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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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drehte sich alles in langsamen Touren, er fühlte sich gut und musste immer wieder lachen, wenn er sich vorstellte, wie der fette Ralle gerade versuchte, einen hochzukriegen, während Ivanka vom Koks immer geiler wurde und den Zwerg zusammenstauchte.
    Als ihm von dem Schlag gegen den Hals die Luft wegblieb, dachte er noch, dass die beiden Typen, die ihm entgegengekommen waren, so gar nicht nach Bahnhofsviertel ausgesehen hatten.
    Grewe, Therese und Estanza saßen in dem unauffälligen Transporter, der dem MEK als mobile Einsatzzentrale diente.
    Eine Seitenwand des Wagens war mit elektronischen Geräten gepflastert, darunter drei Bildschirme, einer zeigte die Perspektive der Kamera, die, unter einer Lüftungshaube auf dem Dach versteckt, auf den Eingang des » Hush-Hush« gerichtet war. Der zweite übertrug die Aufnahmen aus der in einem Rucksackdeckel verborgenen Kamera von Team drei. Der dritte bekam sein Signal aus einem winzigen Gerät, das im Jackenkragen eines Kriminalkommissars von Team eins saß. Team eins war das Angriffsteam.
    Derksen stand hinter Grewe und zeigte auf den Schirm eins.
    » Aus dem Puff ist vor gut zweieinhalb Stunden der Letzte rausgewankt. Perschel ist noch drin, befindet sich im ersten Stock. Bei ihm ist noch ’ne Dame aus dem Servicebereich, die tut, was sie am besten kann. ’tschuldigung.«
    Derksen sah Therese an.
    » Ich wusste gar nicht, dass Sie so old-school sind, Derksen.«
    Therese lächelte. Derksen war verlegen. » Aber ich weiß das zu schätzen.« Therese grüßte lässig mit der Hand an der Schläfe.
    Derksen nickte knapp und fuhr fort.
    » Unten in der Bar wischt so’n Zwerg die Reste weg. Wir hatten um zwei Uhr, vier Uhr dreißig und sechs Uhr jeweils für ’ne halbe bis dreiviertel Stunde Beamte drin, die letzten beiden konnten Perschel live betrachten, er hat ziemlich gelitert und vermutlich auch alles an Wachmachern konsumiert, was durch Mund und Nase so passt.«
    » Macht es in der Lage nicht Sinn, den Typ im Laden zu kaschen?« Estanza war ganz zappelig. Grewe lächelte, er wusste, dass der junge Kollege sich seit zwei Jahren mit dem Wunsch trug, zum MEK zu wechseln, er trainierte hart für den Aufnahmetest.
    Derksen wiegte den Kopf.
    » Ja und nein. Nach letztem Stand von vor knapp fünf Minuten lenkt die Dame Perschel gerade durch mündliches Abfragen ziemlich ab, und er hängt fertig im Sofa. Zwerg und Frau sind anscheinend keine Gegner. Wir könnten durch den Hintereingang rein, dann bloß noch die Treppe hoch, und wir stehen im Büro. Vorn in der Bar vier Mann zur Sicherung Kampfzwerg. Bingo.«
    Grewe schaute gespannt zwischen Estanza und Derksen hin und her. Estanza hibbelte wie ein Grundschüler, der mal muss.
    » Aber?«
    Derksen kratzte sich am Hinterkopf, dann pulte er ein Stück Stanniolpapier aus der Jackentasche. Er entfaltete es, beugte sich hinunter, schob mit der Zunge seinen Kaugummi hinein und warf das zerknüllte Päckchen in eine Mülltüte, die am Geräteregal festgeklebt war.
    » Na ja, erstens sind wir taktisch eher für Zugriffe aus der Bewegung, sprich mobile Lage, zuständig. Zugriff im Gebäude ist ’ne statische Lage, das macht das SEK besser als wir. Zweitens wissen wir zu wenig über die Situation im Gebäude; ist der Raum, in dem Perschel gerade bedient wird, abgeschlossen, was für ’ne Tür ist davor? Hat er Waffen bei sich oder irgendwo im Raum, ist der Zwerg unten bewaffnet, kann der Alarm nach oben geben? Weiterer Unsicherheitsfaktor sind die Drogen.«
    Derksen war jetzt begeistert bei der Sache, und Estanza bekam vor Ehrfurcht rote Flecken am Hals.
    » Ist die Zielperson verlangsamt oder eher aufgeputscht? Wie steht’s mit der Frau? Wenn wir die Tür weghusten können, sind wir auch schnell genug am Mann, aber was ist, wenn der ’ne Panzertür am Büro hat? Haben die Zuhälter oft. Wasserhammer gibt’s nur beim SEK. Also rödeln wir uns mit Sprengmitteln einen ab, und der macht drinnen in aller Ruhe seine Pumpgun oder weiß der Geier was klar. Rocker sind da unberechenbar, die haben mittlerweile schon Handgranaten oder sogar Panzerfäuste rumliegen.«
    Derksen zeigte am Bildschirm eins auf ein Fenster der Fassade.
    » Das geht in den Flur, wo das Büro ist, auf der Gebäuderückseite sind zwei Fenster, durch die man direkt ins Büro kommt. Durch die beobachten wir ihn auch gerade.«
    Der MEK-Leiter schaute Estanza an. Der guckte nur fragend, traute sich aber keinen Mucks.
    » Aber was für’n Glas der da drin hat, wissen

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