Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Feinde der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
Vom Netzwerk:
gibst. Was mit Adam passiert ist, können wir nicht ändern. Aber wir können verhindern, dass dasselbe mit dir passiert, und herausfinden, wer es getan hat« , sagte Collins.
    Es folgte eine lange Stille, dann sagte Holly: »Okay, ich werd’s versuchen.«
    »Carter?« , sagte Collins nach einer weiteren kurzen Pause.
    Carter war der Typ auf der Tanzfläche. Ich hatte mir die Gesichter dieses Abends wieder in Erinnerung gerufen und war fast sicher, dass ich ihn wiedererkennen würde. Das waren mehr Informationen über Eyewall, als wir zwei Tage zuvor gehabt hatten.
    »Ja, Boss?« , meldete sich Agent Carter.
    Jetzt hatte ich den Namen, das Gesicht und die Stimme.
    »Flynn verschwindet jetzt. Wir nehmen uns den Verdächtigen Nummer zweiundzwanzig wann anders noch mal vor« , sagte Collins.
    Agent Carter lachte. »Irgendwann muss sie doch mal mit einem Verdächtigen in die Kiste steigen. Wozu ist sie sonst gut? Du schonst sie viel zu sehr. Lewis wäre damit niemals durchgekommen.«
    Dort endete die Aufnahme. Ich stand weiter über die Arbeitsfläche gebeugt da, atmete tief durch und musste mich arg zusammenreißen, um keinen Stuhl durchs Fenster zu werfen. Schließlich richtete ich mich auf und ging zum Sofa, wo Kendrick reglos und mit weit aufgerissenen Augen saß, während Stewart an einem Fingernagel kaute und es vermied, mich anzusehen.
    »Musstet ihr so was auch machen?«, fragte ich.
    »Was?«, fragte Kendrick und schien von der Frage überrascht zu sein. »Undercover ermitteln? Mit Verdächtigen flirten?«
    »Na ja, eben nicht nur flirten«, erwiderte ich entschieden.
    Schließlich sah Stewart mich an. »Er will wissen, ob wir mal den Auftrag bekommen haben, mit einem Verdächtigen ins Bett zu gehen.«
    »Nein«, antwortete Kendrick sofort, dann seufzte sie und fügte hinzu. »Aber es hat nicht viel gefehlt.«
    »Im Ernst?«, fragte ich. »Hattest du das Gefühl, dass du es tun solltest, oder war es deine eigene Idee?«
    Stewart lachte und wurde dann plötzlich ganz ernst. »Ach, weißt du, sie hat es gemacht, weil es irgendwie ganz lustig klang. Hast du irgendwas genommen, oder so? Wir tun, was wir tun müssen. Wenn Kendrick fett und hässlich wäre, müsste sie sich über so was wohl keine Gedanken machen, oder? Und ich ebenso wenig. Aber Macht ist Macht, ganz gleich, in welcher Form sie uns zuwächst.«
    Ich sah Stewart fest in die Augen. Ich musste einfach fragen. Es ging nicht anders: »War das auch dein Motiv, als wir …? Hat dich jemand dazu animiert?«
    Sie hielt meinem Blick stand und wartete lange, dann antwortete sie: »Nein. Das war kein Auftrag. Dein Dad hätte niemals … Ich meine, ich könnte nicht …«
    »Woher wusstest du das über Agent Collins?«, fragte ich. Ich wollte dieses Thema rasch anschneiden, solange sie in der Stimmung war, ehrlich zu sein.
    Sie seufzte und schüttelte frustriert den Kopf. »Agent Collins hat mir ein Jobangebot gemacht.«
    »Wann?«, fragte Kendrick.
    »Vor zwei Jahren. Gleich nachdem ich mit der Ausbildung angefangen hatte.«
    »Weiß er, für welche Abteilung du arbeitest?«, fragte ich. Auch wenn ich nicht wie ein Agent denken wollte, tat ich es doch unwillkürlich. Stewart bekam ausgerechnet von der Abteilung einen Job angeboten, die uns zur Strecke bringen wollte. Woher sollten wir wissen, ob sie die Stelle nicht doch angenommen hatte, aber trotzdem bei Tempest geblieben war, um …
    »Jetzt weiß er es, aber ob er es auch damals wusste, kann ich nicht sagen«, antwortete Stewart. Ihr Blick sprang zwischen uns hin und her; wahrscheinlich wollte sie herausfinden, ob wir nun misstrauisch waren.
    »Vielleicht fällt dir ja noch mehr zu den EOTs ein, oder vielleicht erinnerst du dich an ein paar Details, die uns helfen könnten, sie zur Strecke zu bringen«, sagte ich, da ich dachte, dass das womöglich der einzige Weg war, Holly zu befreien.
    Sie setzte eine steife, offizielle Miene auf. »Ich werde mich an gar nichts mehr erinnern. Du brauchst also gar nicht erst darüber nachzudenken, es irgendjemandem zu erzählen.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und fixierte sie mit Blicken. »Wolltest du zu Eyewall? Du hast ja gehört, wie sie über uns denken.«
    »Vergiss es«, sagte sie kopfschüttelnd. »Eigentlich dachte ich, dass gerade du das verstehen würdest.«
    Kendrick beobachtete uns interessiert, sagte aber nichts.
    »Und warum? Mich haben sie nicht eingeladen, in ihren Geheimbund einzutreten, wenn es das ist, was du denkst. Mir hat Agent Collins

Weitere Kostenlose Bücher