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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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auf die Frage einzugehen.
    »Ungefähr eine halbe Stunde.«
    »Ich würde gern alle Einzelheiten hören«, sagte er scharf.
    »Also, Sir, ich machte eine Streife der Küstenstraße entlang, weil wir Berichte von sonderbaren Lichtern im Wasser bekamen. Na ja, ich blieb stehen, und – Sie wissen schon …«
    »Ja. Sie blieben also stehen. Und was dann?« »Ich zündete mir eine Zigarette an, Sie wissen schon, zur Entspannung, und ich sah aufs Meer hinaus, und da sah ich diesen Klumpen draußen schwimmen. Ich dachte mir: Vielleicht ist’s ein Schwimmer. Da hob es den Kopf, und ich merkte, was es war.« Der Polizist schüttelte den Kopf. In seinem Blick zeigte sich Entsetzen. »Ich beobachtete, wie es näherkam. Die Brandung rollte es hin und her, und ich sah, daß es groß war – zu groß für irgendein bekanntes Tier. Ich bin nämlich hier an der Küste aufgewachsen und kenne das Zeug, das sich im Wasser herumtreibt …«
    »War es bereits tot?«
    »Tot? Nein, Sir. Es krabbelte an den Strand und stand einfach da, geduckt und mit offenen Fängen. Es pendelte den Kopf hin und her, als würde es etwas suchen. Ich ging auf das Ding zu, und es sah mich an. Und als ich noch fünfzig Meter entfernt war, rannte es auf mich los.«
    »Was taten Sie?«
    »Ich hatte den Revolver in der Hand. Ich gab einen Schuß ab. Und wenn Sie da gewesen wären, Sir, Sie hätten das gleiche getan. Keiner kann mir die Schuld geben –«
    »Ihr erster Schuß hat es gleich getötet?«
    »Also, ehrlich gesagt, ich habe danebengeschossen. Es kam näher, und ich schoß wieder. Ich hörte, wie die Kugel aufschlug, aber sie schien einfach abzuprallen, als hätte das Ding einen Panzer um. Ich schoß noch ein paarmal, aber es kam immer näher. Ich hatte noch zwei Schuß – und ich wußte, daß ich es nie bis zum Wagen schaffen würde. Ich kniete also hin, nahm die Waffe in beide Hände und schoß ihm zweimal ins Auge – von ganz nah! Es war schon zu nah. Ich sage Ihnen, als ich den letzten Schuß abfeuerte, dachte ich, meine letzte Stunde hätte geschlagen. Aber ich schaffte es. Ich trat zur Seite, und das Ding rollte sich an der Stelle, an der ich gestanden hatte, zusammen und bekam einen Krampf. Da – sehen Sie, wie der Sand aufgewühlt ist?« Der Polizist deutete auf die Stelle. »Ich lud nach und ging um das Ding herum. Als es ruhiger wurde, schoß ich noch zweimal nach dem gleichen Auge. Das gab ihm den Rest.« Er holte ein riesiges Taschentuch heraus und wischte sich über Gesicht und Hals. »Ich sage Ihnen, Sir – so etwas Unheimliches habe ich während all meiner zwölf Dienstjahre nicht erlebt.«
    »Sie haben richtig gehandelt, Korporal«, sagte David. »Ich möchte mir das Wesen jetzt näher ansehen.« Der Polizist folgte David, der neben dem toten Tier niederkniete. Ein scharfer, durchdringender Geruch war in der Umgebung.
    David legte die Hand auf die glänzende, gummiartige Haut. Sie war heiß – heißer, als sie es in der normalen Nachmittagssonne hätte sein dürfen. Er packte eines der kurzen Beine. Es fühlte sich an wie Eiche. Nur mühsam konnte er es ein Stückchen heben. Es schien unglaublich schwer. David untersuchte die gekrümmten, nadelscharfen Krallen. Auf der Innenseite jeder Kralle befand sich ein winziges Loch, aus dem eine bernsteinfarbene Flüssigkeit drang.
    »Vorsicht«, sagte der Polizist. »Das sieht aus wie der Fang einer Klapperschlange. Gift, oder ich fresse einen Besen.«
    David nickte. »Wen haben Sie verständigt?«
    »Mein Hauptquartier, das ist alles. Der Leutnant sagte, er wolle die Staatsuniversität anrufen …« Der Mann unterbrach sich stirnrunzelnd. »Hören Sie, ich habe doch erst vor zehn Minuten angerufen. Wie sind Sie so schnell hergekommen?«
    Die Antwort kam nicht mehr. Ein schriller Schrei drang zu ihnen. Durch die Menge ging eine Bewegung. Der Schrei wiederholte sich. Man spürte, daß das Mädchen, das ihn ausstieß, am Rande der Hysterie stand.
    Die Menschenmenge wußte nicht, was sie tun sollte. Die einen liefen in Richtung des Schreis, die anderen flohen. David sprang auf und kämpfte sich einen Weg durch die Menge. Der Polizist folgte ihm.
    Von der Uferstraße rannten Neugierige herbei, doch sie trafen auf einen Wall von Fliehenden. In Sekunden verwandelte sich der Strand in ein wildes Mobgewühl. Und über das Rufen und Fragen drang zum dritten Mal der schrille Schrei.
    »Den Weg freimachen!« rief der Polizist und gab einen Warnschuß ab. Die Menge teilte sich. An einem leeren Stück

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