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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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umgekommen, und dieser Verlust war für ihn immer noch schwer zu ertragen.
Nakor stand auf und sagte: »Wir sollten gehen. Ich
werde Botschaften an unsere Agenten in der Region
schicken, um herauszufinden, ob der Angriff auf Caleb
Teil eines größeren Plans oder nur ein unglücklicher Zufall war … Warte einen Moment, Pug«, bat Nakor, nachdem Miranda und Magnus gegangen waren. »Hat
McGrudder Recht, sollten wir ihn wegbringen?«
»Nein«, sagte Pug. »Ich denke, wir lassen ihn an Ort
und Stelle. Wenn es nur Banditen waren, dann kann es
nichts schaden. Wenn es Varens Agenten waren, die Caleb angegriffen haben, sollen sie ruhig glauben, dass wir
auf ihren Trick hereingefallen sind und annehmen, dass
es nur Banditen waren. Wenn McGrudder beobachtet
wird, sollte das an einem so kleinen Ort schnell auffallen;
wir können jederzeit einen Wächter schicken, der die
Wächter bewacht.«
Nakor nickte grinsend. Das war die Art von Hinterlist,
die ihm gefiel.
»Es gibt noch etwas anderes«, sagte Pug.
»Und was?«
»Ich habe gestern eine Botschaft erhalten, die mir große Sorgen macht. Würdest du mir sagen, was du davon
hältst?«
»Selbstverständlich.«
Pug nahm eine Schriftrolle aus den Falten seines Gewands, und Nakor betrachtete sie.
Pug sagte: »Es ist nicht zum ersten Mal geschehen. Sie
erscheinen nun seit Jahren hin und wieder auf meinem
Schreibtisch.«
»Seit wann?«
»Die erste kam schon, bevor wir uns kennen lernten.
Darin wurde ich angewiesen, Jimmy zu sagen, dass er dir
sagen soll …«
»Es gibt keine Magie«, beendete Nakor den Satz. »Ich
weiß. Als ich das hörte, und ausgerechnet von einem
Magier, wusste ich, dass ich nach Stardock kommen
musste.« Wieder sah er die Schriftrolle an. »Von wo
kommen sie?«
»Nicht von wo, sondern von wann. Sie kommen aus
der Zukunft.«
Nakor nickte, dann wurden seine Augen groß, als er
die Botschaft noch einmal las. »Das ist… das ist deine
Handschrift!«, sagte er, und zum ersten Mal, seit Pug den
kleinen Isalani kennen gelernt hatte, war Nakor sprachlos.
    Tad lag auf dem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, während Zane im Zimmer hin und her tigerte.
»Du wirst noch eine Rinne im Stein hinterlassen, wenn
du so weitermachst«, sagte Tad.
    »Ich kann nicht anders. Jemand hat uns heute früh etwas zu essen gebracht und uns gesagt, wir sollten warten.
Dann gab es Mittagessen. Dann kam jemand und hat den
Nachttopf geholt und uns einen sauberen gebracht, und
jetzt ist es beinahe Zeit zum Abendessen, und wir wissen
immer noch nicht, was wir hier eigentlich machen.«
    »Es ist offensichtlich, was wir hier machen«, erwiderte
Tad. »Wir warten. Was wir nicht wissen ist, worauf wir
warten.«
    Zanes Miene verfinsterte sich, und Tad setzte sich aufrecht hin. Er kannte diesen Gesichtsausdruck. Zane war
eine dumme Ausrede entfernt davon, seine schlechte
Laune an seinem Pflegebruder auszulassen.
    Und im gleichen Augenblick, als Tad sich aufrichtete,
um besser für einen Angriff von Zane gewappnet zu sein,
erschien Nakor in der Tür und sagte: »Ihr zwei, kommt
mit.«
    Er drehte sich so abrupt um und ging davon, dass Tad
bei dem Versuch, ihm hinterherzueilen, beinahe gestolpert wäre. Er holte Zane und den Isalani schließlich ein
und fand es seltsam, dass sich der kleine Mann so schnell
bewegen konnte.
»Hör auf zu glotzen«, sagte Nakor.
    Einen Augenblick später stieß Tad gegen einen Türrahmen. Er war gerade an einer großen, offenen Tür vorbeigekommen, die in einen Hof mit einem riesigen Teich
führte. Am Rand des Teichs und im Wasser befand sich
eine Gruppe junger Frauen. Tads Aufmerksamkeit wurde
davon abgelenkt, dass die Mädchen bemerkenswert
schön und vollkommen nackt waren, ihre Haut hellgrün
war und ihr Haar die Farbe von Bronzedraht hatte.
    Es erwischte Tad gleich noch einmal, als er zurücktrat,
nur um umgerissen zu werden, weil Zane sich umgedreht
hatte und zurückeilte, um sich zu überzeugen, dass er
diese Szene wirklich gesehen hatte.
    Als die Mädchen sich umdrehten und zurückstarrten,
bemerkten Tad und Zane, dass ihre Augen perlweiß waren und keine Iris hatten.
    Nakor half Tad mit einer Hand auf die Beine und
winkte den Mädchen mit der anderen. »Ich habe dir doch
gesagt, du sollst nicht glotzen«, sagte er, als Tad seine
Nase berührte um festzustellen, ob er blutete. »Kommt
weiter.«
    Tad sagte: »Ah …«
»Es sind sechs Schwestern der Pithirendar«, kam Nakor seiner Frage zuvor. »Sie haben nicht viel

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