Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
Vom Netzwerk:
zusammenzusetzen, dass sie wegen ihres
eigenen Gewichts und ihrer Größe an Ort und Stelle bleiben, braucht man ein gutes Auge. Ich komme gegen Mittag mit etwas zu essen für euch zurück. Also fangt an.
Und ihr solltet lieber die Hemden ausziehen, damit sie
keine Risse bekommen«, sagte er.
Sie fingen mit den kleinen, besser zu handhabenden
Steinen an, aber schon bald waren sie gezwungen, auch
die größeren den Hügel hinaufzuschleppen. Die Sonne
stand hoch am Himmel, und Tad und Zane waren sicher,
dass Nasur sie vergessen hatte, aber als sie einen besonders großen Stein vorsichtig zu den anderen setzten, die
sie hochgeschleppt hatten, kam er über den Hügelkamm.
Er hatte einen großen Sack und einen zugedeckten
Kübel dabei. Die schweißüberströmten Jungen setzten
sich hin und warteten, bis er sie erreicht hatte. Er reichte
Tad den Kübel, und Tad hob den Deckel und sagte erfreut: »Bier!« Er trank einen großen Schluck, während
sein Pflegebruder in den Sack spähte.
»Essen!«, stellte Zane begeistert fest. Er griff in den
Sack und holte etwas heraus, das in ein Tuch gewickelt
war.
»Eine schlichte und praktische Mahlzeit«, sagte Nasur.
»Steckt Käse oder Fleisch oder was immer ihr habt zwischen zwei Scheiben Brot, und ihr könnt ohne Teller und
Messer essen.«
Zane reichte Tad ein Päckchen, zog ein zweites heraus
und sah, dass es noch ein drittes gab, das er Nasur reichte. »Diese Brote hier sind mit Huhn und Käse und ein
paar Tomatenscheiben belegt«, sagte er, bevor er sich
einen großen Bissen gönnte. »Ich habe auch ein wenig
Senfsamenpaste benutzt, um das Ganze ein bisschen
würziger zu machen.« Er schien ausgesprochen zufrieden
mit sich zu sein. Dann griff er nach dem Bierkübel, den
Tad ihm reichte.
Nachdem er getrunken hatte, reichte er den Kübel an
Zane weiter, der einen großen Schluck nahm. »Immer
mit der Ruhe, Jungs«, sagte er. »Es wäre keine gute Idee,
betrunken zu werden. Ihr habt immer noch einen langen
Arbeitstag vor euch.«
Zane bewegte die Schultern in der Hoffnung, dass die
Schmerzen ein wenig nachließen. »Warum das plötzliche
Bedürfnis, diese Mauer zu restaurieren, Nasur?«
Der bärtige Mann zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ich nehme an, damit ihr etwas zu tun habt. Ihr seid
beschäftigt, und es baut die Muskeln auf. Bolden sagt, ihr
seid so gut mit dem Schwert, wie ihr werden könnt, also
hat es keinen Sinn mehr, euch mit Schwertübungen aufzuhalten. Aber er meinte, ihr könntet noch kräftiger werden, also nehme ich an, das ist der Grund.«
Tad schwieg, aber Zane dachte einen Augenblick nach
und fragte dann: »Weiß irgendwer, was sie danach mit
uns anfangen werden?«
»Pug weiß es sicher«, antwortete Nasur. »Und wahrscheinlich wissen Caleb, Miranda, Nakor und Magnus es
ebenfalls. Sie sind diejenigen, die hier die Entscheidungen treffen. Ich stelle nur Schutzzauber her. Das sind die
kleinen Dinger, die man für gewöhnlich benutzt, um
kleine böse Dinger fern zu halten. Wir versuchen, welche
herzustellen, die auch mit großen bösen Dingern fertig
werden.« Er stand auf. »Es ist nicht besonders klug, hier
allzu viele Fragen zu stellen, denn es kann immer sein,
dass ihr die Antworten nicht mögt. Außerdem könnt ihr
niemandem verraten, was ihr nicht wisst. Sie werden
euch schon sagen, um was es geht, wenn ihr es wissen
müsst. Aber eins kann ich euch jetzt schon verraten: Alles, was sie euch beibringen, wird euch eines Tages helfen, am Leben zu bleiben, selbst wenn ihr euch das jetzt
noch nicht vorstellen könnt.« Er zeigte auf die Felsen.
»Und nun habt ihr zu tun, und ihr werdet weitermachen,
bis die Sonne im Westen untergeht. Dann kommt ihr
wieder in die Villa, wascht euch und macht euch zum
Abendessen bereit. Klar?«
Sie nickten, und er verschwand wieder über den Hügel. Sie beendeten ihre Mahlzeit, betrachteten die Steine
unten am Hügel, und schließlich sagte Tad: »Die werden
wohl nicht von selbst hier rauf rollen, wie?«
»Nicht, solange wir nicht plötzlich zu Magiern werden.« Zane stand auf und ging den Weg hinunter.
    Nachdem sie mit der Mauer fertig waren, verbrachten sie
eine Woche damit, das Treibgut von einem Unwetter aus
einer Bucht zu räumen, und dann teilte man ihnen die
Aufgabe zu, die Villa anzustreichen. Das dauerte beinahe
einen Monat, und als sie fertig waren, schickte man sie
auf die andere Seite der Insel, wo eine einsame Hütte auf
einer Landspitze stand, und sagte ihnen, sie sollten sie

Weitere Kostenlose Bücher