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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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finden«, sagte David zuversichtlich, obwohl er selbst zweifelte. »Was macht Ihr Kopf?«
    »Er schmerzt – aber das ist jetzt unwichtig. Was sollen wir tun? Wenn eines dieser – Dinger …«
    »Still jetzt!« befahl David. »Sie sind das Mädchen, das dem verwundeten Monstrum mit einem armseligen Fischspeer entgegentrat. Vergessen Sie das nicht!«
    »Tut mir leid«, sagte das Mädchen, und dann packte sie David am Arm. »Sehen Sie – da drüben, zwischen den Bäumen! Ist das nicht ein Haus?«
    Als sie eine Minute später um die Biegung kamen, sahen sie das verwaschene Schild, das schief an zwei Pfosten hing. In abblätternder Farbe stand darauf: HOTEL SEEBLICK – 1/4 Meile.
    Sie gingen jetzt, da sie ein bestimmtes Ziel vor Augen hatten, schneller. Rechts von der Straße fiel der Boden steil zur Küste ab. Die Brandung dröhnte monoton. Weit draußen am Meer sahen sie ein Licht.
    »Es ist fast dunkel«, meinte das Mädchen. »Weshalb haben sie keine Lichter eingeschaltet?«
    Das dunkle Hotelgebäude erhob sich gegen einen Kiefernhintergrund. Sie sahen keinerlei Lebenszeichen, als sie an die Mauer mit der verwilderten Hecke kamen.
    »Vor fünfzig Jahren muß es ein vornehmes Hotel gewesen sein«, sagte David. »Aber es sieht so aus, als stünde es jetzt leer.«
    »Sehen Sie – da ist ein Wagen!« Doria deutete auf das Fahrzeug, das unter den blühenden Büschen stand. Nur ein Lichtreflex auf den Chromverzierungen verriet seine Anwesenheit.
    Sie gingen vorsichtig näher. Nichts rührte sich. Der Wagen, ein ziemlich neues Modell, stand schräg zur Straße. Eine der Türen war offen. David ging näher und zog das Mädchen plötzlich zurück. Schwaches Zwielicht lag auf dem schrecklich verstümmelten Körper eines Mannes, der halb aus dem Wagen herausgezerrt war. Eine Blutspur führte in die Büsche. Aus der Nähe konnte David die Krallenspuren an der aufgerissenen Tür sehen.
    Und im gleichen Moment unterbrach ein Geräusch die Stille – ein schwerer Körper schob sich über den steilen Sandhang.
    »Jetzt geht es um alles!« keuchte David. Er hielt die Hand des Mädchens fest und lief mit ihr auf das verlassene Hotel zu.
     
    *
     
    Die Ziegelmauer war hoch und mit einem dichten Geflecht von wilden Weinranken überzogen. Ein rostiges, schmiedeeisernes Tor bildete den Eingang. Es war verschlossen. David hielt an, packte die rauhen Gitterstäbe und warf sich dagegen. Sie knarrten, aber sie gaben nicht nach. Als er umhertastete, entdeckte er eine feste Kette mit einem Schloß.
    »Hat keinen Sinn«, sagte er schnell. »Wir müssen hinüberklettern. Rasch – auf meine Schultern!« Er bückte sich und hob sie hoch. Sie stützte sich in seinen Nacken und kletterte auf die Mauer. Einen Moment später spürte er ihr Gewicht nicht mehr. Er hörte ein Keuchen – und noch etwas: das Kratzen von harten Klauen auf dem Weg hinter ihm.
    »Vorsicht«, sagte Doria leise. »Hier oben sind Glasscherben …«
    David fand Halt in den Ranken der Mauer und zog sich hoch. Im Dunkel unter sich hörte er ein Rauschen. Ein massiger Körper prallte gegen die Ziegel, nur Zentimeter von seinen Fußspitzen entfernt. Als das Geschöpf jaulte und zurückfiel, sprang Doria in die Tiefe. David folgte ihr. Er fiel in knietiefes Unkraut. Als er dem Mädchen auf die Beine half, hörte er einen zweiten Aufprall. Ziegel fielen von der Mauerbrüstung.
    »Keine Zeit zu verlieren«, keuchte David. Sie rannten, sahen gerade noch rechtzeitig eine Kette zwischen zwei Pfosten, überquerten einen breiten, gepflasterten Hof und sprangen über Backsteinstufen. Hinter sich hörten sie das Quietschen von Metall.
    »Das Tor ist eingerissen!« David lief auf die hohe Tür mit dem Oberlicht zu und drehte am Knopf.
    »Verschlossen. Ich muß es mit einem Fenster versuchen.«
    In der Dunkelheit walzte ein schwerer Körper über den verwilderten Rasen. David sprang auf einen Ziertopf neben der verschlossenen Doppeltür, griff nach oben und erreichte das Gitter, das die unteren Fenster schützte. Er zog sich hoch, stemmte die Füße in das rauhe Mauerwerk und packte den Sims des darüberliegenden Fensters. Mit einem Faustschlag zerschmetterte er das Glas.
    »Los!« Er griff nach unten, um Doria zu helfen. Als er sie zu sich hochzog, hörten sie das Kratzen der scharfen Krallen. Ein mächtiger Stoß erschütterte die Mauer. David sah nach unten und starrte in die mächtigen Fänge, die auf- und zuschnappten. Das grauenhafte Biest fiel zurück, fing sich sofort ab und sprang

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