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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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ist anders als die Bibliotheken der Menschen, denn wir bewahren hier erheblich mehr auf als Bücher und Schriftrollen. Dies ist auch der Ort, an den wir Artefakte und andere interessante Gegenstände bringen.«
    »Faszinierend«, sagte Kaspar. Sie gingen um den Schacht in der Mitte herum und durch eine Tür, die der, durch die sie hereingekommen waren, gegenüberlag. Sie kamen zu einem großen Bereich unter freiem Himmel. Dahinter befand sich ein weiterer Raum, und dort entdeckte Kaspar Pug und die beiden älteren Eiben, die den Talnoy inspizierten.
    Tomas sagte: »Kaspar hat eine Idee, Pug.«
    Pug blickte auf. »Wir könnten eine brauchen.«
    »Wenn ich recht verstehe, was Tomas mir gerade erzählt hat, wurde der Stein des Lebens von den Drachenlords geschaffen, um ihn gegen die Götter zu benutzen, ja?«
    »Ja«, sagte Tomas. »Sein Zweck bestand darin, alle Lebensenergie der Welt als Waffe gegen die Götter einzusetzen.«
    »Wie?«, fragte Kaspar.
    »Wie meint Ihr das?«
    »Nun, nachdem Tomas’ Sohn den Lebensstein aufgeschlossen hatte und damit die gefangene Lebensenergie darin befreite, war Eure Gemahlin wieder imstande zu empfangen, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Pug. »Obwohl ich nicht verstehe, worauf Ihr hinauswollt.«
    »Hört mich einfach an«, bat Kaspar. »Nun, zu erlauben, dass Lebewesen geboren werden, kommt mir nicht gerade wie der Zweck einer Waffe vor; ebenso wenig wie das Heilen von Wunden und all die anderen Dinge, die mit jenen geschahen, die dem Stein damals ausgesetzt waren.«
    Pug nickte.
    »Ich will also sagen, wie wollte… Murmandamus?« Er blickte Tomas fragend an.
    »Ja, so hieß er.«
    »Wie wollte Murmandamus all die Leben, die er genommen hatte, benutzen, um den Stein des Lebens zu beherrschen, und wie hatten die Drachenlords ihn ursprünglich gegen die Götter verwenden wollen?«
    Pug schaute Tomas an, der sagte: »Wäre der Stein aktiviert worden, dann hätte er alle Lebenskraft auf der Welt verschlungen. Alles, vom größten Drachen bis zum winzigsten Grashalm, wäre dahingewelkt.
    Die Götter hätten ihre Anbeter verloren und damit auch ihre Identität. Die Valheru waren überzeugt, dass sie danach andere Planeten ausrauben und Midkemia wieder bevölkern könnten.«
    »Wahnsinn«, sagte Kaspar. »Hüter Samas hat mir ein wenig über das Wesen des Bösen beigebracht, und der Schluss, zu dem er kam, lautete, dass das Böse reiner Wahnsinn ist.«
    »Da können wir nur zustimmen.« Tomas nickte.
    »Wir haben den Einfluss des Bösen selbst hier unter den Eiben gesehen.«
    »Die Pantathianer haben also versucht, alles Leben auf dieser Welt zu vernichten, ihr eigenes eingeschlossen?«
    Tomas sagte: »Sie waren ein krankes Volk, geschaffen von einer der Valheru, damit sie sie anbeteten: von Alma-Lodaka, die sie für eine Göttin hielten. In ihrem geistlosen Glauben dachten sie, Alma-Lodaka würde sie, wenn sie zurückkehrte, zu Halbgöttern machen, die an ihrer Seite wandelten. Es war eine traurige Perversion, und eine noch bösere Ausnutzung der Kräfte der Valheru.«
    »Also dachte ich Folgendes: Warum versucht Ihr, eine logische Antwort auf die Frage zu finden, wieso dieses Ding hier ist, wenn eine wahnsinnige so viel besser passen würde?«
    Pug schaute Tomas an, und einen Augenblick später fingen beide an zu lachen. »Kaspar«, sagte Pug,
    »habt Ihr etwas Bestimmtes im Sinn?«
    »Ihr sagt, Ihr habt Leso Varen schon zuvor gegenübergestanden, aber er hat jahrelang in meiner Zitadelle gelebt. Ich habe mit dem Mann zu Abend gegessen. Ich habe dabeigestanden und zugesehen, wie er Menschen Dinge antat… Wahnsinn ist der einzige Weg, es zu beschreiben. Aber obwohl das, was er tat, vielleicht über seine eigene wahnsinnige Logik verfügte, woher wissen wir, ob es auch anderen logisch erschienen wäre?«
    »Weiter«, sagte Tomas.
    »Wo haben die Pantathianer gelebt?«
    »In den Ausläufern der Ratn’gary-Berge, südlich der Nekropolis«, antwortete Tomas.
    »Könnte es dann nicht sein, dass der Geis nicht Teil eines schlauen Plans war, der vorsah, dass jemand den Talnoy findet und zu den Göttern bringt, sondern etwas, das die Pantathianer geschaffen haben, um das Ding dorthin zu transportieren, wo sie wohnten?«
    »Warum?«, fragte Pug.
    »Warum?«, wiederholte Kaspar. »Weil sie wahnsinnig sind! Irgendwie ist eins dieser Dinger auf diese Welt geraten. Vielleicht kam es mit den Drachenlords durch den Spalt. Vielleicht hat einer es als Beute mitgenommen und irgendwo liegen gelassen.

    Aber

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