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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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stehen, aber über dich wissen sie nichts,
Caleb. Ich schlage vor, daran in nächster Zeit auch nichts
zu ändern.« Caleb nickte. »Es gibt im Stadtpalais von
Lord Gresh in einer Woche einen Empfang«, informierte
Kaspar Tal. »Sieh zu, dass du dir eine Einladung verschaffst. Es ist genau unsere Art von Gesellschaft: Wüstlinge, gelangweilte adlige Ehefrauen, neugierige Töchter,
degenerierte Spieler und heißblütige junge Männer, die
sich einen Namen machen wollen, indem sie eine bekannte Persönlichkeit umbringen. Du solltest mit einigem
Glück in der Lage sein, dir an einem Abend ein halbes
Dutzend Feinde zu machen.«
Tal sah Kaspar mit säuerlicher Miene an. »Ich werde
mein Bestes tun.«
»Ich werde Pasko schicken, sobald ich etwas erfahre,
was berichtenswert ist«, sagte Kaspar und ging.
»Er hat wahrscheinlich Recht und wird tatsächlich verfolgt. Ich werde als Nächster verschwinden. Glaubst du,
ich kann durch den Schankraum gehen, ohne dass das
auffällt?«
»Vermutlich«, erwiderte Caleb. »Dennoch, nun, da
wir wissen, dass man dich und Kaspar beobachtet, sollte
ich in Zukunft vorsichtiger sein. Ich werde dafür sorgen,
dass unsere nächste Begegnung sicherer ist.«
Tal sah sich um. »Was, wenn wir mit … mit anderen
Mitteln beobachtet werden?«
Caleb griff in den Beutel, den er am Gürtel trug, und
holte einen kleinen Gegenstand heraus. Er reichte ihn Tal,
der das Ding anstarrte. Es sah aus wie ein kleines Götterbild aus Elfenbein, vielleicht ein unbekannterer Haushaltsgott. »Nasur, ein Magier des Geringeren Wegs auf
der Insel meines Vaters, hat das hier hergestellt. Es verhindert, dass ich mit Hilfe des Blicks oder ähnlicher magischer Mittel beobachtet werde. Solange ich es bei mir trage, kann niemand uns auf magische Weise belauschen.«
Tal sagte: »Das ist sehr praktisch. Du hast nicht zufäl
lig eins übrig?«
»Selbst wenn ich es hätte, würde ich es dir nicht geben. „Wenn Varens Agenten dich beobachten, benutzen
sie vielleicht Magie, um dich zu sehen oder zu hören.
Wenn du plötzlich für sie verschwunden wärst, solange
du dich hier aufgehalten hast, dann werden sie einfach
der Ansicht sein, dass etwas nicht richtig funktioniert hat
oder dass du und Kaspar dafür gesorgt habt, dass dieser
Raum abgesichert ist. Wenn sie dich aber überhaupt nicht
mehr finden können, werden sie wissen, dass du mehr
bist, als du zu sein vorgibst.«
»Und was gebe ich vor zu sein?«
»Im Augenblick seid sowohl du als auch Kaspar
Agenten der Krone von Roldem, und keine besonders
fähigen. Wir mussten recht aggressiv Gerüchte verbreiten, um das an die richtigen Stellen zu bringen. Kesh ist
wegen Roldem stets nervös, vor allem wegen der Marine.
Wenn man ihnen etwas Vernünftiges und Offensichtliches gibt, um das sie sich Sorgen machen können, werden sie nicht viel Zeit auf Feinheiten verschwenden.
Niemand, der nicht für Varen arbeitet, würde auf die Idee
kommen, dass das Konklave hier in Kesh arbeitet.«
»Außer den Agenten in der Regierung, die für das
Konklave arbeiten.«
Caleb nickte. »Mein Vater hat Jahre gebraucht, um an
den Punkt zu gelangen, wo er derzeit ist. Wir haben an
allen Höfen dieser Welt einflussreiche Freunde, ohne
dass wir uns dabei einer einzelnen Regierung verpflichten mussten. Und jetzt ist es Zeit, dass du gehst, und falls
ich dich sehen will, schicke ich einen der Jungen mit einer Botschaft.«
Tal stand auf, schüttelte Caleb die Hand und ging. In
der Tür blieb er noch einmal stehen und sagte: »Wenn
das hier alles vorbei ist, hättest du Lust, dich mit mir bei
Kendrick zu treffen und ein paar Tage auf die Jagd zu
gehen?«
Caleb grinste. »Nachdem wir ein wenig Zeit bei unseren Frauen verbracht haben, ja. Das würde mir Spaß machen.«
Tal erwiderte das Lächeln und ging.
Caleb lehnte sich zurück. Er würde noch eine Weile
warten und dann nachsehen, wie es den Jungen ergangen
war.
    Zane fiel auf den Boden und rutschte auf dem Hintern
rückwärts. Er prallte hart genug gegen die Kante des
Brunnenbeckens, dass ihm die Luft aus der Lunge getrieben wurde. Tad rief: »Was soll das?« und sprang zwischen seinen Bruder und den anderen jungen Mann, der
Zane gerade fest genug gestoßen hatte, dass er umfiel.
    Der Bursche hielt inne und fragte: »Was geht es dich
an?«
»Das ist mein Bruder, den du gerade geschubst hast.«
Der Junge war groß und kräftig und sah brutal aus. Er
hatte massige Schultern und eine wulstige Stirn. Sein
Kinn war ein wenig zurückweichend, was

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