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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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dachte ich, dass er gewaltige
Energie aufbaute, um einen Spalt von normaler Größe zu
schaffen, aber ich habe mich geirrt. Er wollte nur einen
winzigen Spalt, aber einen, der … der jahrelang offen
bleibt.«
Nakor holte tief Luft. »Du weißt mehr über Spalte als
jeder andere lebende Mensch, Pug, also zweifle ich nicht
an deinen Worten, aber wie kann es einen so winzigen
geben?«
»Die Ebene von Beherrschung, die es braucht, einen
solchen Spalt herzustellen und ihn ein Jahr oder länger
aufrechtzuerhalten … es ist einfach unglaublich.« Pug
richtete sich auf und sagte: »Jemand da draußen weiß
mehr über Spalte als ich, Nakor. Ich könnte nie einen so
zarten, so präzisen herstellen.«
»Wir sollten lieber zu Bek zurückkehren«, sagte Nakor, »bevor er das Gras in Brand steckt, weil ihm langweilig geworden ist. Was willst du mit diesem Spalt anfangen?«
»Ich werde einige unserer Gelehrten herschicken und
Magnus bitten, wenn möglich ein paar Erhabene aus Kelewan herzulocken, um sich dieses Ding anzusehen. Wir
werden das Geheimnis, was Leso Varen in Kaspars Zitadelle getan hat, nicht lüften können, bis wir das andere
Ende dieses Energiefadens finden – und das bedeutet, die
andere Seite des Spalts.«
Nakor legte die Hand auf Pugs Schulter und drückte
sie leicht, als wollte er ihn trösten. »Die andere Seite des
Spalts könnte ein sehr unangenehmer Ort sein.«
»Dessen bin ich beinahe sicher«, erwiderte Pug.
»Und wir müssen immer noch über diese Botschaften
sprechen, die du mir gezeigt hast.«
»Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll, Nakor.« Pug
sah seinen alten Freund nachdenklich an. »Es war vielleicht ein Fehler, sie dir zu zeigen. Ich habe nicht einmal
mit Miranda darüber gesprochen.«
Nakor lächelte nun nicht mehr. Pug hatte den kleinen
Mann selten so nachdenklich dreinblicken sehen, also
wusste er: Was immer er als Nächstes hören würde, würde etwas sehr Ernstes sein. Aber plötzlich grinste Nakor
wieder: »Dann wirst du ziemlichen Arger bekommen,
wenn sie es herausfindet.«
Pug lachte. »Ich weiß, aber sie ist die Aufbrausendste
in der Familie, und wenn sie diese Botschaften lesen
würde … Wir wissen beide, dass Zeitreisen möglich sind.
Ich bin mit Macros und Tomas zum Anbeginn der Zeit
gereist, aber ich weiß nicht, wie man es macht.«
»Offensichtlich wirst du es in der Zukunft wissen.«
»Aber du weißt, was die große Frage ist, nicht wahr?«
Nakor nickte, als sie sich von dem schimmernden Magiefaden abwandten. »Sendest du dir Botschaften, um
dafür zu sorgen, dass bestimmte Dinge geschehen, oder
sendest du dir Botschaften, um etwas zu verhindern, was
dir einmal zustoßen wird?«
»Ich dachte schon bei dem ersten derartigen Brief daran, der auf meinem Schreibtisch erschien, an dem Morgen, bevor Graf James und die kleinen Prinzen nach
Kesh aufbrachen.«
»Der Brief, in dem du aufgefordert wurdest, James zu
beauftragen, wenn er einem seltsamen kleinen Mann begegnet, ›Es gibt keine Magie‹ zu sagen.« Nakor nickte.
»Warum das Ganze?«
»Meine Theorie ist, dass wir uns viel später im Leben
begegnet sind, vielleicht in einer Zeit, die noch in der
Zukunft liegt, wenn die Situation noch viel schrecklicher
ist als im Augenblick. Vielleicht war es meine Art, dafür
zu sorgen, dass wir dann schon auf Jahre der Zusammenarbeit zurückblicken können.«
»Ich dachte etwas Ähnliches«, sagte Nakor. »Aber wir
werden es wohl nie erfahren.«
»Wenn die Zukunft noch im Fluss ist, dann hat, was
ich getan habe, die Dinge verändert …« Er lachte. »Macros.«
»Was ist mit ihm?«
»Er hat irgendwie damit zu tun, das weiß ich«, sagte
Pug. »Wie mit allem anderen in meinem Leben …« Er
zuckte die Achseln. »Wenn du Tomas das nächste Mal
siehst, frag ihn nach der Rüstung, die er trägt, und nach
seinen Träumen aus der Vergangenheit, und … Nun, lass
es dir von ihm erzählen. Aber das war Macros, und es
hatte ebenfalls mit Zeitreisen zu tun.«
»Ich werde ihn fragen.«
Sie verließen das Gehölz und sagten kein Wort mehr,
ehe sie Bek erreichten. Der junge Mann grinste. »Habt
Ihr es gefunden?«
»Ja«, erwiderte Pug. »Woher wusstet Ihr, wo es war?«
Bek zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Ich habe
es einfach gespürt.«
Pug und Nakor wechselten einen Blick, dann sagte
Nakor: »Gehen wir.«
»Können wir vielleicht etwas essen?«, fragte Bek.
»Ich bin am Verhungern.«
»Ja«, sagte Pug. »Wir werden Euch zu essen geben.«
Und im Stillen

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