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Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Feinde der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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Hintergrund die Fäden gezogen hast, was diesen Tanz angeht. Sie hat sich total merkwürdig benommen. Ich hab den größten Teil ihres Gesprächs mit Jackson mitgehört.«
    Die beiden hatten es schon vor über einer Stunde aufgegeben, mich ins Gespräch einzubeziehen, als ich aufgehört hatte, ihre Fragen zu beantworten. Sobald ich die Details erfahren hatte: Adam Silverman, Schüler an der George Washington Highschool in Newark, New Jersey, und MIT-Anwärter, verstarb am 19. Mai 2009. Todesursache: ein häuslicher Unfall.
    Ja, sicher. Ein Unfall.
    »Verdammt!«, rief Stewart und sprang vom Sofa hoch. »Warum hab ich daran nicht früher gedacht?«
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie die Schranktür aufmachte und die Tasche mit Masons Sachen herauszog, die sie nicht mehr angerührt hatte, seit sie am Morgen das T-Shirt und die Jogginghose herausgenommen hatte. Als sie Masons Laptop daraus hervorzog, spürte ich, wie sehr es ihr widerstrebte, ihn zum Sofa zu tragen – als könnte er jeden Moment explodieren oder zerspringen.
    »Mason war ein totaler Computerfreak. Wenn sie an dem Abend irgendeinen Stecker im Ohr hatte oder sonst irgendein Funkgerät benutzt hat, dann hat er das ganz bestimmt aufgenommen.«
    »Wie soll das denn gehen?« Kendrick setzte sich neben Stewart und beugte sich über den Bildschirm. »Dann hätte er das Ganze ja durchs Internet streamen müssen, aber so wäre es allen zugänglich.«
    Stewart blies die Luft aus und drehte Kendrick den Computer zu. »Yep. Er hat alle Funkverbindungen im Umkreis von einem Kilometer gestreamt und verschlüsselt auf der Festplatte abgelegt. Nur jemand, der so schlau ist wie du oder er, kann das entschlüsseln und so die über Stunden aufgenommenen Daten durchsuchen.«
    »Okay, ich mache mich an die Arbeit«, sagte Kendrick seufzend.
    Ich persönlich wollte von diesem Abend gar nichts mehr hören. Vielmehr überlegte ich, ob ich aus diesem Albtraum-Universum verschwinden sollte. Ich konnte zurück in diese 2007er-Zeitleiste springen. In dem Jahr lebten sowohl Adam als auch Mason noch, und die 07er Holly beschuldigte mich auch nicht des Mordes. Das war ein zusätzlicher Pluspunkt.
    Ich erinnerte mich nicht mal daran, dass ich die Augen zugemacht hatte; sie mussten mir zugefallen sein.

18. Juni 2009, 6:05 Uhr
    »Noch fünf Minuten«, sagte Kendrick. »Ich überspiele die Daten auf meinen iPod, dann können wir uns alles über unsere Ohrhörer anhören.«
    Das Sonnenlicht, das durch die Jalousien ins Zimmer fiel, überraschte mich. Ich schreckte hoch und rieb mir die Augen. »Es ist schon Morgen?«, fragte ich.
    »Er ist also doch nicht taub und stumm«, sagte Stewart.
    Ich warf einen raschen Blick durchs Zimmer und sah, dass sie beide Jogginghosen trugen und überall auf der Küchenarbeitsfläche Krümel und Servietten verteilt waren. Und Kaffee. Es roch nach Kaffee. Ich stand auf, ging ins Bad und stellte die Dusche an, um nicht reden zu müssen.
    »Er ist total übergeschnappt. Was machen wir denn jetzt mit ihm?«, fragte Stewart laut genug, dass ich es hören konnte.
    »Lass ihn einfach eine Weile in Ruhe«, schlug Kendrick vor. »Ich bin sicher, sechs Stunden Schlaf haben geholfen.«
    Sechs Stunden? Das musste ein neuer persönlicher Rekord sein. Eigentlich hatte ich gehofft, jetzt irgendeine Art von Entschlossenheit zu verspüren, dieses Jahr, dieses Universum zu reparieren. Aber ich wollte einfach nur weg. Vielleicht würde ich vorher mal mit Dr. Melvin sprechen, wenn ich ihn allein zu fassen bekam.
    Als ich ein paar Minuten später in der Küche stand und mir einen Kaffee einschenkte, kam Kendrick zu mir und steckte mir einen Hörer ins Ohr. »Alles okay?«
    »Nee, kann man nicht sagen.«
    »Wir haben ein paar von den Gesprächen entschlüsselt, die die CIA-Agenten bei der Party von Healy geführt haben. Wir waren von Agenten umzingelt. Die drei, die wir als Eyewall-Agenten identifizieren konnten, waren an irgendeinem anderen Ort und haben von dort Anweisungen gegeben. Das ist der Grund, warum wir keine Bilder hatten.«
    »Toll.«
    Kendrick seufzte und ließ mich allein. Ich glaube, sie wusste einfach nicht, was sie sagen sollte, was gut war, denn ich konnte es nicht gebrauchen, dass sie mir Gründe nannte, warum ich bleiben sollte. Ich beugte mich über die Arbeitsplatte und legte den Kopf auf die Arme, als das Band loslief.
    »Flynn. Was ist an der Anweisung, dass du aus sicherer Entfernung die Augen offen halten sollst, so schwer zu verstehen?«
    »Das

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