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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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eines Tahn kam. Er nahm an, dass es sich um ein Überfallkommando aus Koldyeze handelte.
    »Imperiale Truppe.«
    »Einer vortreten.«
    Kilgour machte einen Schritt auf Sorensen zu.
    Dank der vitaminlosen Verpflegung der Tahn hatte Sorensen seine Nachtsicht beinahe völlig eingebüßt. Trotz der zusätzlichen Rationen, die aus den Kellern von Koldyeze stammten, konnte er so gut wie nichts erkennen – doch Alex erkannte ihn.
    »Hallo Sorensen, alter Schwede«, flüsterte er.
    Diese Stimme und solche Sprüche erkannte Sorensen.
    Er winkte sein Team heran und hielt eine Hand fragend hoch. Braucht ihr Hilfe? Sten nickte heftig, gestikulierte dann weiter. Zwei Leute bleiben hier als Wache, der Rest kommt mit.
    Sten hob den Bug des Gleiters an, und die halbflüssige Ladung floss heraus. Während er die Masse auf dem Kopfsteinpflaster verteilte, fragte er sich, was das für eine Pampe war. Kilgour beendete seine Briefe immer mit einer unsinnigen Anspielung auf jemanden, der nach Schmiermitteln stank. Ein totes Pfard – totes Pferd, verbesserte er sich – stank. Kilgour hatte recht gehabt, niemand hatte die Verwertungsanlage geplündert. Das flüssige Fett aus den Bottichen würde eine hervorragende Wirkung zeigen.
    Sie führten ihre Aufgabe zu Ende und gruppierten sich neu. Sten hatte vorgehabt, mit Alex durch den nach wie vor unentdeckten Tunnel nach Koldyeze einzudringen. Offensichtlich kannte Sorensen einen besseren Weg.
    Sten stellte den Gleiter auf volle Geschwindigkeit und schickte ihn zurück, die Straße hinunter. Er sauste davon, prallte gegen mehrere Gebäude und sorgte für genügend Ablenkung. Der Imperiale Störtrupp machten sich rasch auf den Rückweg nach Koldyeze. Sten hatte angeordnet, dass Sorensens Mission nicht durchgeführt wurde; er glaubte nicht, dass der zerstörte Panzer von Bergungsspezialisten entfernt werden würde. Wichmans Soldaten neigten eher zu brutaleren Lösungen; und was die Bewaffnung anging, würde Sorensen den Kürzeren ziehen.
    Sten ging durch den halboffenen Haupteingang und hoffte, dass Koldyezes Wasserversorgung noch funktionierte. Er stank. Er stank wie … Wie ein totes Pferd.
    Ein sehr totes Pferd.
     
    Sten hatte recht gehabt. Der zerstörte Panzer wurde von einem anderen schweren Panzer am frühen Morgen von der Straße durch die Wand eines Wohnhauses gestoßen. Sorensens zeremonielles Messer hätte ihm nicht viel genutzt.
    Wichman griff durchaus vorhersehbar in der Morgendämmerung an.
    Virunga enttarnte seine Artillerie.
     
    Viel hatte er nicht zu bieten.
    In den Katakomben hatten sich vier Kanonen gefunden.
    Richtige Kanonen. Keine Laser- oder Masergeschütze.
    An einem Ende des Rohrs wurde das Geschoß und die Antriebsmasse eingeführt; wenn man anschließend an einem Griff zog, ging die Kanone los – oder auch nicht. Virunga war zu der Überzeugung gekommen, dass die Kanonen wahrscheinlich hauptsächlich zu zeremoniellen Zwecken eingesetzt worden waren. Das wiederum erklärte nicht, weshalb sie mit Zieleinrichtungen versehen waren. Virunga befahl, die Kanonenrohre mit Draht zu verstärken. Diese Geräte rangen ihm eine gewisse Bewunderung ab, so primitiv sie auch sein mochten. Es war schon viele Jahre her, seit er eine Kanone mit Laserzielvorrichtung gesehen hatte – in einem Museum.
    Arbeitsteams hatten die Kanonen auf die Brustwehr hinaufgeschleppt, dann hatte man Öffnungen für die Rohre in die Mauern geschlagen und die Rohre selbst getarnt. Virunga war sich ziemlich sicher, dass der Rückstoß-Mechanismus der Geschütze total durchgerostet war. Jedenfalls hatte er nicht vor, unnötige Risiken einzugehen, und deshalb schwere Ringbolzen an die Kanonen anschweißen sowie an den Mauern der Kathedrale selbst befestigen lassen. Die Kanonen wurden mit dicken Stahlkabeln mit den Wandbolzen verbunden, was die Geschütze – hoffentlich – davor bewahrte, beim Feuern rückwärts von den Zinnen zu stürzen.
    Virunga hatte sich einige Kanoniere gesucht und sie ein wenig ausgebildet. Die Spielzeugkanonen hatte er »Batterie A« getauft.
    »Batterie B« bestand aus acht mehrrohrigen Raketenwerfern, die massive Geschosse abfeuerten. Für die nötige Schubkraft sorgten Materialien, die aus den Munitionslagern in den Katakomben stammten. Davon gab es mehr als genug. Gezielt wurde, indem man das Ziel so ungefähr in eine Linie mit dem V-förmigen Visier brachte, das auf dem Rohr hockte, und sich dann so schnell wie möglich aus dem Staub machte, während jemand auf den

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