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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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weitersprechen«, sagte
Pug. »Nakor?«
»Ich werde euch sagen, was ich weiß, Pug«, sagte er
grinsend. »Aber zuerst…« Er deutete mit dem Finger auf
die Jungen.
Pug drehte sich um, und obwohl er noch einen Augenblick zuvor mit ihnen gesprochen hatte, war es, als sähe
er die beiden zum ersten Mal. »Wer seid ihr?«
Tad zeigte auf sich selbst und nickte, als würde er fragen, ob er gemeint sei. Pugs finsterer Blick machte das
eindeutig klar. »Ich heiße Tad. Das da ist Zane. Wir
kommen aus Stardockstedt.«
»Wieso wart ihr bei meinem Sohn?«, fragte Miranda.
Tad begann mit der Geschichte vom Erntefest und erzählte, wie sie im Wagen aufgewacht waren, und obwohl
er es ein wenig wirr und weitschweifig erzählte, verstanden sie es am Ende. Schließlich fragte Magnus: »Ihr
wollt also sagen, dass ihr nicht Calebs Lehrlinge seid?«
Tad und Zane wechselten schuldbewusste Blicke, und
dann sagte Zane: »Caleb wollte uns nach Yar-Rin und
dann nach Kesh bringen, um eine Lehrstelle in einem
Handwerk für uns zu finden. Wenn er uns dort nicht zusammen hätte unterbringen können, hätte er uns nach
Krondor gebracht. Er tat es für unsere Mutter.«
Pug trat einen Schritt vor und sagte: »Allein das, was
ihr heute gehört und gesehen habt, ist mehr, als ihr wissen solltet.« Er blickte seine Frau und seinen Sohn an
und fügte dann hinzu: »Ich glaube, wir müssen noch eine
Weile darüber nachdenken, was wir mit euch anfangen
werden. Aber in der Zwischenzeit solltet ihr euch ein
wenig ausruhen.« Er blickte zu Nakor. »Wir müssen unbedingt weiter über diese Sache sprechen, aber würdest
du bitte vorher ein Zimmer für die Jungen finden?«
Nakor nickte, ging zur Tür und winkte Tad und Zane,
ihm zu folgen.
»Ich heiße Nakor«, sagte ihr Führer. »Ich bin ein Spieler. Weiß einer von euch, wie man Karten spielt?« Beide
Jungen verneinten das, und Nakor schüttelte den Kopf.
»Ich komme aus der Übung. Niemand auf dieser Insel
spielt Karten. Was macht ihr denn sonst?« Bei der letzten
Frage warf er einen Blick über die Schulter.
Die Jungen schwiegen, denn beide warteten darauf,
dass der andere antwortete. Schließlich sagte Tad: »Dies
und das.«
»Was genau?«, fragte Nakor, als sie einen Flur mit
vielen Türen erreichten.
»Wir laden Fracht auf und ab«, sagte Zane.
»Ihr seid also junge Stauer?«
»Nicht wirklich«, antwortete Zane. »Und wir können
Wagen fahren!«
»Also Fuhrleute?«
»Nein, auch nicht wirklich. Aber ich kann ein Boot
segeln«, sagte Tad. »Und wir haben beide ein bisschen
gefischt.«
»Ich kann ein wenig jagen«, fügte Zane hinzu. »Caleb
hat mich einmal mitgenommen und mir gezeigt, wie man
mit dem Bogen schießt. Er sagte, ich wäre talentiert, und
ich habe selbst ein Reh geschossen!« Sein Stolz war ihm
deutlich anzuhören.
»Ich helfe Vogelfänger Kensey manchmal, Netze zu
flicken«, bot Tad an. »Und er hat mir gezeigt, wie man
die Enten auf dem See fangen kann.«
»Und ich habe Ingvar dem Schmied geholfen, Kessel
zu flicken«, fügte Zane hinzu. »Er mag diese Arbeit
nicht, also hat er mir gezeigt, wie es geht. Und ich weiß,
wie man eine Esse abdeckt, damit das Feuer am nächsten
Morgen noch an ist, und wie man Stahl härtet…« Tad
warf ihm einen zweifelnden Blick zu. »Ich habe oft genug zugesehen, wie er es tut.«
Nakor führte sie in ein Zimmer, das bis auf vier Betten
mit aufgerollten Matratzen leer war. »Nun«, sagte er,
»das ist eine recht beeindruckende Liste von Fähigkeiten,
viel mehr als die meisten Jungen in eurem Alter aufzuweisen haben.« Er bedeutete ihnen, zwei Matratzen abzurollen. Als sie das getan hatten, zeigte er auf eine Truhe
neben der Tür und sagte: »Decken sind da drin. Und auch
eine Kerze und ein Feuerstein und Stahl, aber das werdet
ihr nicht brauchen. Ich nehme an, ihr werdet einschlafen,
sobald ich die Tür geschlossen habe. Es dauert hier noch
drei Stunden bis zum Sonnenaufgang, also ruht euch eine
Weile aus. Wenn ihr aufwacht, wird euch jemand an einen Ort bringen, wo ihr etwas zu essen bekommt. Ich
nehme an, ihr werdet Hunger haben.«
»Tatsächlich habe ich den jetzt schon«, sagte Zane ein
wenig unwillig.
Tad schüttelte leicht den Kopf.
»Aber das kann warten«, fügte Zane schnell hinzu und
machte sich daran, Decken aus der Weidentruhe zu holen.
Als Nakor sich umdrehte, um zu gehen, sagte Tad:
»Eine Frage bitte, Herr.«
»Nennt mich Nakor. Was willst du wissen?«
»Wo sind wir?«
Nakor schwieg einen Moment, dann

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