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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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den Zug nahm.«
    »Und in jenem Zug wurde Ihnen ein Fläschchen mit tödlichem Gift ins Essen gemischt – doch Sie schoben den Teller zurück und aßen nicht.«
    »Ich hatte keinen Hunger.«
    Der alte Mann lächelte. »Sie glauben es immer noch nicht, David. Sie glauben, daß es sich um einen Trick handelt, um einen Plan der Invasoren vielleicht, der Sie in Gefahr bringen soll. Obwohl Sie selbst die Gabe haben – wie Ihr dauerndes Glück beweist.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ihr Leben verläuft wie unter einem glückbringenden Zauber, nicht wahr, David Vincent? Sobald der Tod die Hand nach Ihnen ausstreckt, wissen Sie Bescheid.«
    »Es sind nur Ahnungen«, meinte David. »Oder Vernunftentscheidungen. Ich bin kein Held. Ich gehe nicht gern unnötige Risiken ein.«
    »Aber jeden Tag riskieren Sie Ihr Leben – das armselige Leben, das Sie nun führen – um diese Fremden zu finden, um ihre Gegenwart aufzudecken. All das für eine gleichgültige Menschheit, die über Ihre Warnungen spottet oder, was noch schlimmer ist, Ihre Bemühungen behindert.«
    »Ich werde eines Tages meinen Beweis bekommen«, sagte David ruhig. »Sie sind klug – und vorsichtig. Sie wissen, was auf dem Spiel steht. Aber ich werde ihnen das Handwerk legen. Ich muß es ihnen legen!«
    »Still, David! Ziehen Sie keine neugierigen Blicke auf sich!« flüsterte Mister Lal. »Wer weiß, welche Ohren lauschen – und was weitergetragen wird.«
    »Es sind keine Invasoren hier«, sagte David knapp. »Ich habe nachgesehen, als wir ankamen. Und ich würde es spüren, wenn sie in der Nähe wären.«
    »Sehen Sie?« Mister Lal lächelte wieder. »Sie benutzen die Gabe, auch wenn Sie es leugnen.«
    »Mister Lal«, sagte David. »Vielleicht haben Sie mir das Leben gerettet – oder vielleicht haben Sie die Bombe selbst plaziert. Wenn ja, dann weiß ich nicht, weshalb. Ich weiß auch nicht, weshalb Sie mich gewarnt haben. Aber wenn Sie Geld von mir erwarten …«
    »David Vincent, ich bitte Sie, sprechen Sie nicht von Geld.« Lals Blicke drangen tief in David ein. »Ich lebe nicht von den Dingen dieser Welt, sondern durch den Geist einer anderen, schöneren Ebene, zu der ich eines Tages gelangen werde, so das Geschick es will.«
    »Was wollen Sie von mir?« David hielt seinem Blick stand.
    »Machen Sie Frieden mit ihnen, David Vincent! Sie haben Ihr Leben viele Male riskiert. Am Ende werden Sie sicherlich sterben …«
    »Ist das eine Vorhersage?« David lächelte grimmig.
    »Das Ende der Gewalt ist der Tod«, sagte Mister Lal. »Sie haben genug getan, um ihnen zu beweisen, daß die Menschen keine Schwächlinge sind. Sie werden jetzt mit sich reden lassen und einen Waffenstillstand anbieten. Die Heiligkeit allen Lebens …«
    »Es tut mir leid.« David schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht an Magie, Mister Lal. Und was die Heiligkeit des Lebens betrifft – ich schätze, das ist eine Ansichtssache. Bleiben Sie eine Weile hier sitzen und ruhen Sie aus, dann gehen Sie aufs indische Konsulat. Man wird Ihnen behilflich sein, wenn Sie heimkehren möchten …«
    »David Vincent! Warten Sie!« zischte der alte Mann und packte ihn am Arm, als er sich erhob. »Plötzlich spüre ich ihre Ausstrahlungen. Einer von ihnen ist nahe. Sein Gehirn ist mit Mordgedanken erfüllt, und er meint Sie .«
    »Ein braver Versuch«, sagte David. »Aber es nützt nichts, alter Freund. Sie müssen sich jemanden suchen, der weniger leichtgläubig ist als ich.« Er legte einen Dollar auf den Tisch. »Das dürfte für die Suppe – und die Unterhaltung – reichen.« Er ging zur Tür, ohne auf den schwachen, beunruhigten Ruf zu achten – und mit einem Mal blieb er stehen und warf einen Blick auf das überladene Fenster. Zwischen einem Bierschild und einem Plastikbraten sah er ein teigiges, bleiches Gesicht – ein Gesicht, aus dem ihn gelbe Augen stechend betrachteten. Er las unerbittliche Feindschaft in ihnen.
    David rannte zur Tür und stieß erstaunte Gäste beiseite, die ihm nachstarrten, als er auf der neonbeleuchteten Straße stehenblieb. Doch der Bürgersteig neben dem Fenster war leer. Der Mann mit den ockergelben Augen war verschwunden.
     
    *
     
    »Es tut mir leid, David Vincent«, sagte Mister Lal leise hinter David. »Wenn Sie gewartet hätten, wäre es Ihnen vielleicht gelungen, mit dem Fehlgeleiteten Verbindung aufzunehmen. Nun ist er verschwunden, und die Möglichkeit bietet sich nicht wieder.«
    »Sie wußten, daß er da war«, meinte David stirnrunzelnd. »Aber von

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