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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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Gewänder Kaspar nicht mit einem ihm bekannten Tempel in Verbindung bringen konnte. Hinter ihnen warteten Offiziere der Garnison des Radschas, und hinter diesen näherte sich ein Wagen mit zwei schweren Zugpferden. Kaspar sah zu, wie er schnell zu der Stelle fuhr, an der der Sarg heruntergelassen wurde. Rechts davon wartete eine elegante Kutsche.
    Flynn sagte: »Es sieht so aus, als brauchten wir uns nicht die Mühe zu machen, einen Wagen zu suchen. Man hat uns offenbar erwartet.«
    Sobald der Landungssteg auf den Kai traf, eilten Bewaffnete an Bord. Sie trugen hellblaue Uniformen mit goldenen und weißen Biesen, und ihre Helme glänzten silbern. Während der Sarg auf den Wagen gelassen wurde, trat der Kommandant der kleinen Truppe vor Kaspar und seine Freunde und fragte:
    »Ihr seid die Ausländer, die diesen Sarg begleiten?«
    Er zeigte auf die schwebende Kiste.
    »Ja«, antwortete Kaspar.
    »Kommt mit.« Der Soldat drehte sich um, ohne sich zu überzeugen, dass die Männer gehorchten, und zwei Soldaten griffen nach der Truhe vor Flynns Füßen, während zwei weitere den drei Männern bedeu-teten, sich zu beeilen.
    Kaspar war ein wenig erleichtert, dass man sie nicht entwaffnet hatte. Nicht dass er tatsächlich geglaubt hätte, gegen zweihundert Elitesoldaten des Radschas von Maharta ankommen zu können, aber zumindest hatte man sie nicht gefangen genommen.
    Noch nicht. Er wusste, dass es nur einen geringfügigen Unterschied zwischen einer bewaffneten Wache und einer Eskorte gab, aber manchmal schied das geehrte Gäste von verurteilten Verbrechern.
    Als er das Ende der Landungsstegs erreichte, kam ihnen ein königlich gekleideter älterer Mann entgegen. Sein Gewand war scharlachrot und mit Hermelinbesätzen und Goldschnüren verziert, und auf dem Kopf trug er einen spitzen roten Hut mit goldenen Runen darauf. Er winkte, und ein halbes Dutzend anderer Priester ging zum Wagen, auf dem der Sarg nun stand. »Ich bin der auserwählte Vater Vagasha vom Tempel des Kalkin. Bitte begleitet mich, und wir werden uns unterhalten.«
    »Es freut mich, dass Ihr uns die Illusion gebt, dass wir in dieser Sache eine Wahl haben«, erwiderte Kaspar.
    Der alte Priester lächelte und sagte: »Selbstverständlich habt Ihr das nicht, aber es ist viel angenehmer, höflich zu bleiben, findet Ihr nicht auch?«
    Er führte sie zu der Kutsche, die am Rand der Menge wartete, und zwei Lakaien öffneten ihm die Tür. Als alle eingestiegen waren, setzte sich die Kutsche in Bewegung.

    Kaspar blickte aus dem Fenster. »Dieser Empfang hat den Alltag im Hafen ordentlich durcheinander gebracht, Vater. Und er ist unerwartet.« Er sah den alten Prälaten an. »Ich nehme an, Bruder Anshu hat Euch von unseren Plänen informiert?«
    »In der Tat. Er hat mit seinem Orden gesprochen, der sich an mich gewandt hat. Die Brüder von Geshen-Amat sind ein kontemplativer Orden und neigen zu sehr mystischem Denken. In spirituellen Angelegenheiten sind sie hoch geachtet, aber es gibt Dinge, die sie lieber anderen überlassen. Ich höre, Ihr kommt aus dem Ausland?«
    »Ja«, erwiderte Flynn. »Aus einem Land auf der anderen Seite des Meeres.«
    »Das Königreich der Inseln«, sagte der auserwählte Vater Vagasha. »Wir haben davon gehört. Wir wussten schon vor dem Erscheinen der Smaragdkönigin davon. Ebenso wie wir von Kesh wissen und von jenen, die in anderen Teilen der Welt leben. Der Handel zwischen unseren beiden Hemisphären ist selten, aber es gibt gewisse Beziehungen. Unsere Religion wird in dieser Form in Eurem Teil der Welt nicht praktiziert. Ihr würdet uns als kriegerischen Orden bezeichnen, denn viele unserer Brüder und Väter waren Soldaten, bevor sie zum Glauben fanden, während andere im Waffendienst standen, seit sie ihr Gelübde abgelegt hatten. Darüber hinaus jedoch sind wir eine Bruderschaft von Gelehrten und Historikern. Wir betrachten Wissen als einen der vielen Wege zur Erleuchtung, also waren wir die logische Wahl für eine Untersuchung dieses…«
    »Relikts?«, bot Kaspar an.
    »Dieses Wort sollte im Augenblick genügen. Aber warum erzählt Ihr mir auf der Fahrt zum Tempel nicht, was Ihr darüber wisst, am besten von Anfang an?«
    Kaspar warf Flynn einen Blick zu, der seinerseits Kenner ansah. Kenner bedeutete, dass Flynn die Geschichte erzählen sollte. »Vor über zwei Jahren kam eine Gruppe von uns in Krondor zusammen. Wir waren insgesamt dreißig Kaufleute, und wir bildeten ein Konsortium…«, begann Flynn.
    Kaspar lehnte sich

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