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Feindfahrt

Feindfahrt

Titel: Feindfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Alles schrie durcheinander; Richter stand neben Maria , den Arm um das Mädchen gelegt , und schaute mit ihr in den Himmel. »Was jetzt, Käpt'n ?« fragte Sturm.
    Berger rappelte sich auf. Er beugte sich über die Decksreling und rief: »Richter , lassen Sie die schwedische Flagge einholen. Im großen Schrank in meiner Kajüte finden Sie eine Flagge der Kriegsmarine.« Er wandte sich an Leutnant Sturm. »Sie gehen sofort ans Funkgerät. Versuchen Sie , Kontakt herzustellen.«

    »Schwedisch?« fragte Necker. »Wißt ihr das bestimmt?«
    »Hundertprozentig , Herr Hauptmann«, antwortete Rudi. »Ich habe die Flagge deutlich gesehen.«
    Kranz, der Heckschütze, mischte sich ein. »Das kann ich bestä tigen, Herr Hauptmann.«
    »Ein Segelschiff!« sagte Necker baß erstaunt. »Wenn ich's nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, ich würd's nicht glau ben. Sehen wir's uns doch noch mal an.«
    Er wendete und flog wieder mit etwa einhundertfünfzig Fuß Höhe an; und entdeckte, daß die schwedische Flagge eingeholt wurde. »Ja, aber weshalb streichen die denn die Flagge, Herr Hauptmann?« erkundigte sich Rudi Hübner verblüfft. »Was weiß ich«, gab Necker zurück. Dann stieß er einen Laut der Verwunderung aus, denn jetzt wurde eine andere Flagge gehißt. Als sie direkt über dem Schiff waren, entfaltete der Wind die Flagge , und Kranz rief aufgeregt: »Die Flagge der Kriegsmarine, Herr Hauptmann! Ich schwör's Ihnen!« »Danke, nicht nötig«, rief Necker zurück. »Ich hab's ebenfalls gesehen. Aber das ist doch unsinnig! Ich werde noch mal drü bergehen.«
    Schmidt, der Bordfunker, tippte ihm auf die Schulter. »Ich ha be Kontakt, Herr Hauptmann. Das müssen sie sein. Warten Sie, ich werde Sie einschalten.«
    Sekunden später hörte er zu seiner größten Verblüffung und mit einer Klarheit, die nur bei einer so geringen Entfernung möglich war, Johann Sturms Stimme im Kopfhörer. »Schoner bark Deutschland ruft großen schwarzen Adler. Hören Sie mich?«
    »Großer schwarzer Adler?« fragte Schmidt verdutzt. »Wovon redet der?«
    »Er will uns nicht identifizieren, Sie Dummkopf, falls jemand mithört«, sagte Necker. »Lassen Sie mich mit ihm reden.«

    Jean Sinclair trank vor dem Kirchgang eine letzte Tasse Tee, als Admiral Reeve mit Janet eintraf.
    »Das ist aber eine hübsche Überraschung!« sagte sie. »Norma lerweise habe ich nicht viel Erfolg, wenn ich versuche, ihn am Sonntagmorgen aus dem Haus zu locken.« »Leider dienstlich«, erklärte Janet.
    Jean sah ihn fragend an. Reeve sagte: »Ich habe Nachricht von Mallaig bekommen. Lieutenant Jagos Boot hat einen Maschi nenschaden. Wenn er ihn bis heute nachmittag nicht beheben kann, werden sie jemand anders schicken, um Gericke abzuho len. Wer es nun aber auch sein mag , er kann auf keinen Fall vor dem späten Abend hier sein. Wahrscheinlich sogar erst morgen früh.«
    »Ach so.« Sie sah auf die Uhr. »Der Gottesdienst beginnt, wenn ich dich daran erinnern darf, in fünfzehn Minuten. Und falls du nicht eine von Murdochs öffentlichen Zurechtweisun gen riskieren willst, wenn wir uns heimlich hinten in die Kir che schleichen, müssen wir uns beeilen.« »Na schön, ich werde mitkommen«, seufzte Reeve. »Aber du mußt inzwischen vor gehen. Ich muß zuerst noch ein paar Worte mit Mary sprechen, wegen Butter und ein paar Eiern. Ich habe nichts mehr im Haus.« Die Haustür fiel hinter ihm ins Schloß, und Jean wandte sich an Janet. »Wie ist es mit dir? Gehst du mit?« »Ich glaube, heute mal nicht.« »Und was hast du vor?«
    »Mir wird schon was einfallen.« Jean lächelte. »Davon bin ich überzeugt.«

    Gericke hatte ausgiebig gefrühstückt: Hafergrütze , gebratenen Schinkenspeck und Tomaten , alles von Lachlans Mutter. Nachdem Mrs. Mac-Brayne gegangen war , nahm Lachlan wie der seinen Platz gegenüber dem Zellengitter ein.
    »Schlafen Sie doch endlich ein bißchen, Lachlan«, forderte ihn Gericke auf. »Wie wollen Sie denn ganz ohne Schlaf auskom men?«
    »Ach, wissen Sie, ich brauche nur sehr wenig. Hat meiner Mut
    ter große Sorgen gemacht, als ich noch klein war.« Lachlan warf einen Blick auf die Uhr. »Keine Sorge, Commander, um elf, nach dem Vormittagsgottesdienst, werde ich von Murdoch abgelöst.«
    »Ach ja«, erwiderte Gericke. »Der ist wohl so eine Art Pastor hier?«
    »Ganz recht - und Bootsführer der Mora g Sinclair .« »Der Morag Sinclair?«
    »Murdochs große Liebe. Ein Vierzig-Fuß-Rettungsboot der Watson-Klasse. Die Seenotstation liegt auf

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