Feinde der Zeit: Roman (German Edition)
unregelmäßig. »Es war bloß ein Unfall, ein … Unfall.«
O Gott, nein. »War ich das? Hab ich das getan?«
Er antwortete nicht, und ich rüttelte ihn verzweifelt.
»Adam! War ich das? Hab ich versucht, dich irgendwo hinzubringen?«
»Nein«, hauchte er. »Das warst nicht du.«
Meine Finger bohrten sich noch immer vorn in sein Hemd, und ich konnte mich nicht dazu bringen, loszulassen. Warum sollte ich loslassen? Warum festhalten? Alle Freunde, die ich jemals gefunden hatte, würden so enden. Wo war mein Ende? Konnte ich einfach dort hinspringen und es hinter mich bringen?
Ich wischte mir mit den Ärmeln die Augen trocken und bemerkte, dass Adam sich nicht mehr regte. Adam, mein bester Freund, war tot. »Bitte, wach auf! Bitte! Ich kann das nicht reparieren. Ich kann überhaupt nichts richtig machen.«
Seine Hand öffnete sich, und sein Körper entspannte sich. Dabei rutschte ein zusammengefalteter Zettel aus der Hand, und als ich ihn auseinanderfaltete, erkannte ich sofort seine Handschrift.
JACKSON,
irgendwas passiert gerade mit der Welt, aber ich kriege nicht raus, was es ist. Agent Collins und ich tun alles, um das Rätsel zu lösen. Ich habe bruchstückhafte Erinnerungen daran, dass ich dich getroffen habe, so als wäre das in einem Traum passiert oder in einer Geschichte, an die ich mich nicht mehr richtig erinnern kann, weil ich zu jung war, als sie mir erzählt wurde. Aber das ist alles egal, nur dass ich weiß, wer du bist, zählt. Ich weiß, dass du nicht böse bist. Ich weiß, dass Tempest nicht böse ist. Aber Eyewall … Über die weiß ich nicht viel. Obwohl ich eigentlich dachte, ich täte es.
Such weiter nach Anhaltspunkten. Stell weiter Fragen, aber was immer du tust, ÄNDERE DAS HIER NICHT!
ADAM
Ich brauchte nur zwei Sekunden, um zu begreifen, warum Holly glaubte, dass ich ihm das angetan hatte. Ein EOT hatte diese Notiz gefunden. Sie wussten, dass Adam dabei war, etwas herauszufinden. Sie wussten, dass sie mich verleumden mussten, um Öl ins Feuer zu gießen. Damit Eyewall uns zur Strecke bringen wollte.
Ich faltete den Zettel, legte ihn zurück in Adams Hand und wünschte mir, ich könnte ihn mitnehmen.
»Es tut mir so leid«, flüsterte ich, bevor ich zurück in meinen Tag und meine Zeit sprang.
18
17. Juni 2009, 23:52 Uhr
»Hier unten ist alles absolut sauber«, rief Kendrick und kam unter meinem Bett hervorgekrochen.
»Such mal mit dem Metalldetektor unter der Spüle nach und fahr damit vor allem über die Rohre«, sagte Stewart, die an meinem Laptop saß.
Ich hatte ungefähr die letzten zwei Stunden mit dem Rücken gegen die Wand auf meinem Bett gesessen und stumpf auf den Fernsehbildschirm gestarrt. Völlige Gefühllosigkeit hatte sich meiner bemächtigt, und ich fürchtete, sie könnte wieder weichen, wenn ich mich auch nur ansatzweise bewegte.
»Blondie ist auf keinem der Bilder drauf, die unsere Überwachungskameras in der letzten Zeit von Eyewall-Agenten eingefangen haben«, sagt Stewart.
Natürlich nicht. Ich hätte sie unmöglich übersehen.
»Aber meint ihr wirklich, dass sie für Eyewall arbeiten würde?«, fragte Kendrick von unter der Spüle. »Ich hätte sie als vollkommen durchschnittlich eingeschätzt.«
»Eher nicht, aber das heißt nicht, dass sie es nicht doch tut«, sagte Stewart. »Denk doch mal nach. Jackson hat sie in einer anderen Zeitleiste verlassen, damit ihr nichts passiert. Und jetzt fliegt hier plötzlich ihr Tagebuch rum. Das ist offensichtlich ein abgekartetes Spiel. Das Tagebuch lag in der Wohnung von Agent Meyer senior. Irgendjemand wollte, dass Jackson es dort findet. Jackson versucht nicht nur jeden Kontakt mit ihr zu vermeiden, sie hat auch noch eine gründliche Gehirnwäsche verpasst bekommen, damit sie ihn aus tiefster Seele hasst.«
Ich atmete langsam ein und konzentrierte mich auf das Spiel der New York Mets, das im Fernsehen lief.
Kendrick kam unter der Spüle hervor und zupfte ihr Kleid zurecht. »Du hast recht. Sie könnte einfach nur eine Schachfigur sein und Adam Silverman auch. Obwohl es so klingt, als hätte er ein paar nützliche Fähigkeiten.«
Gehabt.
»Du meinst also, Agent Meyer wusste davon? Dass sie mit der CIA zu tun hat?«, fragte Kendrick vorsichtig, da sie wusste, wie Stewart und ich vielleicht reagieren würden.
»Nein«, antwortete Stewart entschieden, um diese Tür schneller wieder zuzumachen, als sie geöffnet worden war. »Wir dürfen nicht vergessen, dass Blondie auf Healys Party war. Auch wenn du im
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