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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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einem
Halsreif, der ihren Rang kundtat.
Als Pasko eintraf, saß Kaspar auf einem Diwan und
genoss eine frische Obstplatte, während zwei schöne junge Frauen in der Nähe standen und auf Anweisungen
warteten. Der ehemalige Lehrer Talon Silverhawks und
erfahrene Agent des Konklaves fragte: »Ist alles so verlaufen, wie wir es geplant hatten?«
»Wie erwartet«, antwortete Kaspar. »Lord Bey hat
sich als so großzügig erwiesen, wie man uns vorhergesagt hat.«
Beide Männer sahen sich in ihrer luxuriösen Umgebung um. Kaspar warf einer der Frauen einen Blick zu,
die freundlich zurücklächelte. Dann wandte er sich wieder an Pasko: »Wenn ich gewusst hätte, wie sehr mir das
gefällt, hätte ich schon viel früher um politisches Asyl
gebeten.«
Zehn
Gefahr
Ralan Bek war verschwunden.
    Nakor setzte sich aufrecht hin, sah sich um und konnte
den jungen Mann nirgendwo entdecken. Dann bewegte
sich etwas oben auf einer kleinen Anhöhe östlich der
Höhle. Als Nakor aufstand, kam Bek in Sicht, ein großes
Bündel Holz auf dem Rücken.
    »Ihr seid schon auf«, sagte der junge Mann grinsend
und fügte hinzu: »Offensichtlich.«
»Ja«, erwiderte Nakor lächelnd. »Das bin ich.«
»Mir ist aufgefallen, dass das Feuer heruntergebrannt
war, und ich dachte, ich sollte mehr Holz holen.« Wieder
fügte er hinzu: »Offensichtlich.«
Nakor nickte. »Habt Ihr Hunger?«
»Immer«, sagte der junge Mann, legte das Feuerholz
hin und setzte sich neben Nakor, der in seinem Rucksack
herumsuchte. »Ich hoffe, keine Orangen mehr. Ich bekomme Durchfall.«
Nakor schüttelte den Kopf. »Reiseverpflegung.« Er
nahm ein in Ölpapier gewickeltes Päckchen heraus und
sagte: »Hier.«
Bek wickelte das Papier ab und fand einen Laib Brot,
etwas harten Käse und getrocknetes Rindfleisch. »Nicht
das Schlechteste, was ich je gegessen habe«, stellte er
fest und steckte sich den ersten Bissen in den Mund.
Während sie aßen, betrachtete Nakor den jungen
Mann. Er hatte etwas an sich, das Nakor beinahe
verstand, aber er musste scharf hinsehen, beinahe so, als
würde es ein bisschen mehr Entschlossenheit brauchen,
es zu entdecken.
»Was ist?«
»Was?«
»Ihr starrt mich an. Es ist… seltsam.«
Nakor grinste. »Ihr und ich, wir haben auf die gleiche
Art angefangen. Als ich noch ein Junge war, hat mein
Vater mich immer verprügelt, wenn ich davongelaufen
bin.« Nakor fuhr fort, Bek von seiner eigenen Jugend zu
erzählen, über eine Zeit, in der er sich mit Taschenspielertricks durchgeschlagen hatte, und davon, wie er
schließlich Pug und den anderen Magiern begegnet war.
»Ah, das erklärt auch die Anwesenheit des Drachenlords.«
»Warum sagt Ihr das?«
»Weil ich nicht die Hälfte dessen verstehe, was Ihr da
erzählt, Nakor, aber ich verstehe, dass Ihr über sehr wichtige Leute sprecht, und wichtige Leute haben mächtige
Verbündete. Und ich nehme an, diese Dinger in der Höhle dort sind ebenfalls wichtig und mächtig.«
»Ihr habt Euch reingeschlichen?«
Bek sagte grinsend: »Das wisst Ihr doch. Ihr wart
wach; ich weiß, dass Ihr es wart.«
»Wie kommt Ihr darauf?«
»Weil ich selbst auch nicht geschlafen hätte, wenn ich
befürchtete, dass mich jemand übervorteilen will.«
»Warum habt Ihr es nicht getan?«, fragte Nakor und
aß noch ein Stück Brot.
»Weil ich nicht dumm bin, selbst wenn ich manche
Dinge nicht begreife.«
»Deshalb habt Ihr mich also in der ersten Nacht nicht
angegriffen oder versucht zu fliehen?«
Bek zuckte die Achseln. »Es gibt keinen Ort, an dem
ich jetzt unbedingt sein müsste, und diese Dinger da drin
sind das Interessanteste, was ich seit einiger Zeit gesehen
habe. Auf bestimmte Dummheiten lasse ich mich lieber
nicht ein.«
»Und zu gehen oder mich anzugreifen wäre eine solche Dummheit gewesen?«
Bek nickte. »Ich bin solchen wie Euch schon öfter begegnet, Nakor. Ihr tut albern und harmlos, aber Ihr wisst,
was Ihr tut. Ihr wärt nicht allein mit mir hier geblieben,
wenn Ihr nicht einigermaßen sicher gewesen wärt, mich
davon abhalten zu können, Euch wehzutun.«
Nakor zuckte die Achseln, und Bek zeigte mit einem
anklagenden Finger auf ihn. »Ihr seid eine Art Magier,
oder?«
Nakor zuckte erneut die Achseln. »Ich kenne ein paar
Tricks.«
Bek nickte nur, weil er gerade kaute, und sagte einen
Moment später: »Das dachte ich mir.«
»Was sind Eure Pläne, Ralan?«
Bek zuckte die Achseln. »Ich denke nicht auf diese
Weise. Ich suche mir einfach ein paar Leute, finde einen
Kampf, finde eine Frau,

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