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Feindfahrt

Feindfahrt

Titel: Feindfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Doktor!« sagte er.
    Ihr Herz hämmerte; der Schock war so groß , daß ihr das Spre
chen schwerfiel.
»Sie...« flüsterte sie nur.
    »Ich fürchte ja.« Er trat zurück und machte eine Bewegung mit der Mauser . »Würden Sie jetzt bitte so gut sein , herauszukom men und dem jungen Mann hier die Hände auf dem Rücken zu fesseln?« Er warf ihr eine dünne Seilrolle zu , die er hinter der Kajütentür gefunden hatte . Janet verschränkte trotzig die Arme , und die Seilrolle landete vor ihren Füßen.
    »Sie würden ja doch nicht auf mich schießen. Das haben Sie schon im Zug nicht fertiggebracht.«
    Er lächelte nachsichtig. »Da haben Sie recht. Doch mit dem Jungen hier ist das was anderes. Außerdem ist er Fallschirmjä ger , ich würde meinem Land also einen Dienst erweisen. Zu erst , denke ich, werden wir die linke Kniescheibe nehmen.« Hastig hob sie die Seilrolle auf. Lachlan wirkte elender denn je. »Tut mir leid, Doktor, aber als ich die Toilettentür öffnete, saß er da, frech wie Dreck. Ist das vielleicht der U bootkommandant, hinter dem die in Mallaig her waren?« »Zu Diensten«, sagte Gericke. »Und jetzt legen Sie sich schön brav hin, dann passiert Ihnen auch nichts.«
    Lachlan legte sich auf eine der beiden Sitzbänke, und Janet fesselte ihm die Hände. Gericke beobachtete sie aufmerksam. »Na, zufrieden?« fragte sie ihn. »Nicht schlecht. Jetzt die Fü ße.«
    Sie gehorchte. Als sie fertig war, sagte er: »Und nun werden wir Ihrem Freund oben einen Besuch abstatten. Mr. Murdoch Macleod. Habe ich den Namen richtig verstanden?« Sie hatte sich von ihrem Schock inzwischen so weit erholt, daß sie die Situation objektiver beurteilen konnte, und stellte mit einer Art klinischer Nüchternheit fest, daß sie nicht die gering ste Angst vor Gericke hatte. Was überaus interessant für sie war. Andererseits schien er ganz eindeutig ein Mann zu sein, der töten würde, wenn es notwendig war, und zwar ohne eine Sekunde zu zögern. Er sah sie an. »Woran denken Sie?« Dieses Gefühl der Intimität war einigermaßen beunruhigend, aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben. »Murdoch ist ein alter Mann. Einer der besten, die ich kenne. Ich will nicht, daß ihm etwas zustößt.« Das klang fast wie ein Befehl. Gericke neigte zustimmend den Kopf. »Nun gut, Doktor , wir wollen sehen , ob wir dies wie zivilisierte Menschen erledigen können.« Sie stieg voraus den Niedergang hinauf und öffnete die Tür zum Ruderhaus. Murdoch wirkte im Licht der Kompaßhaus lampe fast körperlos. Gericke lehnte sich an den Türrahmen und zielte mit seiner Mauser auf den alten Mann. »Sie werden bitte ganz genau tun , was ich Ihnen befehle , Mr. Macleod.« Murdoch musterte ihn ruhig. »Und wer sind Sie , junger Mann?«
    »Das ist Gericke , der U-Bootkommandant , der aus dem Zug gesprungen ist« , erklärte Janet.
    »Ach so!« sagte Murdoch. »Dann sind Sie wohl hinter unserem Boot her , wie? Und wo möchten Sie damit hin?« »Nach Nor wegen , über die Orkney-Inseln.« »Wäre eine Möglichkeit. Aber knapp. Sie müßten genau wissen , was Sie tun. Das hier ist schließlich was anderes als die Sardinenbüchsen , die Sie ge wöhnt sind.«
    »Ich besitze das Kapitänspatent für Segelschiffe« , erwiderte Gericke. »Genügt Ihnen das?«
    Murdoch nickte würdevoll. »Genau wie Ihre Kanone da schwer was dagegen einzuwenden. Aber was wird aus uns?« »Sie werde ich unterwegs irgendwo absetzen. Auf einer der größeren Inseln , aber da , wo's schön ruhig ist. Vielleicht auf Lewis. Und da ich durchaus in der Lage bin , eine Seekarte zu lesen , wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie jetzt auf auto matische Steuerung schalten und mit uns unter Deck kommen würden.«
    »Glauben Sie, daß Sie sich in diesen Gewässern gut genug auskennen?«
    »Das glaube ich allerdings.« »Was kann ich dann noch dazu sagen?«
    Er fixierte die automatische Steuerung und verließ das Ruder haus. Janet ging ihnen voraus. Sie stiegen in den Salon hinun ter , wo er sich auf die zweite Sitzbank legte und sich von Janet Hände und Füße fesseln ließ. Als sie damit fertig war , sagte sie: »Ich nehme an , jetzt komme ich dran.« »Himmel , nein!« erwiderte Gericke . »Das würde ich niemals tun . Sie , mein lie bes Fräulein Doktor , sind mir außerdem viel zu nützlich. Zu nächst werden Sie mal eine Thermosflasche heißen Tee und ein paar Sandwiches herrichten , dann werden wir uns im Ruder haus weiter unterhalten.«
    »Weiter - worüber?« fragte sie

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