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Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Feinde der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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trat zu Stewart. Sie schüttelte den Kopf; ihre Augen waren noch immer weit aufgerissen.
    »Nein, das kann nicht sein. Er muss irgendwie rausgekommen sein. Ich weiß, dass er es geschafft hat. Es muss einen Fluchtweg geben oder –« Mir versagte die Stimme.
    »Jackson!«, hörte ich Dr. Melvin rufen.
    Ich drehte mich um und sah ihn und Senator Healy durch das Chaos zu uns hin stapfen. Healy erreichte uns zuerst und legte mir beide Hände auf die Schultern. »Alles in Ordnung, mein Sohn?«
    Er sprach in einem völlig anderen Tonfall als vorher mit mir; er war ernsthaft besorgt.
    »Mason. Er ist –« Ich konnte es nicht laut aussprechen.
    Stewart schluckte und wirbelte dann zu Healy herum. »Er ist tot, in tausend Stücke gerissen worden.«
    Die Wut in ihrer Stimme traf mich wie ein Faustschlag in den Magen. Noch nie hatte ich so emotional erlebt. Ich berührte sie an der Schulter. »Stewart –«
    Sie wich zurück und hielt ihre Hände hoch. »Sei still. Seid – verdammt nochmal – alle still!«
    Freeman wollte sie daran hindern, wegzugehen, doch sie schubste ihn gegen die Wand und lief davon. Ich fühlte mich noch immer schwach und blieb wie erstarrt stehen. Dr. Melvins Gesicht war ein einziges Bild des Entsetzens. Er schaute mich lange an. Vielleicht bildete ich mir das nur ein, aber es kam mir so vor, als bäte er mich darum, das alles zu reparieren. Vielleicht wünschte er sich aber auch nur, ich könnte es.
    Aber so funktionierte es nicht, nicht wahr?
    Kendrick schaute mich kurz an, dann füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie versuchte Stewart einzuholen, doch ich wusste, dass sie unverrichteter Dinge zurückkommen würde. Wenn Stewart allein sein wollte, dann würde sie auch allein sein.
    Ich lehnte mich gegen die Wand, schloss die Augen und hoffte, dass alles anders sein würde, wenn ich sie wieder aufschlug.
    »Besorgt ihm Wasser«, hörte ich Healy jemandem zurufen. Dann legten sich kalte Finger an meine Wange. »Was ist passiert, Jackson? Hat einer von denen Sie mitgenommen? Sie können es mir ruhig sagen. Alle Feinde der Zeit sind jetzt weg«, sagte Healy.
    Ich schlug die Augen wieder auf und sah an Healy vorbei zu Dr. Melvin, der mich noch immer anstarrte. »Es tut mir leid«, sagte ich zu ihm. »Wir haben versucht, ihn aufzuhalten, das schwöre ich.«
    Er nickte langsam und kam dann näher. »Lass mich deinen Puls fühlen«, sagte er, nun wieder im Arztton. »Du solltest wirklich was trinken, Jackson.«
    Healy trat zurück und ließ Dr. Melvin meinen Puls fühlen.
    »Es tut mir leid«, sagte ich erneut zu Dr. Melvin. »Er ist einfach da reingelaufen und … Ich weiß auch nicht.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte er, doch seine Stimme bebte.
    Plötzlich überkam mich erneut die Übelkeit von meinem letzten Sprung und all dem Alkohol, und das Nächste, was ich wahrnahm, war, dass ich über ein weißes Becken gebeugt war und auf meine eigene Kotze starrte. Den Senator, der mir eine Flasche Wasser reichte und mich fragte, wie es mir ging, nahm ich kaum wahr. Ich kämpfte mühsam gegen die Benommenheit an und setzte vorsichtig einen Schritt vor den anderen. Nichts anderes zählte in diesem Moment.

    Eine Stunde später war die gesamte Truppe in dem unterirdischen Kursraum versammelt. Stewart war nirgends zu finden, und niemand von uns wollte darüber sprechen. Die meisten erwarteten, dass Freeman uns innerhalb der nächsten Stunde in einen Flieger setzen würde, der uns zurück nach Frankreich brachte, und ich konnte es ehrlich gesagt gar nicht erwarten, von hier wegzukommen.
    Ich ließ mich tiefer in den Stuhl sinken, auf den ich mich sofort hatte fallen lassen, nachdem wir den Raum betreten hatten. Freeman und Parker saßen rechts und links von mir; sie zeigten Haltung, anstatt sich an ihren Tischen abzustützen, wie ich es tat.
    »Viele von Ihnen haben vielleicht erst in der letzten Woche erfahren, dass ich Chief Marshalls Stellvertreter bin«, setzte Senator Healy an, während er vor den Tempest-Agenten auf und ab schritt. »Das liegt daran, dass meine Position in dieser Behörde eigentlich geheim bleiben sollte. Da Chief Marshall und Agent Meyer senior jedoch beide abwesend sind, habe ich keine andere Wahl, als die Rolle des befehlshabenden Offiziers zu übernehmen.«
    »Was zum Teufel ist heute Abend passiert? Offenbar wollte uns irgendwer zusammen einsperren, damit wir nichts gegen diesen Angriff der EOTs ausrichten können«, platzte Parker heraus. »Wer ist in unser Alarmsystem eingedrungen?

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