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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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den Ausschlag geben, wenn du vor Lims-Kragma trittst und für dein nächstes Leben im Rad gewogen wirst; du hast nur ein paar Wochen als armer Bauer verbracht, also stell dir vor, wie es sein würde, immer so zu leben. Mach wieder gut, was du getan hast, und vielleicht entgehst du diesem Schicksal.« Mit einem dünnen Lächeln fügte sie hinzu: »Obwohl ich bezweifle, dass irgendetwas, das du tust, dir ein weiteres Leben voller Macht und Privilegien verschaffen wird.
    In ein paar Minuten wird Flynn wieder wach werden, und dann müsst ihr die Höhle betreten. Darin befindet sich ein Weg, der sich an einem Fluss entlangzieht, und wenn du dich nach links wendest, wirst du ihn finden. Du darfst diesen Fluss allerdings auf keinen Fall überqueren, denn am anderen Ufer befindet sich das Land der Toten. Bleibe auf dem Weg, und du wirst deinen Weg zur Bastion am Berg finden. Dort wirst du den Hütern begegnen. Sie werden nicht mit dir sprechen wollen. Wenn sie versuchen, dich wegzuschicken, gib ihnen das hier.« Sie streckte die Hand aus und reichte Kaspar eine Art Münze. Er betrachtete sie. Es war eine einfache Kupferscheibe mit einer Rune auf der einen Seite und dem Gesicht einer Frau auf der anderen.
    »Das sieht aus wie du.«
    »Ja, nicht wahr? Nun, wir haben keine Zeit mehr.
    Die Hüter werden dich nicht zufrieden stellen, aber du musst dennoch hingehen und erfahren, was sie zu sagen haben. Du musst verstehen, dass sie dir die Wahrheit sagen werden, aber es ist nur die Wahrheit, wie sie sie kennen. Ihre Perspektive ist beschränkt.
    Wenn du dort fertig bist, wirst du verstehen, wohin du als Nächstes gehen musst. Aber wichtiger als alles andere ist Folgendes: Das Schicksal dieser Welt hängt an einem seidenen Faden. Das ist schon seit der Zeit der Chaoskriege so. Es sind Kräfte am Werk, die gnadenlos vorgehen, und was schlimmer ist, sie arbeiten im Geheimen und sind beinahe unmöglich zu entdecken. Du warst das nichts ahnende Werkzeug einer dieser Kräfte.«

    »Leso Varen«, sagte Kaspar alles andere als überrascht. »Er hat mich benutzt.«
    »So, wie er andere benutzt hat und sie wieder benutzen wird.«
    »Er ist tot«, sagte Kaspar. »Talwin Hawkins hat ihm das Genick gebrochen.«
    »Er war schon öfter tot«, korrigierte Hildy. »Wenn sich eure Pfade erneut kreuzen, wirst du feststellen, dass er wie eine Küchenschabe ist. Du glaubst nur, dass du ihn zertreten hast.«
    »Wenn ich ihn wieder sehe, werde ich diese Theorie gerne mit der Spitze eines Schwerts prüfen.«
    »Du wirst ihn vielleicht nicht einmal erkennen. Er hat die Fähigkeit, sein Äußeres zu verändern. Für mich ist er nur ein Ärgernis, für dich eine tödliche Gefahr. Wenn du ihm je wieder gegenüberstehen solltest, wirst du mächtige Verbündete brauchen.«
    »Wo soll ich die finden?«
    »Du wirst sie dort finden, wo du das da los wirst«, sagte sie und zeigte auf die Rüstung.
    »Was ist es?«
    »Etwas, das aus einer Zeit vor den Menschen übrig geblieben ist. Du wirst mehr darüber von den Hütern erfahren. Und jetzt muss ich gehen. Weck Flynn, und bring ihn zum Fluss, dann folge dem Weg. Und erinnere dich, ich habe dich ausgesucht und nicht Flynn. Am Ende wirst du allein sein.«
    Sie trat ein paar Schritte zurück.
    »Warte!«, rief er. »Was meinst du mit >allein    Aber sie war verschwunden.

    Kaspar stand einen Augenblick reglos da, und die Empfindungen von Zufriedenheit und Freude, die er in ihrer Gegenwart verspürt hatte, versickerten. Als er sich umdrehte, sah er, dass Flynn aufwachte.
    »Wo ist sie?«, fragte der Kaufmann und stand auf.
    »Weg«, antwortete Kaspar.
    Noch während er hinsah, wich die Farbe wieder aus Flynns Wangen. Was immer die Frau ihm Gutes getan hatte, war mit ihr verschwunden.
    »Komm schon«, sagte Kaspar. »Wir müssen weiter. Zumindest kenne ich jetzt den Weg.« Er sah Flynn ins Gesicht und erkannte, dass sein Freund erneut von Verzweiflung erfüllt war. In einem Versuch, ihn zu besserer Laune zu zwingen, sagte er:
    »Es ist nicht mehr weit.« Er log, aber Hildys Warnung hatte ihn beunruhigt. »Und dann können wir dieses verdammte Ding hinlegen und etwas essen.«
    Flynn schwieg, als er wieder nach dem Seil griff, es um seine Schultern legte und dann den Rucksack aufsetzte. Kaspar tat das Gleiche, und als die Rüstung wieder zwischen ihnen hing, machten sich die beiden Männer erneut auf den Weg.
    Bis zum Eingang der Höhle schien es nur ein kurzer Weg zu sein, aber sie brauchten ein paar Minuten, um ihn zu

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