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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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befanden. Magnus ging schweigend auf ein
großes, rechteckiges Gebäude zu.
Das Haus verlief in gerader Linie an einer Wiese entlang. Gepflasterte Wege zogen sich durch das üppige
Grün und führten zu einem großen, offenen Tor, das auf
beiden Seiten von Fackeln in Haltern beleuchtet wurde.
Links des Pfads stand neben dem Haus ein weiteres Gebäude, aus dem Rauch und der Duft nach frisch gebackenem Brot aufstiegen. Magnus betrat das Hauptgebäude
und wandte sich nach links. Die Jungen folgten ihm und
ließen sich einen Augenblick Zeit, um durch die gegenüberliegende Tür zu starren, die auf einen großen Innenhof
führte, den man in einen Garten verwandelt hatte.
Dann eilten sie hinter Magnus her, der sich nun nach
rechts wandte und rasch einen weiteren Flur zu einer
Reihe von Privaträumen entlangging. Ein kleiner Mann
mit einem dunklen Bart, eine Frau in einem königsblauen
Kleid und ein Mann in einem ausgeblichenen orangefarbenen Gewand, das am Saum ausgefranst war, warteten
auf ihn.
Die Gruppe ignorierte die beiden Jungen, als Magnus
ein großzügig geschnittenes, aber karg möbliertes
Schlafzimmer betrat. Er legte seinen Bruder auf das niedrige Bett und trat beiseite. Der Mann in dem orangefarbenen Gewand untersuchte Caleb einen Moment, dann
sagte er: »Er braucht Ruhe und, wenn er aufwacht, eine
leichte Mahlzeit und etwas zu trinken.« Dann wandte er
sich Magnus zu. »Erzählst du uns, was passiert ist?«
Magnus sagte: »Du wirst mit diesen beiden anfangen
müssen«, und zeigte auf die Jungen.
Der bärtige Mann sah Tad und Zane an und sagte:
»Ich bin Pug, Calebs Vater. Was ist passiert?«
Tad sprach als Erster und erzählte ihnen von dem Hinterhalt, und Zane warf hin und wieder eine Bemerkung
ein. Als sie den Teil mit McGrudder im Schlafenden
Hahn erreichten, sagte Magnus: »Lass mich jetzt fortfahren.« Er wandte sich Pug zu und erklärte: »Die alte Hexe
im Dorf hat sein Sterben verlangsamt.«
Der kleine Mann in Orange unterbrach ihn. »Alte Hexe?«
»Dazu komme ich in einer Minute«, sagte Magnus. Er
beschrieb seinen Aufenthalt in der Halle von LimsKragma, und als er das tat, bemerkte Tad, dass Zane einen Schritt näher zu ihm trat, als suchte er Trost.
Als Magnus mit seiner Geschichte fertig war, sagte er:
»Die weißhaarige Frau sah genauso aus, wie ich die
Dorfhexe in Erinnerung habe. Sie sagte, ihr beiden« – er
deutete auf seinen Vater und den anderen Mann – »würdet wissen, wer sie ist. Lims-Kragma sagte, sie sei ein
Echo.«
Pug wandte sich dem anderen Mann zu. »Nakor?«
Nakor zuckte die Achseln. »Erinnerst du dich an Zaltais, gegen den wir gekämpft haben, als die Smaragdkönigin ins Königreich einmarschierte? Ich habe dir gesagt,
er sei ein Traum.«
»Davon habe ich noch nie gehört«, warf Magnus ein.
»Es gibt viele Dinge, von denen du noch nie gehört
hast.« Pug runzelte die Stirn, als er seinen Sohn ansah.
»Was hast du dir dabei gedacht, einen Besuch in der Halle der Todesgöttin zu wagen?«
»Ich wusste, dass Caleb nur noch Minuten blieben,
Vater. Und ich wusste, dass du die Göttin zweimal aufgesucht und es überlebt hast.«
»Das zweite Mal war nicht freiwillig«, erinnerte ihn
Pug. Magnus kannte die Geschichte; sein Vater war von
dem Dämon, der während des Schlangenkriegs die Armee der Smaragdkönigin anführte, beinahe getötet worden.
»Aber beim ersten Mal warst du auf der Suche nach
Großvater, und du bist zurückgekehrt«, erwiderte Magnus.
»Tomas und ich hätten unseren ersten Besuch in LimsKragmas Halle beinahe nicht überlebt. Es hätte für dich
zu einer Falle werden können.«
»Ihre Halle ist eine Illusion, Vater.«
Nakor schüttelte den Kopf. »Die Illusionen der Götter
können ebenso leicht töten wie Stahl oder Stein, Magnus.
Sie sind echt genug, wenn sie es sein müssen.«
Nun mischte sich Miranda ein: »Es war einfach
Wahnsinn! Ich hätte beide Söhne verlieren können.«
Magnus kniff die blauen Augen zusammen. »Ihr habt
mich gut unterrichtet. Ich habe mich nicht von der Illusion verwirren lassen; tatsächlich erzwang ich eine Veränderung und sprach mit ihr im Pavillon der Götter.« Pug
und Miranda wechselten einen Blick, als sie das hörten.
»Ich würde mein Leben geben, um meinen Bruder zu
retten«, fuhr Magnus fort. Als seine Mutter schwieg, sich
ihre Missbilligung aber ansehen ließ, fügte er hinzu:
»Mutter, ich weiß, dass du um uns Angst hast, aber du
hast keinen von uns verloren.«
»Darüber sollten wir später

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