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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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was auch immer. Ich halte es für
sinnlos, Pläne zu machen. Es ist nicht so, als hätte ich
irgendwas anzubieten, das andere wollen; ich meine, ich
kann nicht in einer Mühle arbeiten oder pflügen oder
sonst etwas tun, wofür man bezahlt wird. Ich kann nur
kämpfen und reiten.«
»Es gibt viele Orte, an denen ein Mann, der kämpfen
und reiten kann, sich seinen Lebensunterhalt verdienen
kann.«
»Als Soldat!« Er spuckte aus. »Uniform tragen und
Befehle entgegennehmen – ja, Sir, nein, Euer Lordschaft
– und all das? Niemals. Ich habe einmal versucht, als
Söldner zu arbeiten, aber es war langweilig. Ich brauche
einfach nur …« Er starrte einen Augenblick ins Leere,
dann wandte er die dunklen Augen wieder Nakor zu.
»Ich bin nicht sicher, was ich brauche, aber etwas treibt
mich an.«
Nakor nickte. »Ich glaube, ich verstehe.«
»Dann seid Ihr der Erste.« Er stand auf und zog sein
Schwert. Nakors Augen wurden ein bisschen größer, aber
er rührte sich nicht. »Wir bekommen Ärger«, sagte Bek.
Dann hörte Nakor Pferde auf dem Weg. Er stand auf,
als Bek über den Hügel und den Weg hinunterging. Nakor eilte selbst auf den Hügel, um sehen zu können, was
geschah.
Hundert Schritte den Weg entlang näherten sich Bek
zwei Reiter. Beide zügelten ihre Pferde, wichen aber
nicht zurück, als der bewaffnete Mann sich ihnen zu Fuß
näherte. Als einer von ihnen dazu ansetzte, etwas zu sagen, sprang Bek über eine verblüffende Entfernung hinweg, um den ersten Reiter zu erreichen. Bevor einer der
Fremden reagieren konnte, schlug Bek so fest er konnte
zu und trennte dem ersten Mann den Arm von der Schulter.
Der andere Mann war einen Augenblick verblüfft, und
dann riss er sein Pferd zur Flucht herum. Bek hob den
Arm und warf sein Schwert wie einen Wurfspeer, und die
Klinge bohrte sich in den Rücken des Fliehenden. Er fiel
vom Pferd und landete auf dem Boden, bevor Nakor auch
nur zwei Schritte machen konnte.
Als Nakor den Schauplatz des Gemetzels erreichte,
hatte Bek sein Schwert bereits zurückgeholt und säuberte
die Klinge am Hemd eines der beiden Männer. »Was ist
passiert?«, fragte Nakor.
»Ihr wolltet diesen Ort doch geheim halten.« Bek griff
nach unten und nahm einem der toten Männer den Hut
ab: ein breitkrempiges, schwarzes Filzding mit einem
ledernen Hutband mit Glasperlenschmuck. »Ich mag diesen Hut«, sagte er und setzte ihn sich auf, um zu sehen,
ob er passte. Er rückte ihn zurecht und sagte: »Hübsch.«
»Aber …«
Bek zuckte die Achseln. »Habt Ihr noch mehr zu essen?«
Nakor sah zu, wie Ralan Bek ruhig über den Hügel
marschierte. Er folgte ihm und fand den jungen Mann
genau dort, wo er Augenblicke zuvor gesessen hatte, mit
den Resten auf dem Ölpapier beschäftigt. »Habt Ihr noch
eine von diesen Orangen?«
Nakor griff in den Rucksack, holte eine heraus und
warf sie ihm zu. »Warum habt Ihr diese Männer getötet?
Warum habt Ihr sie nicht einfach weggeschickt?«
»Weil sie nur annehmen würden, dass wir etwas zu
verbergen haben, und sie würden unweigerlich zurückkehren und mehr Männer mitbringen. Ich dachte, ich spare uns eine Menge sinnlosen Geredes, und habe mich
schnell um das Problem gekümmert. Es ging darum,
entweder jetzt zwei Männer oder später viel mehr zu töten.« Er kniff die Augen zusammen und fragte: »Passt
Euch etwas daran nicht?«
Nakor schüttelte den Kopf. »Es ist Mord.«
Bek zuckte die Achseln. »Wenn sie mich hätten töten
können, dann hätten sie es getan.«
Nakor hob die Stimme: »Aber nur, weil sie sich selbst
verteidigten! Ich habe Euch kämpfen sehen. Ihr habt
Tomas auf eine schwere Probe gestellt, und der einzige
andere Sterbliche, der das auch nur annähernd fertig
bringen könnte, ist Talwin Hawkins, und er hat das Turnier am Hof der Meister gewonnen. Diese Männer hatten
keine Chance!«
»Hab nie von ihm gehört.«
»Das wäre hier unten auch unwahrscheinlich.« Nakor
sah Bek an, während der junge Mann seine Mahlzeit beendete.
Bek lehnte sich zurück, erwiderte Nakors Blick und
fragte: »Was werden wir jetzt tun?«
Nakor antwortete: »Wir warten.«
»Warten worauf?«
»Dass ein anderer kommt und diese Dinger studiert,
damit ich mich um ein paar andere Sachen kümmern
kann.«
»Könnte ich Euch vielleicht begleiten?«, fragte Bek
grinsend.
»Vielleicht solltet Ihr das tun«, sagte Nakor. »Ihr habt
ein impulsives Temperament, und es fehlt Euch vollkommen an Bedenken, was die Konsequenzen Eurer Taten angeht.«
»Warum

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