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Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Feinde der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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du lieber den Ersatz-Stammquarterback kennenlernen, denn ich bezweifle, dass ich in der nächsten Saison viel auf dem Feld stehen werde«, sagte Brian.
    Zu schade aber auch. Armer Brian Belmont.
    »Ich hab schon einiges über Physiotherapie gelernt. Was für ein Rehabilitationsprogramm machen sie denn nach der OP mit dir?«
    Brian beantwortete ihre Frage detailliert, doch ich hörte von dem ganzen Gespräch kein einziges Wort. Stattdessen starrte ich die ganze Zeit nur auf seinen gesunden Arm, der um Hollys Taille lag, und stellte im Geiste eine Liste von zehn sehr schmerzhaften Methoden zusammen, wie ich seine Hand von ihrem Körper entfernen könnte. Ich benötigte jedes Quäntchen Energie, das ich besaß, um zähneknirschend den Meter Abstand zu wahren, der mich von Mr Football-Gott trennte.
    Warum fand ich David okay, diesen Typen aber nicht?
    Weil ich wusste, dass sie für David nur lauwarme Gefühle gehegt hatte. Und weil ich wusste, dass er kein Arschloch war. Aber über diesen Brian wusste ich nichts. Er konnte eine total miese Ratte sein.
    Denk an deine Tarnung. Du bist undercover.
    Ich war nicht nur undercover, ich war dabei zu verhindern, dass Thomas Holly in ein paar Monaten von einem Dach stieß.
    »Ich fasse es nicht, dass dir niemand diese Behandlung empfohlen hat! Die Studien zeigen nämlich, dass sie unglaublich gut anschlägt. Ich kenne sogar den Arzt, der sie hier in New York durchführt. Vielleicht kann ich dir ja einen kostenlosen Beratungstermin besorgen«, sagte Kendrick.
    Hey, Moment, jetzt hilf ihm doch nicht! Andererseits: Wir sollten alles tun, was geht, damit er umso schneller wieder gesund wird und nach L.A. zurückfliegt.
    »Im Ernst? Würdest du das tun?«, fragte Brian. »Das wäre natürlich … supernett. Ich wusste, dass es irgendeine verrückte Methode geben muss, die mir hilft und von der mir niemand was sagt.«
    Kendrick lächelte und zuckte die Achseln. »Gut, dann gib mir deine Nummer, und ich sorge dafür, dass er dich anruft.«
    Ich wartete, während sie ihre Nummern austauschten. Meine Eifersucht hatte nachgelassen und war einem Gefühl von Einsamkeit gewichen, wie ich sie noch nie empfunden hatte. Ich nahm so gut wie keine Notiz davon, dass Kendrick mich kurz darauf am Arm aus dem Laden und in die entgegengesetzte Richtung von den anderen beiden zerrte.
    »Mann, wie cool war das denn!«, rief sie.
    »Ja, wirklich super«, murmelte ich.
    Sie blieb stehen und sah mich an. »Was ist los mit dir?«
    »Ich hab nur Hunger. Wegen dir musste ich meinen Mittagssnack verschieben.«
    Sie verdrehte die Augen. »Machst du dir Sorgen, weil dieses Mädel einen kennt, der so heißt wie du? Und dass deine Tarnung deswegen auffliegen könnte?«
    »Ja, genau«, log ich.
    »Wir sind in einer Stunde mit Freeman im Plaza verabredet«, sagte Kendrick. »Wollen wir früher hinfahren und noch eine Runde durch den Central Park spazieren?«
    »Ja, warum nicht.« Das würde sicher der Hit werden. Zur Erinnerung an alte Zeiten durch den Central Park laufen. Das war mit Sicherheit das Letzte, was ich jetzt brauchte. Aber in einer Woche würde ich wieder bei Dad in Frankreich sein. Dann konnte ich das alles aus meinem Kopf verbannen und einfach mit der Arbeit fortfahren.
    11 . Juni 2009
    Ort: Plaza-Hotel in Manhattan
    Adam,
    heute Nachmittag hätte ich dich beinahe angerufen. Vor allem, um mich davon zu überzeugen, dass es dich wirklich gibt und ich nicht an jemanden schreibe, dessen Existenz ich mir nur einbilde.
    Dass ich Holly begegnet bin, war einfach zu viel für mich. Viel zu viel. Und die langweiligste Observation meines Lebens hat auch nicht gerade dazu beigetragen, mich auf andere Gedanken zu bringen. Das einzige Highlight dieses Auftrags in New York war bislang, dass Freeman uns die unterirdischen Tunnel und CIA-Räumlichkeiten unter dem Hotel gezeigt hat. Das ist ein richtiges eigenes kleines Dorf da unten. Sogar ein Labor gibt es dort. Kendrick hat da drinnen eine Stunde mit Dr. Melvin verbracht.
    Der dramatischste Moment ereignete sich am Ende dieses Arbeitstages, als wir alle vierzehn in einen unterirdischen Kursraum geschoben wurden und plötzlich Senator Healy reinkam. Sagen wir es so: Mein Schreck gestern Abend war nichts verglichen mit dem, wie es dem Rest der Gruppe erging. Niemand schien auch nur den Hauch einer Ahnung von Healys Mitwirkung an Tempest zu haben. Geschweige denn davon, dass er Chief Marshalls Stellvertreter ist.
    Dad hat noch keine einzige SMS von mir beantwortet, was

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