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Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Feinde der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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Hand vom Kopf des Mannes hob, floss Blut aus seinem Ohr.
    »O Gott«, murmelte ich und sah mich verzweifelt im Raum um. »Kendrick! Komm hierher!«
    Ich starrte den Mann weiter an, bis ich Schritte hinter mir hörte.
    »Das kommt von seinem letzten Sprung. Er muss zu weit oder zu schnell gesprungen sein«, sagte Kendrick und schaute mich an.
    Tu was , versuchte ich ihr ohne Worte zu sagen. Sie kniete sich neben ihn und legte die Finger an seinen Hals.
    »Schwacher Puls«, murmelte sie. Mit zitternden Händen drehte sie seinen Kopf von einer Seite auf die andere und schnappte vor Schreck nach Luft, als das blutverschmierte Ohr sichtbar wurde. »Er hat Hirnblutungen. Wir müssen den Druck verringern.«
    Ich hörte, wie Panik in ihre Stimme kroch. Die Vorstellung, ihn aufschneiden oder irgendetwas anderes tun zu müssen, das über eine grundlegende Erste-Hilfe-Leistung hinausging, war mehr, als sie verkraften konnte. Sie hatte überall Blut an den Händen und auf ihrem Kleid.
    Mason stand über uns gebeugt. Stewart kam hinter ihm angerannt und hielt sich ein Auge zu. »Ich hab meinem Typen eine Anti-Zeitreisen-Spritze verpasst.« Sie kam schlitternd zum Stehen. »O Mann, was ist denn hier los?«
    »Wir wissen es nicht!«, zischte Kendrick sie an.
    Stewart stöhnte auf, ging auf die Beine des Mannes zu und jagte ihm, bevor irgendwer von uns es verhindern konnte, eine Spritze ins Bein. »So! Der springt nirgendwo hin. Wenn ihr jetzt mal diesen kleinen Gedenkgottesdienst beenden könntet, könnten wir die Bombe holen, die der geniale Junior auseinandergenommen hat, bevor noch irgendwas passiert.«
    »Sie hat recht«, sagte Mason. »Das sollten wir unbedingt tun.«
    Kendrick drückte ihre Finger fester in den Hals des Mannes. »Er ist tot, kein Puls mehr.«
    Während ich mich mühsam aufrappelte, war mir übler als jemals zuvor. Zu viert liefen wir zu der Stelle, wo der Haupt-Aufzug war. Dort trafen wir endlich auch Parker und Freeman wieder.
    »Das wird aber auch Zeit«, murmelte Mason leise.
    Ich nickte zustimmend. Freeman ließ seinen Blick prüfend über jeden Einzelnen von uns gleiten. »Alles in Ordnung mit euch?«
    Stewart stand neben mir; sie hielt sich immer noch ein Auge zu. Ich drehte mich zu ihr hin und zog die Hand weg. Sie hatte eine Schnittwunde, aus der Blut sickerte, und das Auge war bereits angeschwollen. Ich drückte meine Finger auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen.
    Sie zuckte zusammen und schlug meine Hand weg. »Finger weg! Mir geht’s gut.«
    Ich wischte mir die blutigen Finger an der Hose ab. »Also? Was ist der Plan?«, fragte ich direkt an Freeman gewandt. Er war der älteste, erfahrenste Agent hier. Also sollte er uns sagen, was wir tun sollten.
    »Ist noch irgendwer hier unten?«, fragte er sofort. »Mit ›irgendwer‹ meine ich Feinde der Zeit.«
    Kendrick zeigte durch den leeren Flur. »Der, der mich verfolgt hat, ist da drüben verschwunden. Und ich glaube, mehr waren es nicht.« Sie schaute erst zu mir und dann zu Freeman. »Ähm, einer ist tot. Er liegt da hinten. Aber wir konnten nichts dafür. Höchstwahrscheinlich ist er an den Nebenwirkungen seines letzten Sprungs gestorben.«
    Meine Übelkeit kehrte zurück. Freemans Gesicht verschwamm mir erst vor den Augen, dann sah ich es doppelt.
    »Die anderen aus der Abteilung evakuieren gerade über uns das Gebäude. Ich weiß nicht genau, wie die Tarngeschichte lautet, verlasst euch also auf euer Urteilsvermögen, wenn euch jemand fragt. Dr. Melvin flippt aus, wenn wir ihm nicht die Reste von dieser Bombe mitbringen. Er ist sich sicher, dass es dieselbe war, die wir in Deutschland gefunden haben.«
    Stewart wies mit dem Kinn auf den Flur hinter Freeman und Parker. »Da entlang.«
    Alle näherten sich rasch dem Technikraum. Mason blieb einen Schritt zurück, weil er mich stützte, während ich den Flur entlangstolperte.
    »Alles okay?«, fragte er. Er sah extrem besorgt aus.
    »Ja, geht schon. Ich hab einen Schlag gegen den Kopf abbekommen. Ist bestimmt eine leichte Gehirnerschütterung.« Ich vergewisserte mich, dass die anderen uns nicht hören konnten, dann sagte ich: »Hey, und ich wollte mich noch entschuldigen wegen vorhin.«
    Er lief rot an, schaute zu Boden und nickte, als wäre ihm seine eigene Reaktion peinlich. »Ja, schon in Ordnung.«
    »Ich habe auch gar nicht an deinen Fähigkeiten gezweifelt. Es ist nur so, dass … Es ist okay, wenn man nicht auf alles eine Antwort hat.«
    »Ja, kann sein«, sagte er.
    Und als er mich

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