Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
Vom Netzwerk:
grinste er. »Das
kann ich euch noch nicht sagen. Ihr werdet erfahren, was
ihr erfahren dürft, wenn Pug entschieden hat, was wir mit
euch anfangen sollen.«
»Wie meint Ihr das, Herr – Nakor?«, fragte Tad.
Nakors Lächeln verschwand. »Ihr Jungen habt Dinge
gesehen und gehört, die dafür sorgen könnten, dass andere getötet werden.« Tad wurde blass, und Zane riss die
Augen auf. »Pug muss entscheiden, was wir mit euch
machen sollen. Magnus dachte, ihr wärt Calebs Lehrlinge, was eine bestimmte Bedeutung hätte. Aber das seid
ihr nicht, was wieder etwas anderes bedeutet. Ich kann
nicht genauer sein, aber ihr werdet schon bald erfahren,
was Pug will. Bis dahin seid ihr unsere Gäste, aber lauft
nicht auf dem Gelände herum, verstanden?«
Beide sagten: »Ja«, und Nakor ging.
Sie legten sich in die Betten, und dann sagte Tad: »Getötet?«
»Er sagte andere, nicht wir.«
»Aber warum?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete Zane. »Calebs Vater
ist mächtig; er ist ein Magier wie sein anderer Sohn.«
Beide Jungen hatten die übliche Angst vor Magie, die
unter den einfachen Leuten in der Gegend weit verbreitet
war, aber das wurde durch die Tatsache gemildert, dass
es Calebs Vater war, von dem sie sprachen. Für die Jungen war Caleb ein großzügiger, freundlicher Onkel, was
Pug beinahe zu so etwas wie einem Großvater machte.
Zumindest hofften sie das.
Zane fuhr fort: »Alle sagen, dass ihm die Insel Stardock gehört. Also muss er eine Art Adliger sein. Adlige
haben Feinde. Sie ziehen in Kriege und so.«
Tad legte den Kopf auf den Arm. »Ich bin müde, aber
ich fühle mich nicht schläfrig.«
»Nun, du hast ihn gehört, wir dürfen nirgendwo hingehen. Vielleicht sollten wir versuchen zu schlafen.«
Tad drehte sich auf den Rücken und starrte in die
Dunkelheit. »Ich wünschte, wir wären wieder zu Hause.«
Zane seufzte tief. »Ich auch.«

Fünf
Insel des Zauberers
Aller Augen waren auf Nakor gerichtet.
    Er nahm eine Orange aus seiner scheinbar bodenlosen
Tasche und bot sie erst Miranda, dann Pug und dann Magnus an. Alle lehnten ab. Also bohrte er selbst den Daumen in die Schale und begann, die Frucht zu schälen, ein
Prozess, den sie alle schon tausendmal beobachtet hatten.
»Nakor«, sagte Pug, »was verschweigst du uns?«
    »Nichts«, erwiderte Nakor. »Jedenfalls nichts, was ich
gewusst hätte, bevor Magnus zurückkam.«
»Wie meinst du das?«, fragte Miranda, die auf der
Kante des Betts saß, in dem Caleb schlief.
Pug stand am Fußende des Betts, und Magnus saß auf
dem anderen Stuhl im Zimmer.
»Ihr wisst, wer die alte Hexe im Dorf war, oder?«,
fragte Nakor.
»Nicht wirklich«, sagte Magnus. »Ich bin ihr zuvor
zweimal begegnet, und ich spürte nur, dass sie mehr als
eine übliche Anwenderin von Heilkräutern und kleinen
Zaubern war. Es gibt da eine gewisse Macht, aber sie ist
gedämpft.«
»Du sagtest, die Göttin hätte sie als Echo bezeichnet«,
sagte Miranda. Dann wandte sie sich wieder an Nakor:
»Was hat das zu bedeuten?«
Nakor warf einen Blick zu Pug, der sagte: »Ich glaube,
ich verstehe es, oder doch zumindest teilweise. Sag uns,
was du weißt.«
Nakor zuckte die Achseln, und seine übliche Heiterkeit verschwand. Stattdessen fand sich Pug der finstersten Miene gegenüber, die er je bei dem kleinen Isalani
gesehen hatte. »Die Götter sind Wesen von gewaltiger
Macht«, begann Nakor. »Was wir von ihnen begreifen,
unterliegt den Einschränkungen unserer Wahrnehmung.«
Er sah die anderen drei an. »Ihr alle seid im Pavillon der
Götter gewesen, also wisst ihr, dass es gleichzeitig ein
physischer Ort und eine Metapher für etwas erheblich
weniger Objektives ist. Es ist ebenso ein Ort des Geistes
wie einer des Körpers. Wenn ich in der Vergangenheit
Wesen einer bestimmten Art begegnet bin …« Er hielt
inne und schwieg einen Moment, als müsste er über seine
Wortwahl nachdenken, dann fuhr er fort: »Ich habe Zaltais erwähnt«, sagte er zu Pug, der nickte. »Erinnerst du
dich, dass er in eine Grube geworfen wurde? Ich sagte, er
sei ein Traum, weißt du noch?«
Pug nickte erneut. »Du hast das jedes Mal gesagt,
wenn die Rede auf ihn kam, aber du hast es nie erklärt.«
Mit einem dünnen Lächeln sagte Nakor: »Ich hatte
vielleicht fälschlicherweise angenommen, dass du die
Wahrheit erkennen würdest, ohne dass ich es dir sage, da
wir über all das unten in Krondor gesprochen haben, bevor der Schlangenkrieg die Stadt zerstörte.«
Magnus warf ein: »Mir ist das alles

Weitere Kostenlose Bücher