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Feine Familie

Feine Familie

Titel: Feine Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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Sie den Bastard, Croxley, na, gehen Sie schon. Und sollte Ihnen diese Frau in die Quere kommen, dann haben Sie meine ausdrückliche Erlaubnis, jede Form von physischer Gewalt anzuwenden. Treten Sie die Kuh, wo’s ihr weh tut.«
    »Verlassen Sie sich drauf«, sagte Croxley und verließ das Zimmer.
    Drunten war Mrs. Billington-Wall zu sehr damit beschäftigt, ihren guten Ruf gegen die Folgen eines polizeilichen Verhörs zu verteidigen, um sich um Yapp zu kümmern. Der Sergeant und zwei Polizisten waren bereits in der Halle, bevor sie sie aufhalten konnte.
    »Was fuhrt Sie denn hierher, Sergeant?« fragte sie, wobei ihr der Versuch, überrascht zu erscheinen, gründlich mißlang. »Sie, Mrs. Billington-Wall.«
    »Ich?«
    »Ja«, sagte der Sergeant. »Falls Sie sich erinnern: Sie haben auf der Wache angerufen und gesagt, es habe eine Schlägerei gegeben ...«
    Scheinbar verblüfft legte Mrs. Billington-Wall eine indignierte Hand auf ihre Zuchtperlen. »Sie müssen sich irren. Ich versichere Ihnen ...« Sie wußte nicht weiter. Der Sergeant betrachtete den derangierten Rollstuhl und die Blutflecken auf dem Marmorboden.
    »Allem Anschein nach lagen Sie damit ziemlich richtig«, fuhr der Sergeant fort und zog sein Notizbuch aus der Tasche. »Ein stark beschädigter Rollstuhl, ein großer Blutfleck, ein Kiefernholztisch ...«
    »Eiche«, korrigierte Mrs. Billington-Wall unwillkürlich. »Also gut, dann eben ein Eichentisch, dem ein Bein fehlt ... Und woher stammt dieser entsetzliche Gestank?«
    »Gestank?«
    »Also von mir aus, Geruch.«
    »Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen«entgegnete Mrs. Billington-Wall wahrheitsgemäß.
    »Aber ich«, sagte der Sergeant und folgte, nachdem er den einen Polizisten angewiesen hatte, bei Rollstuhl, Blutfleck und Eichentisch Wache zu halten, seiner Nase. »Seine Lordschaft wird entschieden Anstoß an Ihrem Eindringen nehmen«, sagte Mrs. Billington-Wall in der Hoffnung, ihn damit zu beeindrucken, aber der Sergeant ließ sich nicht abschrecken.
    »Wohl kaum das einzige, woran er Anstoß nehmen wird«, sagte er. »Ich kann nicht behaupten, daß mir das alles hier gefällt, und was diesen bestialischen Gestank betrifft ...« Er holte ein Taschentuch heraus und hielt sich damit die Nase zu. »Ich denke, wir werden uns diesen Gang mal genauer ansehen«, murmelte er.
    Mrs. Billington-Wall versperrte ihm den Weg. »Sie haben absolut kein Recht, ohne Genehmigung Privateigentum zu betreten«, sagte sie standhaft.
    »Nachdem Sie uns gerufen haben, muß ich annehmen, daß diese bereits erteilt wurde«, sagte der Sergeant. »Aber ich sage Ihnen doch, daß das nicht stimmt. Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden.«
    »Ich auch nicht«, gab der Sergeant zurück, »aber ich werde es schon herausfinden.« Damit schob er sie beiseite und ging den stinkenden Gang hinunter. Als er die zertrümmerte Boitür öffnete, war der letzte Zweifel ausgeräumt, daß Mrs. Billington- Wall mit ihrer Angabe, es habe in Fawcett House eine Schlägerei gegeben, übertrieben hatte. Wenn überhaupt, dann hatte sie gewaltig untertrieben.
    »Eine demolierte Tür«, notierte er, während er über die Trümmer hinwegstieg, »ein verdreckter Bettvorleger ...«
    »Eine Schiras-Brücke«, sagte Mrs. Billington-Wall. »Das ist ein besonders edler persischer Teppich.«
    »War«, meinte der Sergeant trocken. »Ich möchte nicht der arme Kerl sein, der hier saubermachen muß.«
    »Und ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken, wenn Lord Petrefact von Ihrem Eindringen in seine Privatsphäre erfährt.«
    »Eher in seinen Dunstkreis, wenn Sie mich fragen.« Bis sie in das verwüstete Schlafzimmer gelangten, hatte der Sergeant noch einige Notizen gemacht, so daß Mrs. Billington- Wall ihren guten Ruf bereits verloren gab. »Lieber Himmel, das sieht ja aus, als wäre ein Hurrikan durchgefegt«, sagte der Sergeant angesichts des Trümmerhaufens. »Ein Elefant im Porzellanladen ist nichts dagegen. Und was ist denn das hier?«
    Voller Ekel blickte Mrs. Billington-Wall auf den Nachtstuhl. »Ich zögere, es auszusprechen.«
    »Zögern Sie bloß nicht zu lange. Ich wünsche, daß Sie mir jetzt ganz genau erzählen, was sich hier abgespielt hat. Und Ihr ahnungsloses Gesicht können Sie sich auch sparen. Sie haben uns angerufen und gesagt, es habe hier eine Schlägerei gegeben, und wir sollten sofort kommen. Jetzt sind wir hier, auf dem Fußboden ist Blut, und das Haus sieht aus, als wäre es von ein paar hundert Fußballrowdies

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