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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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fügte er hinzu: Und wir werden für dich
sorgen, solange du nicht gefährlich wirst. Dann werden
wir dich umbringen.
Pug nahm eine Tsurani-Kugel heraus, und die drei
verschwanden von der Grasebene.

Dreizehn
Amulette
    Kaspar kam ins Zimmer.
Talwin Hawkins und Caleb nickten ihm beide zum
Gruß zu.
»Es ist geschehen«, sagte Kaspar.
»Politisches Asyl?«, fragte Caleb.
»In gewisser Weise. Aber es wird für unsere Zwecke
genügen.«
»Es ist gut, so einflussreiche Freunde zu haben«, stellte Tal fest.
Sie befanden sich in dem kleinen Hinterzimmer des
Gasthauses zu den Drei Weiden. In dieser Gegend waren
viele Fremde und Leute aus weit entfernten Ecken des
Kaiserreichs unterwegs, also würde das Kommen und
Gehen von zwei weiteren offensichtlichen NichtKeshianern hier nicht auffallen. Es war spät, und die
Stadt kam langsam zur Ruhe, aber in dieser Gegend
herrschte noch viel Betrieb. Ganz in der Nähe lag ein
Platz, auf dem sich die jungen Leute aus dem Viertel
abends trafen. Gegen besseres Wissen hatte Caleb die
Jungen dort hingehen lassen. Dennoch, er nahm an, dass
es dort für sie weniger Ärger geben würde, als wenn er
sie in ihrem Zimmer neben zwei Mädchen vom Wahren
Blut, ihrer reizbaren Mutter und ihrem Leibwächter ließ.
Als er den riesigen Mann gesehen hatte, hatte er sich
ebenso wie Tal gefragt, ob er wirklich ein Mensch war.
»Turgan Bey hat mir mitgeteilt, was seine Agenten
bisher entdecken konnten«, berichtete Kaspar. Ein Zinnkrug stand auf dem Tisch, und er goss sich einen Becher
Wein ein. Nach dem ersten Schluck verzog er das Gesicht. »Wir sollten dieses Geschäft aufgeben und eine
Firma gründen, die Wein aus Ravensburg und einigen
anderen Weinregionen in den Östlichen Königreichen
importiert. Damit könnten wir ein Vermögen machen,
wenn das hier das Beste ist, was sie haben.«
»Das hier ist nicht das Haus am Fluss«, sagte Tal lächelnd – er sprach von dem Restaurant, das er in Roldem
eröffnet hatte. »Und es ist nicht der beste Wein, den man
in Kesh kaufen kann, wie du sehr gut weißt.«
Caleb trank einen Schluck. »Es ist allerdings der beste
in diesem Gasthaus.«
Kaspar beugte sich vor. »Es gibt kein Muster bei den
Morden, nur eine einzige Gemeinsamkeit. Jeder ermordete Adlige, ob vom Wahren Blut oder nicht, gehörte einem
lockeren Bündnis von Lords und Meistern an, die es vorzögen, wenn Prinz Sezioti nach Diigais Tod den Thron
bestiege.«
»Und das wird irgendwann in nächster Zeit geschehen?«, fragte Caleb.
»Sag du es mir«, verlangte Kaspar. »Dein Vater und
dein Bruder verstehen wahrscheinlich besser als wir, um
was es geht, wenn der Kaiser Magie einsetzt, um sein
Leben zu verlängern. Aber nach dem, was Bey mir gesagt hat, ist klar, dass viele Lords und Meister unglücklich darüber sind, dass er der erste Kaiser ist, der so etwas tut.
Seine Vorgängerin, Kaiserin Leikesha, ist aus reiner
Bosheit über neunzig Jahre alt geworden – nach dem,
was man mir gesagt hat, war sie die zäheste Alte, die je
auf diesem Thron saß –, also sind zehn Jahre mehr für
Diigai noch kein Problem, aber dass er dazu Magie anwendet … Offenbar ist die Mehrheit der wichtigen Leute
von Groß-Kesh der Ansicht, dass der alte Bursche seine
politische Denkfähigkeit verliert. Er verbringt die meiste
Zeit mit seinen Kurtisanen – was ich in seinem Alter für
heldenhaft halte –, und viele seiner Dekrete wirken launisch. Aber keins führt zu bedeutsamen Änderungen,
also hat die Verärgerung darüber noch kein kritisches
Ausmaß erreicht. Die Galerie der Lords und Meister verliert allerdings langsam die Geduld, und der Kaiser wird
schließlich einen Erben benennen müssen. Sezioti ist ein
sehr geachteter Gelehrter, aber er wird nicht gerade bewundert.« Kaspar fuhr fort, ihnen den Rest dessen zu
berichten, was Turgan Bey über die Politik des Kaiserreichs gesagt hatte.
»Also«, schloss Tal, »können wir annehmen, dass jemand sehr vorsichtig versucht, Seziotis Chancen für die
Thronbesteigung zu verringern, und zwar zu Gunsten von
Dangai. Warum?«
»Wenn die Nachtgreifer nicht in die Sache verwickelt
wären«, sagte Caleb, »würde ich annehmen, es ist nur die
übliche keshianische Politik. Aber da die Gilde des Todes hier an der Arbeit war, müssen wir davon ausgehen,
dass auch Leso Varen in die Sache verwickelt ist. Und
was immer er will, wir wollen das Gegenteil.«
Kaspar stand auf. »Ich kann nicht bleiben. Ich werde
zweifellos beschattet, und sie wissen zwar, dass Tal und
ich in Kontakt

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