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Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Feinde der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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Jackson?«
    Ich erhob mich langsam, und Holly tat dasselbe und ließ das Buch in meine Hände fallen. Ich starrte sie weiter an.
    Und sie starrte mich an.
    »Kenne ich dich? Du kommst mir irgendwie bekannt vor«, sagte sie.
    Es folgte eine lange Stille, bis Kendrick schließlich mit der Hand vor meinem Gesicht herumwedelte. »Hallo? Jackson Meyer?«
    Ich schaffe das. Ich klammere mich an meine Tarnung. Das ist ganz einfach. Ich gab mir einen Ruck, schaltete zurück in den Agentenmodus und schlüpfte in meine neue Rolle. »Nein, ich glaube nicht.«
    Hollys Wangen liefen zartrosa an. »Oh, Entschuldigung. Aber das ist ganz schön seltsam, weil ich nämlich einen Jackson Meyer in meinem Kurs über Moderne Literatur habe.«
    Wirklich? Und sie besucht einen Sommerkurs? Daran erinnere ich mich gar nicht. Das hatte ich nun davon, dass ich Dad gebeten hatte, mir nicht zu viel über sie zu erzählen.
    »Das ist ein ziemlich häufiger Name«, sagte Kendrick.
    »Oder ich hab jemanden dafür bezahlt, dass er den Schein für mich macht, und jetzt ist meine Tarnung aufgeflogen«, antwortete ich mit einem Grinsen, das hoffentlich überzeugend rüberkam.
    Holly lachte. »Du solltest dein Geld zurückfordern, denn er sieht dir absolut nicht ähnlich.«
    »Hoffentlich hab ich die Quittung noch.« Mein Ton klang absolut beiläufig, aber ich war mir sicher, dass mein Mienenspiel nicht annähernd so entspannt wirkte.
    Holly blickte zur Tür, wo ein muskulöser, sportlich aussehender Typ mit dunklen Locken stand und sie angrinste, als er sie erspähte. Mein Herz raste, während er näher kam, sich hinter sie stellte und sie auf die Wange küsste. Schnell steckte ich die Hände in meine Hosentaschen, damit ich sie nicht zu Fäusten ballte.
    Wer ist dieser Typ? Was zum Teufel ist mit David passiert?
    »Ich sehe mir mal die T-Shirts an, Hol«, sagte er und ging weiter.
    »Wer war das?«, platzte ich heraus. Und klang dabei eins zu eins wie ein wütender, eifersüchtiger Freund.
    Holly sah mich verwirrt an und lächelte dann. »Du hast ihn bestimmt im Fernsehen gesehen, oder?«
    »Brian Belmont«, sagte Kendrick und quietschte leise auf wie ein Girlie, was ich von ihr zuletzt erwartet hätte. »Stammquarterback in der Mannschaft der University of California. Hat bereits in seinem ersten Jahr weiter geworfen als je ein Spieler dieser Mannschaft zuvor.«
    Holly nickte, legte aber einen Finger an die Lippen. »Er redet momentan nicht so gern über Football.« Sie zeigte auf ihre Schulter. »Er musste sich operieren lassen und muss jetzt eine ganze Saison lang aussetzen.«
    »Ja, ich hab davon gehört«, sagte Kendrick und nickte mitfühlend. Sie musste meinen schockierten Gesichtsausdruck falsch interpretiert haben, denn sie knuffte mich in die Schulter. »Ich liebe College-Football. Wage es also nicht, dich über mich lustig zu machen.«
    »Ja, dann hab ich ihn wohl schon mal gesehen«, sagte ich und starrte zu Brian hin, der einen Ständer mit T-Shirts der New York University durchsah. Die ursprüngliche 09er Holly und ich waren ihm mal auf einem Jahrmarkt in Jersey begegnet. Er war in Begleitung von David gewesen und hatte uns beim Knutschen auf einer Bank erwischt, als sie gerade erst frisch von David getrennt war. Brian ging auf dieselbe Highschool wie Holly. Aber er war einen Jahrgang über ihr, wie ich.
    Und jetzt ist sie mit ihm zusammen? Wie zum Teufel ist denn das passiert?
    »Wenn du ihn ansprechen möchtest – er beißt nicht«, sagte Holly zu Kendrick.
    Sie nickte eifrig und wollte Holly hinterhergehen, doch ich hielt sie am Arm fest und zog sie in die andere Richtung. »Tut mir leid, aber wir müssen gehen.«
    »Nein, müssen wir gar nicht«, erwiderte Kendrick.
    Ich stöhnte auf und folgte den beiden. Während Holly mir den Rücken zuwandte, suchte ich sie mit den Augen nach irgendetwas Vertrautem ab. Nach ihrer Handtasche oder ihrem Schlüsselbund, nach irgendetwas, das sie zu Holly machte. Sie hatte jetzt einen anderen Freund und einen anderen Stundenplan.
    »Hey, Brian, wie’s aussieht, hast du auf beiden Seiten des Landes Fans«, sagte Holly und zeigte auf Kendrick.
    Brian hängte das T-Shirt, das er in der Hand hielt, zurück an den Ständer und schenkte Kendrick ein zaghaftes Lächeln. »Ist das so? Ich wusste gar nicht, dass Studenten der NYU sich überhaupt für den Football an der UCLA interessieren.«
    »Ich bin Medizinstudentin. Wir sind ein komplett anderer Menschenschlag«, erwiderte Kendrick.
    »Na, dann solltest

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