegebenermaßen ein bisschen spekulativ. Wir haben also eine Mordwaffe aus einem alten Fall in der Wohnung eines Mordopfers aus einem neuen Fall. Dann haben wir einen Mann, Sie, Herr Schönlein, der mal in dieser Wohnung gewesen ist, das beweisen Fingerabdrücke. Weiterhin hatte das neue Mordopfer jahrelange Verbindungen zu einem Motorradclub, dessen Mitglied Sie sind. Wie wir hörten, war die Verbindung nicht immer problemlos, aber das wollen wir jetzt gar nicht erörtern. Interessant wird es, wenn wir einige Parameter des Drewniok-Mordes genauer betrachten. Drewniok war Chef eines mafiösen Netzwerks von Weißrussen, die vor ein paar Jahren ins Hannover’sche Rotlichtgeschäft drängten. Ebendieses Geschäft war eigentlich in der Hand eines großen Motorradclubs bezettwee des Hannover’schen Chapters eines ursprünglich amerikanischen Clubs. Kommen Sie mit?«
    Grewe wartete keine Reaktion ab, Schönlein war immer noch mit Kopfschütteln beschäftigt. Hoffentlich drehte der jetzt nicht total ab.
    » Die Weißrussen haben Ihren

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