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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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überlegen, stemmte David das eine Ende der Stange in den Sand und hielt das andere dem Untier entgegen. Die Seebestie traf mit voller Wucht auf das Eisenrohr, und das Metall drang tief in die helle, schuppige Brust. David rollte sich zur Seite, als sich das massige Geschöpf zu Boden warf und wild um sich schlug.
    Dann, als das bösartige Auge David erspähte, bäumte sich das Tier auf, ohne sich um das Eisen zu kümmern, das in seinem Körper steckte. Es warf sich in seine Richtung.
    David lief zurück, rutschte aus und fiel. Das Ding war über ihm. Nur die Tatsache, daß es von dem herausragenden Rohrende behindert wurde, rettete ihn. Die Bestie landete Zentimeter neben ihm. Und dann sah David das Mädchen. Sie stand mit gespreizten Beinen neben ihm und schwang einen rostigen Fischspeer. Mit einem kräftigen Hieb stach sie auf das Auge des Ungeheuers ein. Heulend drehte sich die Bestie um sich selbst. Die Fänge gruben sich in das eigene Fleisch.
    »Hier entlang – ich habe einen Wagen!« rief das Mädchen, als David schwankend auf die Beine kam. Sie packte ihn an der Hand, und gemeinsam liefen sie um ihr Leben.

 
2.
     
    »Was sind sie?« Das Mädchen sah ihn aus aufgerissenen blauen Augen an, während das kleine, offene Kabrio entlang der gewundenen Küstenstraße nach Süden raste.
    »Ich weiß nicht – aber man muß die Staatspolizei, die Armee oder sonst jemand verständigen, der starke Waffen hat«, rief David über das Sausen des Windes. »Wie weit ist es bis zur nächsten Stadt?«
    »Ich habe keine Ahnung – ich bin Touristin«, erwiderte das Mädchen. Ihr hübsches Gesicht war jetzt ruhig, wenn auch immer noch blaß. Der Wind peitschte ihr dunkles Haar nach hinten. »Ich … es tut mir leid, daß ich mich so kindisch benommen habe«, sagte sie. »Aber ich war wie gelähmt vor Angst.«
    »Sie haben mir das Leben gerettet«, sagte David. »Sie sind ein sehr tapferes Mädchen.«
    »Ohne Sie wäre ich jetzt tot«, erklärte sie. »Aber eigentlich könnte ich mich auch vorstellen. Ich heiße Doria Winters …« Abrupt stieg sie auf die Bremse und jagte auf die andere Straßenseite, als eines der rostroten Ungeheuer aus den Büschen am Rand der Straße rannte.
    Einen Moment lang, als das Auto über den Kies der Böschung rutschte, sah es so aus, als würden sie an der Bestie vorbeikommen. Doch dann sprang ihnen das Tier mit einem gewaltigen Sprung direkt vor die Räder. Im letzten Moment riß das Mädchen das Steuer hart nach rechts herum. Das schnelle Fahrzeug rammte mit dem linken Kotflügel das Tier. Es war, als hätten sie eine Steinmauer gestreift.
    Der Wagen überschlug sich in hohem Bogen, und David wurde hinausgeschleudert. Er schlug hart auf den Kies der Böschung. Langsam kam er auf die Beine, zerkratzt und zerschunden, aber zum Glück mit heilen Gliedern. Das Mädchen lag ein paar Schritte neben ihm. Über ihr Gesicht lief Blut.
    Der Wagen lag auf dem Dach quer über der Straße. Die Räder drehten sich langsam, und die Vorderseite war eingedrückt. Plötzlich erzitterte das Fahrzeug und kippte zur Seite. Die Seebestie befand sich unter dem Wagen. Und sie lebte immer noch.
    David hob das Mädchen auf. Er wußte, daß er im Falle eines neuen Angriffs vollkommen hilflos war. Dennoch blieb ihm nichts anderes übrig, als zu Fuß die Straße entlangzumarschieren. Er war noch keine hundert Meter gegangen, als Doria stöhnend zu sich kam. Sie öffnete die Augen.
    »Es ist alles in Ordnung, Doria«, tröstete er sie. »Der Wagen ist verloren, aber uns hätte es schlimmer erwischen können. Wie fühlen Sie sich?«
    »Schrecklich – aber ich glaube, ich kann allein stehen.« Er stellte sie ab, und sie klammerte sich an seinen Arm.
    »Was tun wir, wenn noch ein …«, begann sie, aber David unterbrach sie sanft: »Sprechen wir nicht davon. Jemand wird die Nachricht schon durchbringen. Die Armee kommt sicher bald mit Maschinengewehren und Handgranaten und räumt mit diesen Bestien auf. Inzwischen müssen wir das offene Land verlassen.«
    »Aber – hier ist keine Siedlung …«
    »Vielleicht hinter der nächsten Biegung«, sagte David. »Versuchen Sie jetzt zu gehen.«
    Sie kamen nur mühsam voran. Keine Autos fuhren vorbei. Keine Lichter zeigten sich in der zunehmenden Dämmerung.
    »Ich – ich muß in die falsche Richtung gefahren sein«, sagte das Mädchen. »Die nächste Stadt ist Pine Beach. Sie liegt auf der anderen Seite, im Norden. Hier sind keine Siedlungen …«
    »Wir werden schon etwas

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