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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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Pug.
»Es bedeutet, dass hier Kräfte von einem größeren
Ausmaß im Spiel sind, als wir annahmen, denn wenn der
Namenlose auch nur das winzigste bisschen seines Wesens auf dieser Welt manifestieren kann …«
»Wird er schließlich auch imstande sein, sein ganzes
Wesen zu manifestieren.«
»Ja, Pug.« Nakor sah seinen alten Freund an. »Er hat
einen Weg zurück nach Midkemia gefunden. Und wir
müssen einen Weg finden, um seine Rückkehr zu verhindern.«
Elf
Verschwörung
Die Reiter kamen zum Stehen.
    Die drei staubbedeckten Gestalten standen auf der
Kuppe eines Hügels auf der Straße von Khallara zur
Hauptstadt von Kesh. Caleb zeigte auf die Lichter, die in
der Ferne an der Unterseite von Wolken schimmerten,
und sagte: »Das ist Kesh.«
Zane fragte: »Wie groß ist die Stadt?«
     
Caleb stieg ab. »Sehr groß. Es ist die größte Stadt der
Welt.«
    Sie waren vier Tage unterwegs gewesen – lange genug, um sie mit Reisestaub und Schweiß zu überziehen,
so dass die Wachen an den großen Stadttoren davon
überzeugt sein würden, dass sie den ganzen Weg vom
Tal der Träume zu Pferd zurückgelegt hatten. Selbst
wenn sie unterwegs ihre Pferde immer wieder eingetauscht hätten, hätten sie für diesen Weg drei Monate
oder länger gebraucht. Aber die Jungen lernten schnell,
dass ihr Stiefvater auf Mittel zurückgreifen konnte, die
sie sich noch vor einem Jahr nicht hätten vorstellen können.
    Sie alle hatten Stardockstedt einen Tag nach der
Hochzeit verlassen, angeblich, um nach Norden zu einem
Ort zurückzukehren, an dem Calebs Familie wohnte.
Stattdessen hatte Caleb, sobald sie vom Dorf aus nicht
mehr zu sehen waren, eine dieser Kugeln benutzt, die die
Jungen bei sich als »Reisekugeln« bezeichneten, um sich,
Marie und die Jungen zur Insel des Zauberers zu bringen.
    Caleb hatte sich einen ganzen Tag Zeit genommen,
seine Frau mit seiner Familie und den entschieden unerwarteten Bewohnern der Insel bekannt zu machen. Die
meisten Ideen hinter der Einrichtung – große Magie,
fremde Welten und Reisen dorthin, Personen, die nicht
von Midkemia stammten – waren Marie verständlicherweise fremd, obwohl er wusste, dass sie einiges davon
mit der Zeit verstehen würde. Aber ihre Haltung angesichts dieser ungewöhnlichen Dinge freute Caleb, ebenso
wie ihre Versuche, ungezwungen mit seinen Eltern umzugehen. Und noch mehr freute er sich über ihr offensichtliches Entzücken über ihre neue Wohnung, die verglichen mit dem, was sie in Stardockstedt zurückgelassen
hatte, ein Palast war. Sie hatte sich schnell die Zuneigung
seiner Eltern erworben.
    Der einzige angespannte Augenblick hatte mit den
sechs Schwestern der Pithirendar zu tun gehabt, die bekleidet mit Girlanden aus weißem Oleander und wenig
mehr erschienen waren, um mit den Jungen ihre Rückkehr auf die Insel zu feiern. Ihre offene Zurschaustellung
von Zuneigung war mehr, als Marie mit ansehen konnte.
    Caleb hatte sie von dieser Szene weggeführt und gesagt: »Vieles von dem, was du hier siehst, wird dir seltsam vorkommen, aber vergiss eines nicht: Alle hier auf
der Insel wünschen dir und den Jungen nur Gutes.«
    Mit einem Blick über die Schulter zu den Mädchen,
die ihren Söhnen die Arme um die Schultern gelegt hatten, hatte sie gesagt: »Das scheint mir des Guten ein wenig zu viel zu sein, Caleb.«
    »Du kommst aus Stardock, Marie. Du hast Menschen
aus dem Königreich und aus Groß-Kesh gesehen. Jede
Nation hat ihre eigenen Bräuche und Vorstellungen. Du
hast bereits alles an Menschen gesehen, was man sich
vorstellen kann.«
    »Aber keine grünhäutigen Mädchen, die versuchen,
meine Jungen am helllichten Tag auszuziehen!«
Caleb hatte lachen müssen. »Sie wollen nur, dass die
Jungen mit ihnen schwimmen gehen.« Er zeigte auf ein
Gewässer. »Mein Vater hat da unten einen See angelegt,
bevor ich zur Welt kam …«
»Er hat einen See angelegt?«
»… weil meine Mutter es hasste, den ganzen Weg
zum Meer gehen zu müssen, wenn sie schwimmen wollte. Jedenfalls müssen die Pithirendar viel Zeit im oder
nahe dem Wasser verbringen. Es ist für sie überlebenswichtig.«
Marie hatte nicht überzeugt ausgesehen, aber Caleb
verstand, dass für Mütter Söhne niemals wirklich erwachsen werden. Er kannte das aus persönlicher Erfahrung.
Sie hatten noch eine Nacht miteinander verbracht, und
am nächsten Morgen hatten Caleb und die Jungen die
Insel des Zauberers verlassen. Sie hatten eine Kugel benutzt, um einen Stall in Landreth zu

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