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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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sie noch
wochen-, vielleicht monatelang nicht verfolgen würde. Er musste sich darauf konzentrieren, in stetigem
Tempo weiterzumarschieren, die Männer am Leben
zu erhalten und irgendwohin zu gelangen, wo er seinen Plan in die Tat umsetzen konnte.
Nach einem weiteren Blick aufs Meer hinaus drehte er sich um und sagte: »Holen wir die Waffen und
Vorräte vom Floß. Dann müssen wir einen Lagerplatz finden und Feuer machen.«
Langsam kamen die Männer auf die Beine und begannen, die Befehle ihres Anführers zu befolgen.
    Jenkins lag still da, sein Gesicht eine Maske der
Qual, als Tal sein Bein aufschnitt. Die Schlange, die
Tal gerade getötet hatte, lag ein paar Fuß entfernt
und wand sich immer noch, obwohl er ihr den Kopf
abgehackt hatte.
»Wird er sterben, Tal?«, fragte Quint.
    »Nein, aber wenn das Gift anfängt zu wirken, wird
er sich wünschen, er wäre tot.«
Tal hatte den Schnitt oberhalb der Bisswunde ausgeführt und saugte nun so viel Blut und Gift heraus,
wie er konnte. Quint sah sich um. Sie waren in felsigem Tiefland, zehn Meilen vom Meer entfernt, und
folgten einer Reihe von Schluchten, die hier am Fuß
der Gebirgsausläufer parallel zur Küste verliefen. Die
schmutzigen, müden Männer standen da und sahen
zu, wie Tal sich um Jenkins’ Bein kümmerte.
Quint warf einen Blick zum Himmel, dann sah er
den am Boden liegenden Mann an. »Also gut«, sagte
er. »Das war’s für heute. Sammelt Holz, und dann
machen wir ein Feuer.«
Tal schwieg. Quint war seiner natürlichen Gewohnheit, Männer anzuführen, gefolgt und dadurch
automatisch zu Tals Stellvertreter geworden. Tal hatte sich nicht dagegen gesträubt. Ordnung war in dieser Gruppe bitter nötig.
Er schaute von einem Gesicht zum anderen, als die
Männer begannen, ein Lager aufzuschlagen – etwas,
worin sie nun sehr geübt waren. Elf Männer waren
an Land gegangen, und nun, drei Wochen später, waren nur noch acht übrig. Rafelson war, als sie über
einen eher harmlos aussehenden Hügel kletterten,
gestolpert und mit dem Kopf gegen einen Stein geprallt. Vilnewksi hatte einfach eines Morgens tot unter
dem Umhang gelegen. Jacobo war gestorben, nachdem ihn ein Eber, den sie gejagt hatten, verwundet
hatte. Sie hatten die Blutung nicht stoppen können.
Die Männer waren geschwächt und müde, und Tal
hatte keine Ahnung, wie viel länger sie noch durchhalten würden. Er hatte eine ungefähre Vorstellung,
wo sie sich befanden, und erkannte, dass sie bei ihrem derzeitigen Tempo wahrscheinlich noch einen
Monat brauchen würden, um den Fluss zu erreichen,
der die Grenze zwischen Olasko und Bardacs Feste
darstellte. Er nahm an, dass Quint und Masterson eine gute Chance hatten, es bis zum Ende zu schaffen,
und Baron Visniya hatte sich als unerwartet zäh erwiesen. Jenkins könnte es schaffen, wenn er die
Nacht überstand, aber Tal war nicht besonders optimistisch. Ein gesunder Mann konnte den Schlangenbiss überleben, aber Jenkins war alles andere als gesund. Sie hatten sich drei Wochen vom Land ernährt,
und es ging ihnen nicht gut. Draußen schlafen zu
müssen half auch nicht, denn obwohl es Frühling
war, waren die Nächte so weit nördlich noch ausgesprochen kühl.
Tal winkte Quint zu sich und sagte: »Wir brauchen
einen Unterschlupf, einen Ort, wo wir uns eine Woche ausruhen können, vielleicht auch länger, einen
Ort, wo wir jagen, ein paar Vorräte anlegen und die
Männer wieder zu Kräften kommen können.«
Quint nickte zustimmend. »Wir sind noch mindestens einen Monat von Bardacs Feste entfernt«, sagte
er. »Selbst wenn Jenkins nicht gebissen worden wäre, würde er es wahrscheinlich nicht schaffen.« Er
zeigte auf die drei Männer, die nach Holz suchten,
das aber ausgesprochen langsam taten. »Donska,
Whislia und Stolinko werden innerhalb einer Woche
tot sein, wenn wir nicht rasten.« Er sah sich um. »Aber wo?«
»Vielleicht eine Höhle«, sagte Tal. »Du versammelst die Männer ums Feuer, und ich sehe, ob ich
eine Zuflucht finden kann. Ich werde wieder da sein,
bevor es dunkel wird.«
Tal kehrte zwei Stunden später zurück, nachdem
er eine geeignete Höhle in einer Schlucht gefunden
hatte. Er sagte zu den Männern: »Wir bleiben hier
noch eine Nacht, ohne Jenkins zu bewegen, und dann
gehen wir zur Höhle.«
Nach einer mageren Mahlzeit aus Beeren, die sie
unterwegs gefunden hatten, und den letzten Resten
getrockneten Eberfleischs drängelten sich die Männer dicht ums Feuer und schliefen. Jenkins stöhnte,
und

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