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Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Feinde der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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Egal, welche Hindernisse dem entgegenstehen. Auch wenn man weiß, was in der Zukunft geschieht. Nimm die Zeit, die du hast, und genieße sie.«
    »Das ist alles?«, sagte ich mit einem fast sarkastischen Unterton. »Das ist aber nicht sehr wissenschaftlich.«
    »Die meisten Dinge braucht man nicht zu analysieren oder unter ein Mikroskop zu legen. Entweder es ist so, oder es ist nicht so.«
    Mir kam eine zweite, nicht ganz so verzweifelte Idee. »Lass mich dir erzählen, wie es passiert. Dann kannst du es verhindern – und überleben.«
    Sie nickte langsam. »Okay, sag es mir, sag mir, was passiert.«
    Das war zu einfach, viel zu einfach. »Du wirst es nicht verhindern, hab ich recht? Aber wie kannst du einfach –? Wenn du es doch weißt. Es kann doch nicht sein, dass du dieser Situation dann nicht aus dem Weg gehen würdest.«
    Ich hielt inne und ging die Details der heutigen Nacht noch einmal durch. Die Traurigkeit und der Frust, die mich dann überkamen, waren wie ein Guss eiskalten Wassers. »Du machst dir immer wieder Notizen. Jemand wie du würde sich unser Gespräch aber leicht merken können.«
    Sie ließ ihre Hand sinken und seufzte. »Ja, ich würde mich an alles erinnern können.«
    »Du wirst etwas einnehmen«, schloss ich daraus. »Ein Medikament, das dir die Erinnerung raubt. Du hast dir die Details notiert, die du brauchst, und den Rest, mich, wirst du einfach ausradieren.«
    »Ja«, sagte sie und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Dann drang plötzlich ein Piepston durch die stille Wohnung. Wir schauten beide zur Tür. »Das ist Agent Freeman. Du solltest gehen, sofort.«
    Ich nickte und schaute zur Tür, die sich langsam öffnete. Rasch nahm ich die Pistole vom Tisch und schloss die Augen, um zurückzuspringen.
    Welche Nebenwirkungen würde mir meine Rückkehr in die Zukunft wohl bescheren, zumal ich jetzt allein sprang? Ohne den Verstand eines anderen Zeitreisenden nutzen zu können, um meinen eigenen zu schützen?

13
    16. Juni 2009, 23:18 Uhr
    Ich befand mich in demselben Flur im Kellergeschoss des Plaza, aus dem ich losgesprungen war, und fühlte mich hundeelend. Hoch zwei. Auf zitternden Beinen taumelte ich zurück in den Hauptraum. Als ich dort eintraf, kam Stewart schlitternd vor mir zum Stehen.
    »Hast du ihn gefunden?«, fragte sie.
    Ich brauchte einen Moment, bis mir einfiel, wovon sie sprach, dass für sie seit unserem letzten Zusammentreffen nur wenige Minuten vergangen waren. »Äh, nein. Was ist mit Kendrick?«
    »Wo zum Teufel ist er denn hin, der kleine Scheißer?«
    Ich schüttelte den Kopf und kämpfte gegen Übelkeit und Erschöpfung an, die mich nach Zeitreisen immer befielen. Uns blieb nur ungefähr eine Sekunde zum Nachdenken, dann kamen Kendrick, Mason und ein Mann, den ich noch nie gesehen hatte, durch Kendricks Flur auf uns zugerannt. Es war anzunehmen, dass der Typ, vor dem sie flohen, ein EOT war.
    Zwei weitere Männer tauchten plötzlich direkt hinter Stewart auf. Wir wirbelten herum und legten auf die Neuankömmlinge an. Stewart verzog wütend das Gesicht, als mit einem Mal ein weiterer Mann hinter ihr stand. Sie steckte die Waffe weg und rang den Angreifer zu Boden.
    Der Typ, der hinter Mason und Kendrick hergelaufen war, streckte seine Hand nach Masons Kapuze aus. Ich machte einen Hechtsprung und packte seine Fußgelenke. Er fiel rücklings zu Boden und machte, ebenso wie der andere Mann vorher, ein erfreutes Gesicht, als er mich sah.
    »Perfekt«, sagte er. »Ich muss dir was zeigen.«
    Ich spürte, dass er zu springen versuchte, wie Cassidy, aber diesmal war ich vorbereitet. Ich konzentrierte mich mit ganzer Kraft auf diesen Moment und diesen Ort. Er schrie laut auf und legte seine Hände an den Kopf.
    Mit all meiner verbliebenen Energie kämpfte ich gegen seinen Versuch an, mich von dort wegzubringen.
    »Stopp! Hör auf!«, schrie er.
    Mason drehte sich um und sah uns an. Ich ließ den Mann los. Er rollte sich auf dem Boden zusammen, wand sich vor Schmerz und presste dabei die Hände auf die Ohren.
    »Was hast du denn mit dem gemacht?«, fragte Mason und starrte den Mann ungläubig an.
    Ich setzte mich auf und konnte meinen Blick nur mit viel Mühe auf etwas fokussieren. Diesen Nebeneffekt der Zeitreisen hatte ich ganz und gar nicht vermisst. »Ich … ich weiß auch nicht. Er ist einfach –«
    Plötzlich regte sich der Mann nicht mehr, und ich bekam es mit der Angst zu tun. Bitte sei nicht tot.
    Mason fühlte ihm den Puls und wurde blass. Als er die

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