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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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zu verbergen, wo er war. Er
schimpfte wütend vor sich hin und bemerkte die plötzliche Bewegung über sich nicht, als Zane sich drehte, so
dass er mit den Hüften über dem Ast zu liegen kam, und
fest mit der Keule zuschlug, die er in beiden Händen hielt.
Der Mann lief direkt in den Ast hinein, und das laute, fleischige Knacken ließ Tad zusammenzucken. Der Schlag
brach dem Banditen die Nase und riss ihn nach hinten.
Der Aufprall hatte auch die Wirkung, dass Zane vorwärts fiel und auf dem Rücken auf dem Boden landete,
wo ihm der Aufprall die Luft aus der Lunge trieb. Tad
sprang vom Baum und kniete sich neben seinen benommenen Freund. »Alles in Ordnung?«, flüsterte er.
»Ich werde es überleben«, sagte er und kam ein bisschen wacklig wieder auf die Beine. »Was ist mit dem
Kerl?«
Beide Jungen wandten sich dem am Boden liegenden
Banditen zu. Tad kniete sich neben ihn und sagte dann:
»Ich glaube, du hast ihn umgebracht.«
Das Gesicht des Mannes war voller Blut von der zerschlagenen Nase und einem Schnitt an der Stirn. Zane
beugte sich vor und berührte die Brust des Mannes.
Plötzlich riss der Bandit die Augen auf und packte Zane
an der Tunika. Der Junge schrie erschrocken auf und
wich zurück, während der Mann versuchte, sich mit der
anderen Hand das Blut aus den Augen zu wischen. Er
war noch halb blind, und was er murmelte, war unverständlich, aber seine mörderische Absicht war nicht zu
verkennen.
Tad griff nach dem Ast, den Zane als Keule benutzt
hatte, und schlug dem Mann mit aller Kraft auf den Hinterkopf. Es gab ein weiteres unangenehmes Knacken.
Der Bandit ließ Zane los und sackte zur Seite. Als er
stöhnend am Boden lag, schlug Tad noch einmal zu, und
diesmal fing der Bandit an zu zucken und erschlaffte
schließlich.
Zane war rückwärts gekrochen, als der Mann ihn losgelassen hatte, und nun stand er auf und stellte sich neben Tad. »Er atmet nicht mehr«, flüsterte er.
»Das hoffe ich«, sagte Tad.
»Du hast ihn getötet.« In Zanes Stimme lag ebenso
Bewunderung wie Schock.
»Er hätte sonst uns umgebracht«, erwiderte Tad.
»Heh!«
Beide Jungen drehten sich auf diesen Ruf hin um. Der
zweite Mann kam wieder an der Rinne entlang nach
oben. »Hast du sie gesehen?«
Zane warf einen Blick zu Tad, der nickte und mit
künstlich tiefer Stimme »Hier!« rief.
Zane riss die Augen auf, aber Tad zeigte nach oben
und verschränkte die Hände. Zane trat in den Steigbügel
und ließ sich auf den Ast heben. »Ich werde ihn herlokken«, sagte Tad. »Du verpasst ihm eins.«
»Dann gib mir gefälligst die Keule, du Idiot!«, zischte
Zane.
Tad wollte sie Zane gerade zuwerfen, als der zweite
Bandit die Rinne hinaufgeeilt kam. Sobald er Tad sah,
der neben seinem am Boden liegenden Kameraden stand
und die behelfsmäßige Keule in der Hand hielt, rannte er
mit dem Schwert in der Hand auf den Jungen zu.
Tad blieb einen Augenblick vor Entsetzen wie angewurzelt stehen, dann duckte er sich zumindest, als der
Bandit versuchte, ihm den Kopf abzuhacken. Die Klinge
traf den Baum und schnitt tief ein wie eine Axt. Sie saß
fest, und der Bandit zog daran, um sie wieder herauszubekommen. Tad stieß dem Mann das stumpfe Ende des
trockenen Asts ins Gesicht und traf ihn direkt auf der
Nase. »Verdammt!«, schrie der Mann und riss den linken
Arm hoch, um den Ast wegzustoßen, während er rückwärts taumelte. Tad konnte sehen, dass der Mann ein
paar kleine Schnitte und einige Splitter im Gesicht hatte,
aber ansonsten hatte der Schlag nicht viel bewirkt. Tad
griff nach dem Schwert und riss es aus dem Baum, dann
wandte er sich entschlossen dem Banditen zu.
Der Mann zog seinen Dolch. »Wenn du weißt, wie
man ein Schwert benutzt, Welpe, dann solltest du es lieber benutzen, denn sonst schlitze ich dich für das, was du
Mathias angetan hast, vom Kinn bis zum Schwanz auf.«
Er trat vor, den Dolch bereit, als zwei Füße direkt über
seinem Kopf erschienen. Zane sprang vom Ast, traf den
Banditen mit einem Fuß am Hals, mit dem anderen an
der Schulter. Das Gewicht des Jungen ließ den Mann auf
die Knie sinken, und Tad konnte seine verblüffte Miene
sehen, als sein Kopf zur Seite gebogen wurde und sein
Genick mit einem lauten Knacken brach.
Wieder prallte Zane fest auf dem Boden auf und blieb
stöhnend liegen. Tad schaute nach unten, zuerst zu dem
Banditen, der nun zu seinen Füßen lag, den Kopf in einem unnatürlichen Winkel gebogen, und mit leeren Augen in den Nachthimmel starrte. Dann sah er den

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