Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
Vom Netzwerk:
erreichen, der dem
Konklave gehörte, und sich dann noch einmal weitertransportiert, auf die Straße, auf der sie nun unterwegs
waren.
Caleb sattelte sein Pferd ab, und die Jungen taten es
ihm gleich. »Wieso reiten wir nicht noch weiter?«, fragte
Tad. »Es sieht so aus, als wären die Lichter ganz in der
Nähe.«
»Weil sie es nicht sind. Es ist noch ein halber Tagesritt
bis in die Vorstädte vor der alten Mauer, und dann würden wir noch weitere zwei Stunden brauchen, bis wir das
Tor erreichen. Wir werden morgen am späten Nachmittag dort sein.«
Zane nahm den Sattel herunter und pflockte sein Pferd
dort an, wo es am Straßenrand grasen konnte. Er drehte
sich um und sagte: »Es muss wirklich eine große Stadt
sein. Ich habe noch nie so viel Licht am Himmel gesehen.«
»Tausende von Laternen und Fackeln, Zane«, erklärte
Caleb.
Tad gesellte sich zu seinem Pflegebruder, und zusammen betrachteten sie die Stadt in der Ferne, die im Kontrast zu dem dunkler werdenden Himmel heller zu werden schien.
Caleb machte ein Feuer, und nachdem sie gegessen
hatten, lehnte er sich zurück und sagte: »Noch einmal.«
Die Jungen sahen einander an, und Tad bedeutete Zane, dass er anfangen solle.
»Du bist ein Händler aus dem Tal mit Namen Caleb.«
Tad fügte hinzu: »Ich glaube, das werden wir uns
merken können.«
Caleb griff nach einem Kiesel und warf ihn nach Tad,
der grinsend auswich. »Wir sind deine beiden sehr begabten, sehr klugen und fähigen, gut aussehenden und
mutigen Lehrlinge Tad und Zane.«
Zane nickte. »Kann man sich ebenfalls leicht merken.«
»Womit handeln wir?«
Tad sagte: »Mit allem Möglichen. Wir sind immer auf
der Suche nach seltenen Gegenständen von hohem Wert,
um sie im Königreich zu verkaufen. Edelsteine,
Schmuck, gute Handarbeit, alles, was leicht zu transportieren ist und hohen Profit bringt.«
»Aber wir haben keine großen Mengen Gold dabei«,
fügte Zane hinzu. »Wir arbeiten mit Kreditbriefen, und
wir kennen Geldverleiher von hier bis nach Krondor.«
»Warum seid ihr nicht bei eurem Meister?«
Zane sagte: »Er hat uns in den Basar geschickt, um
nach Gegenständen zu suchen, die Adlige und reiche
Bürgerliche im Norden vielleicht kaufen wollen. Wenn
wir etwas Bemerkenswertes sehen, sagen wir unserem
Meister Bescheid, der dann selbst vorbeikommt und entscheidet, ob der Gegenstand kaufenswert ist.«
Tad fügte hinzu: »Uns ist nicht gestattet, im Namen
unseres Meisters einen bindenden Handel abzuschließen,
und wenn wir den Eindruck erwecken, uns zum Kauf zu
verpflichten, wird er uns gewaltig verprügeln.«
Caleb drillte die Jungen noch weiter, was ihre Geschichte anging, und sprach mit ihnen über alle möglichen Dinge, auf die sie achten mussten, damit sie als
Kaufmannslehrlinge durchgehen konnten. Dann fing er
an, mit ihnen die anderen Informationen durchzugehen,
die sie sich unbedingt merken mussten: mit wem sie sich
in Verbindung setzen sollten, wenn ihm etwas zustieß,
Orte, an denen sie eine sichere Zuflucht finden würden,
und schließlich, was sie tun sollten, wenn sie wussten,
dass er tot war.
Er hob diesen Punkt für zuletzt auf, denn er wollte den
Jungen deutlich machen, wie gefährlich der Weg sein
könnte, der vor ihnen lag. Es hatte mehrere Gespräche
gebraucht, um sie zu überzeugen, dass er die Gefahr
nicht übertrieb, die es mit sich brachte, zu seiner Familie
zu gehören und für die Magier auf der Insel des Zauberers zu arbeiten.
Die Jungen legten sich hin, und Caleb übernahm die
erste Wache. Er bemerkte, wie schnell Tad und Zane einschliefen. Im flackernden Licht des Lagerfeuers sahen sie
aus wie die Jungen, die sie gewesen waren, und weniger
wie die Männer, die sie werden sollten. Nicht zum ersten
Mal betete er leise, dass er ihr Potenzial nicht überschätzt
hatte oder seine eigene Fähigkeit, für ihre Sicherheit zu
sorgen.
Die drei ritten langsam durch die Menschenmengen
und versuchten, die richtige Richtung beizubehalten,
während die Jungen die exotischen Dinge bestaunten, die
Kesh ihnen bot. Es war, wie Caleb versprochen hatte:
eine Stadt, die anders war als jede andere auf Midkemia.
Sie hatten sich gegen Vormittag eine Vorstellung von
der unglaublichen Größe des Orts machen können, nachdem sie die obere Stadt und die Zitadelle auf dem Plateau
gesehen hatten, die die untere Stadt und das Ufer des
Overnsees überragte. Von weitem hatte sie ausgesehen
wie der Gipfel eines fernen Berges, aber als sie näher
kamen, erkannten

Weitere Kostenlose Bücher