Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
Vom Netzwerk:
ihn Zane. »Das tun wir nicht. Deshalb fragen wir doch.«
»Ich dachte, jeder am Bitteren Meer hätte schon vom
Schwarzen Zauberer gehört«, sagte der Mann.
»Wir kommen nicht vom Bitteren Meer«, erklärte Tad.
»Wir kommen aus Stardockstedt.«
»Ah.« Der Mann nickte, als verstünde er es nun.
»Stardockstedt.« Er drehte sich um. »Kommt weiter; die
Rast ist vorbei.«
Die Jungen holten tief Luft und eilten hinter dem
schnell weitergehenden Mann her. »Es gab einmal einen
Mann, der dort oben lebte«, sagte er. »Er hieß Macros. Er
setzte die Legende vom Schwarzen Zauberer in Umlauf,
damit die Leute ihn in Ruhe ließen. Er hat diese Insel Pug
hinterlassen, der die Legende fortführt, damit hier keine
Schiffe anlegen. Es sorgt dafür, dass es relativ ruhig
bleibt.«
Als sie näher zum Strand kamen, stießen sie auf einen
Weg, der zur Burg führte. »Wenn ihr dort hinaufgeht«,
sagte der Mann, »gelangt ihr direkt zur Burg. Sie ist leer.
Es ist ein ziemlich trostloser Ort, obwohl wir ein paar
interessante Lichter in die Fenster setzen, wenn wir glauben, dass jemand uns ausspionieren will.« Er warf einen
Blick zurück und grinste. »Das macht Spaß.«
Kurz darauf hatten sie den Strand erreicht. »Jetzt
möchte ich, dass ihr Folgendes tut.« Er zeigte auf einen
weit entfernten Punkt, wo sich die Küstenlinie hinter
großen Felsen verbarg. »Lauft dorthin, und zwar sehr
schnell. Bis zu diesen Felsen. Und dann kommt ihr wieder zurück.«
Tad konnte schon jetzt kaum mehr stehen. »Wer seid
Ihr?«
Der Mann stützte die Hände auf die Hüften. »Tilenbrook, Farsez Tilenbrook. Ich werde eine Weile euer
Lehrer für alle körperlichen Betätigungen sein. Ihr beiden
seid faul geworden und zu schwach für die Entbehrungen, die euch als Calebs Lehrlinge möglicherweise drohen.«
Die Jungen wechselten einen Blick. »Wir werden Calebs Lehrlinge sein?«, fragte Zane.
»Vielleicht. Und jetzt lauft.«
Die Jungen begannen langsam, immer noch erschöpft
von dem Weg über den Hügelkamm. Farsez blieb geduldig stehen, während sie halb stolperten, halb liefen, bis
sie die Felsen erreichten, und dann umkehrten und zurückrannten. Als sie wieder am Ausgangspunkt ankamen,
fielen beide Jungen im Sand auf die Knie, und Zane ließ
sich zur Seite sacken und drehte sich keuchend auf den
Rücken. »Oje«, sagte Tilenbrook, »ihr seid wirklich in
einer jämmerlichen Verfassung. Ich wette, das kommt
daher, dass ihr den ganzen Tag nur faulenzt. Und jetzt
auf mit euch!«
Die Jungen kamen taumelnd auf die Beine. »Und in
schnellem Schritt zurück zur Villa!«
Er eilte ihnen voran, ohne sich noch einmal umzusehen, und die Jungen stöhnten und folgten ihm.
    Beinahe eine Stunde später stolperten zwei sehr müde
und verschwitzte Brüder den Hügel hinunter zum Dorf,
wo Tilenbrook auf der niedrigen Gartenmauer saß und
auf sie wartete, einen großen Krug in der Hand. Er trank,
als sie auf ihn zukamen und vor ihm stehen blieben.
Dann warf er einen Blick zur Sonne und sagte: »Also
gut. Für heute sind wir fertig. Wir werden diese Übung
morgen wiederholen, und jeden Tag danach, bis ich denke, dass ihr auf dem Weg zu den Felsen und zurück ein
Tempo erreicht habt, das ich für angemessen halte.«
    Tad und Zane sahen einander an, dann schloss Zane
die Augen und beugte sich vor, die Hände auf die Knie
gestützt. Tad versuchte, seinen schmerzenden Körper zu
entspannen, indem er im Kreis herumging.
    Tilenbrook stand von der Mauer auf und sagte: »Wir
sehen uns morgen direkt nach der Morgenmahlzeit an
dieser Stelle wieder.« Dann ging er ohne ein weiteres
Wort.
Zane warf einen Blick zu Tad und sagte: »Ich glaube,
ich werde mich jetzt umbringen.«
    Tad nickte, und sie machten sich auf den Weg in ihr
Zimmer. Als sie dort angekommen waren, schnupperte
Tad demonstrativ und sagte: »Wenn du dich nach dem
Essen mit einer der Schwestern treffen willst, würde ich
vorschlagen, dass du dich vorher wäschst.«
    Zane ächzte. »Das hatte ich ganz vergessen.« Er blieb
stehen, als Tad sich aufs Bett warf. »Lass uns zum See
gehen.«
    »Und was ist mit dem Abendessen?«
»Hast du Hunger?«
»Eigentlich nicht«, sagte Tad.
»Gut. Dann bring mir bei, wie man schwimmt, und ich
kann gleichzeitig den Gestank abwaschen.«
    Beide Jungen nahmen saubere Kleidung mit und verließen das Zimmer. »Komm, wir gehen am Badehaus
vorbei und holen Seife«, sagte Tad.
    Als sie das Badehaus erreichten, war es leer, wie man
es so kurz vor dem Abendessen

Weitere Kostenlose Bücher