Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
Vom Netzwerk:
über der Schulter und ein
Kurzschwert an der Seite.
Die Helme der Feldwebel hatten kurze Kämme mit einem Rosshaarbusch. Die Offiziere ritten in Uniform hinter ihren Leuten her, aber bei ihren Helmen war der
Helmbusch von vorn nach hinten gezogen, und die Rosshaarbüschel waren eine Handspanne länger als die der
Feldwebel.
»Das ist die Innere Legion«, sagte Caleb, während die
Jungen mit großen Augen zusahen. »Keshs Hundesoldaten sind von hier bis ins Tal stationiert, aber dieser Truppe ist der Schutz der Hauptstadt und des kaiserlichen Palasts anvertraut. Sie verlassen die Stadt nicht, was gut für
ihre Nachbarn ist, denn für die Legion werden die zähesten Mistkerle in der ganzen Armee ausgewählt.«
Nachdem die Soldaten vorbeimarschiert waren, bedeutete er den Jungen, sich wieder in Bewegung zu setzen,
und eine halbe Stunde später erreichten sie ihr Gasthaus.
Auf dem Schild waren drei Weidenbäume in einer Reihe
zu sehen. Caleb führte Tad und Zane durch das Tor in
einen Hof, und ein Stalljunge kam ihnen eilig entgegen.
Nachdem sie dem Jungen die Pferde übergeben hatten,
betraten sie das Gasthaus. Es hatte einen geräumigen,
sauberen und ruhigen Schankraum, und die drei gingen
direkt zur Theke, wo sie von einem großen, dünnen
Mann mit eisengrauem Haar und Vollbart begrüßt wurden. »Caleb!«, rief er erfreut. »Schön, dich wiederzusehen. Wer sind die Jungen hinter dir?«
»Das hier ist Tad«, sagte Caleb und legte eine Hand
auf Tads Schulter. »Und das ist Zane«, fügte er hinzu und
legte die andere Hand auf Zanes Schulter. »Sie sind meine Söhne.«
»Söhne!« Der Wirt kam um die Theke herum und
schüttelte allen die Hand. »In all diesen Jahren habe ich
nie ein Wort davon gehört, dass du verheiratet wärst, von
Söhnen gar nicht zu reden.«
»Es hat sich erst in letzter Zeit ergeben. Ich habe sie
adoptiert.« Er drückte spielerisch die Schultern der beiden und schlug ihnen auf den Rücken, dann sagte er:
»Jungs, das hier ist Pablo Maguire, Besitzer des Gasthauses zu den Drei Weiden.«
Die Jungen wechselten bei dem Namen einen Blick,
denn er war für Kesh so fremdartig, wie es ein TsuraniName gewesen wäre, und der Wirt nickte. Lächelnd sagte
er: »Meine Mutter kam aus Rodez – daher Pablo, nach
meinem Großvater –, und mein Vater kam aus Kinnochaide.« Er benutzte den Namen, den die Bewohner der
Provinz Kinnoch für sie verwendeten. »Und deshalb bin
ich ein Maguire, und wie ich dazu gekommen bin, ein
Gasthaus im Herzen von Groß-Kesh zu betreiben, das ist
eine andere Geschichte für einen anderen Tag.«
»Ich werde zwei Zimmer brauchen«, sagte Caleb.
»Oder das große am Ende des Flurs, falls das frei sein
sollte.«
»Ist es leider nicht, denn dort wohnen bereits eine große Dame und ihre Töchter.« Er warf den Jungen einen
Blick zu und fügte hinzu: »Ihr macht lieber einen großen
Bogen um sie, Jungs, denn sie sind vom Wahren Blut.«
Caleb zog die Brauen fragend hoch, und Maguire gab
sich beleidigt. »Was? Du glaubst, feine Damen würden
nicht in meinem Gasthaus absteigen?«
Caleb lachte. »Offensichtlich tun sie das.«
Pablo grinste, als er sagte: »Ich weiß, was du denkst:
bei all den großen Residenzen in der Stadt, warum ausgerechnet hier? Nun, um die Wahrheit zu sagen, sie ist
nicht ganz so wohlhabend und hochgeboren, aber« – diese Bemerkung richtete er wieder an die Jungen – »sie
verhält sich, als wäre sie direkt mit dem Kaiser verwandt,
und selbstverständlich glaubt hier selbst der Geringste
vom Wahren Blut immer noch, von höherer Abstammung zu sein als der Höchste von uns anderen.« Mit einem Blick zu Caleb fügte er hinzu: »Diese Dame ist wegen des Mittsommerfests hier.«
»Aber bis dahin dauert es noch einen ganzen Monat«,
sagte Caleb.
»Nun, sie und die Mädchen sind derzeit mit Einkaufen
beschäftigt. Ich glaube, ihr Mann ist Gouverneur oder ein
anderer wichtiger Mann in einer Provinz im Süden, und
er ist auf dem Weg hierher, um der kaiserlichen Familie
seinen Respekt zu erweisen oder so etwas. Sie sagt mir
nichts, also musste ich mir diese Informationen im Lauf
der letzten Woche zusammensuchen. Sie werden eine
Weile hier sein, also« – und wieder schaute er die Jungen
an – »wenn ihr die Köpfe auf den Schultern behalten
wollt, macht einen großen Bogen um die Mädchen. Die
vom Wahren Blut haben keinen Sinn für Humor, wenn es
um ihre Töchter geht.«
Tad und Zane sahen einander an, und Tad zuckte die
Achseln.

Weitere Kostenlose Bücher