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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
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Freund vielleicht meinen Dank verdient hat, denn wenn du
wirklich so gut bist, hättest du mich vermutlich in Stücke gehackt.«
Tal grinste. »Zwischen unserer ersten Begegnung und dem
Sieg in diesem Wettbewerb hatte ich viel Übung. Du hättest
mich damals wahrscheinlich schon in der ersten Minute aufgespießt.«
»Ich hätte es zumindest versucht, und das wäre eine
Schande gewesen. Aber wieso suchst du nach diesem
Schwein Raven?«
»Ich habe etwas mit ihm zu besprechen«, antwortete Tal.
»Besprechen? Klingt nach einer sehr ernsten Unterredung.«
»Ja.«
Sie gingen die Straße entlang, und Creed sagte: »Es geht
das Gerücht, dass er ein Lager außerhalb von Küstenwacht
aufgeschlagen hat und sich darauf vorbereitet, in ein paar
Wochen nach Norden zu ziehen.«
»Er wird die Orodon-Dörfer niederbrennen«, erklärte Tal.
»Genau, wie er es vor ein paar Jahren mit den Orosini gemacht hat.«
»Schlimme Sache«, sagte Creed. »Ich habe nichts dagegen,
für Geld zu kämpfen, und ich habe ganz bestimmt kein Problem damit, einen Mann aufzuschlitzen, der ein Schwert in der
Hand hat, aber Frauen und Kinder umbringen, da mache ich
nicht mit. Viele Jungs sehen das ähnlich, also muss Raven
einen sehr hohen Preis zahlen, um überhaupt genug Schwerter
zusammenzukriegen. Aber irgendwas stimmt an dieser Sache
nicht.«
»Was?«
»Zemos und die anderen, die für gewöhnlich ganz versessen darauf sind, einen zu einem Söldnerhauptmann zu bringen, um ihre Kaution einzustreichen, sind derzeit nicht so gut
im Geschäft.«
»Wieso denn das?« Sie hatten ein anderes Gasthaus erreicht, und Creed nickte zum Eingang hin.
Drinnen war es ruhig, und nur ein halbes Dutzend Männer
saß an den Tischen und unterhielt sich leise. Einer nickte
Creed zu, der den Gruß erwiderte. Er und Tal setzten sich
ebenfalls an einen Tisch. »Ich meine, dass plötzlich niemand
genau weiß, wo sich Ravens Lager befindet, oder die Lager
von ein paar anderen Truppen, die wohl ebenfalls für Olasko
arbeiten.«
»Die Leute wissen, dass Kaspar dahinter steckt?«
»Wenn man berufsmäßig Leute umbringt, will man schon
wissen, wer einen bezahlt«, erwiderte Creed. »Raven wird für
diesen Einsatz keine guten Schwerter kriegen, wenn er ihnen
nur die Kriegsbeute verspricht. Die Clans haben nichts Wertvolles, was man ihnen abnehmen könnte. Raven wird seinen
Männern Garantien geben müssen, und das bedeutet, dass die
Jungs wissen müssen, woher das Gold kommt, so dass sie
sicher sein können, dass am Ende des Feldzugs die Versprechen auch eingehalten werden.« Er hielt inne und sah sich
einen Augenblick um.
»Tatsache ist«, fuhr er nach einer Weile fort, »dass ein paar
Jungs hoffen, dass sich die andere Seite sehen lässt und ebenfalls anfängt zu rekrutieren.«
»Andere Seite?«
»Die Orodon. Sie sind nicht reich, aber sie haben ein bisschen Gold und andere Dinge einzutauschen.«
Tal winkte dem Wirt zu, ihnen zwei Bier zu bringen. »Warum sollte sich jemand gegen eine Armee von Eroberern stellen wollen?«
»Es wird keine Armee sein«, sagte Creed. Er beugte sich
vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Sein zottiges hellbraunes Haar hing ihm in die Augen, so dass man deren Ausdruck nie so recht erkennen konnte. »Es werden zwei, vielleicht drei Söldnertruppen sein. Sie werden Dörfer an der
Küste angreifen und hoffen, dass sie ihre Opfer überraschen
und ihre dreckige Arbeit erledigen können, bevor die anderen
davon erfahren.«
Tal nickte. Genau das hatten sie auch getan, als sie die
Orosini-Dörfer zerstört hatten. Er sagte: »Wenn also ein einziges Dorf auf Raven und seine Männer vorbereitet ist und
ihnen erfolgreich Widerstand leistet, könnte das gesamte Unternehmen scheitern?«
»Genau. Ein guter Kampf, und wenn man gewinnt, muss
Kaspar die Sache mit den Orodon noch mal neu überdenken.
Vielleicht wird er dann mit ihnen verhandeln, damit sie ihn in
Ruhe lassen, wenn er Hohenwald erobert. Ich weiß, dass er
bestimmt nicht an zwei Fronten kämpfen möchte – das will
kein Heerführer.«
Talon nickte. »Was brauchst du, um eine Kompanie zusammenzustellen?«
»Ich?« Creed lächelte. »Ich bin kein Hauptmann. Ich kann
die Jungs rekrutieren, kann innerhalb einer Woche fünfzig
beisammen haben, aber ich bin kein Anführer. Warum?«
»Ich denke, es wäre nicht dumm, eine Kompanie zusammenzustellen, rauf zur Grenze zu reiten und zu sehen, ob wir
einen Handel mit den Orodon abschließen können.«
»Wir?«
»Klar. Ich

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