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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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entscheiden konnte,
welchen Körper ich wollte, aber dieser hier wird
nicht mehr lange mein Gastgeber sein. Ich muss gestehen, ich hatte so viel zu tun, seit ich den DasatiSpalt fand, dass mir wirklich nicht genug Zeit blieb,
ein neues Seelengefäß herzustellen. Also werde ich
mich darum kümmern, sobald ich einen sicheren Ort
finde, an dem ich Nekromantie einsetzen kann, ohne
dass sich hundert zornige Erhabene auf mich stürzen.« Er warf einen Blick zu der Kuppel. »Ich denke,
es wird nicht lange dauern, bis sie viel zu beschäftigt
sind, um sich um mich zu kümmern.«
Er streckte den Arm aus und nahm ihr Kinn in seine Hand. Ihre Augen verloren die Konzentration, als
er sagte: »Ihr seid wirklich eine attraktive Frau. Das
ist mir bisher nie so richtig aufgefallen. Ich denke,
ich fand Euch zunächst unangenehm, weil Ihr so …
so entschlossen wart. Ihr hattet immer eine verärgerte
Miene, und Eure Augen … sie starrten so wütend vor
sich hin. Aber ich verstehe, wieso Pug sich in Euch
verliebt hat, obwohl ich es vorziehe, wenn Frauen ein
wenig … untertäniger sind. Aber es würde Spaß machen, Euch an eine Wand zu nageln und festzustellen, wie entschlossen Ihr bleibt, wenn ich all die
Verhörspielzeuge einsetze, die die Tsurani entwickelt
haben.«
Etwas kam hinter ihr den Hügel herauf, aber Miranda konnte sich nicht bewegen, von umdrehen und
hinschauen ganz zu schweigen. Leso Varen nutzte
den Stab, um sich auf die Beine zu stemmen, als
starke Hände ihre Schultern packten und sie hochzogen.
»Ich möchte Euch gerne zwei neuen Freunden von
mir vorstellen«, sagte Varen. »Das hier sind, wenn
ich es richtig verstanden habe, Desoddo und Mirab.«
Miranda wurde herumgerissen und starrte ins Gesicht eines Fremden, eines Wesens mit schlankem
Schädel, gräulicher Haut und schwarzen Augen. »Sie
sind, was bei den Dasati ›Todespriester‹ genannt
wird, und sie werden viel Spaß mit Euch haben, denke ich. Es ist schade, dass ich nicht dabei sein kann,
aber ich muss mich um andere Dinge kümmern. Ihr
müsst wissen, meine neuen Freunde und ich sind zu
einer Übereinkunft gekommen. Ich werde ihnen helfen, Kelewan zu erobern, und im Austausch dafür
helfen sie mir, Midkemia zu nehmen. Ist das nicht
wunderbar?«
Ohne ein Wort rissen die beiden Todespriester der
Dasati Miranda herum und begannen, sie hügelabwärts auf die schwarze Energiekuppel zuzuziehen.
Als sie das Bewusstsein verlor, war das Letzte, was
sie hörte, Varen, der ein seltsames kleines Lied
summte.
    »Oh verflucht«, sagte Tad, als er über den Hügel
spähte.
»Ja«, flüsterte Servan. »In der Tat, verflucht.«
»Was sollen wir jetzt machen?«, fragte Zane, der
sich ein paar Fuß hinter ihnen befand.
Jommy hockte am Boden. Sie saßen zu viert unter
einer Hügelkuppe, und unten warteten die zwanzig
Soldaten – die nun alle widerstrebend gehorchten –
mit Grandy und Godfrey.
»Wie schnell kannst du zum General gelangen?«,
fragte Jommy Tad.
Tad dachte nach. »Ich kann zum Boot laufen. Das
sollte nicht länger als eine halbe Stunde dauern.
Wenn ich dann den Fluss überquere und am Ufer
entlangrenne – das muss schneller sein, als gegen die
Strömung zu rudern –, vier, vielleicht dreieinhalb
Stunden, wenn ich ohne anzuhalten weiterrennen
kann.«
Tad zwar zweifellos der beste Läufer unter den
sechs Jungen, vielleicht der Beste in der gesamten
roldemischen Armee. »Das wird dich noch vor dem
Abend zu ihm bringen. Wenn er sofort sechzig Mann
per Boot losschickt, können sie vor Sonnenaufgang
hier sein. Also müssen wir nur verhindern, dass sich
diese Leute vor dem morgigen Tag bewegen.«
Er warf noch einmal einen Blick über die Kuppe,
um sich den Feind anzusehen, und duckte sich dann
wieder. Die Offensive aus Salmater erfolgte offenbar
nicht an der Stelle des Flusses, wo der General sie
erwartete, sondern die Streitmacht kam hier über den
Fluss. Sobald sie sich erst einmal im eigentlichen
Olasko befand, würde es so schwierig sein, sie zwischen den hunderten von Inseln zu finden, wie es
war, sie zu vertreiben, nachdem man sie gefunden
hatte. Aber wenn sie bis zum Morgen an diesem
Strand blieben, würden sie sich vielleicht über den
Fluss zurückziehen müssen. Mit sechzig frischen
Soldaten, die diese Hügelkuppe hielten, und dem
Versprechen, dass noch mehr kurz darauf eintreffen
würden …
»Und wie halten wir sie davon ab, uns einfach zu
umgehen?«, fragte Jommy Servan.
Der Vetter des Königs

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