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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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bedeutete den anderen Jungen, den Hügel hinabzurutschen, und unten angekommen sagte er: »Wenn sie glauben, dass wir nur
diesen Hügel halten, werden sie uns tatsächlich im
Süden umgehen. Also müssen wir sie glauben lassen,
dass überall Soldaten sind.« Er warf einen Blick nach
oben. »Einen Moment.« Er kroch auf den Ellbogen
wieder den Hügel hinauf, warf einen Blick auf die
aussteigenden Soldaten von Salmater und kam dann
wieder herunter.
»Sie sind immer noch am Entladen«, sagte Servan.
Als er zur Nachmittagssonne schaute, fügte er hinzu:
»Ich weiß nicht, ob sie vorhaben, über diese Insel zu
marschieren und ihr Lager auf der nächsten dort drüben aufzuschlagen« – er zeigte auf eine ferne Insel,
die durch ein breites, flaches Riff vom Ufer getrennt
wurde – »oder ob sie über Nacht bleiben, wo sie
sind. Wenn sie davon ausgehen, dass man sie nicht
entdeckt hat, werden sie es vielleicht nicht so eilig
haben.«
Jommy warf einen Blick zu Tad. »Du solltest dich
lieber beeilen, ganz gleich, was hier geschieht. Sag
dem General, er soll schnell kommen, und mit jedem
Mann, den er entbehren kann.« Als Tad ansetzte,
sich zu bewegen, streckte Jommy die Hand aus und
packte seinen Arm. »Und sag den Leuten beim Boot,
sie sollen es flussabwärts schaffen. Wenn unsere
Feinde die Nordseite der Insel erkunden, wäre es sicher nicht gut, wenn jemand das Boot sehen würde.
Lass sie sich irgendwo verstecken.«
»Verstanden«, erwiderte Tad.
»Und sorg dafür, dass dich keiner umbringt«, warf
Zane ein.
Tad grinste und rannte ohne ein weiteres Wort los.
Jommy wandte sich Servan zu und sagte: »So, und
wie werden wir sie glauben lassen, dass es hier eine
Armee gibt, falls sie beschließen, sich in Bewegung
zu setzen?«
»Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Servan.
Einundzwanzig
Verrat
    Miranda erwachte unter Schmerzen. Die beiden Gestalten über ihr sprachen miteinander, aber sie
verstand nicht, was sie sagten. Ihr war nicht nur die
Sprache fremd, auch ihre Sinne waren wie betäubt:
Es klang, als unterhielten sie sich unter Wasser. Sie
war an eine Art Tisch gebunden und konnte nur den
Kopf bewegen, und auch den nur geringfügig.
    Sie versuchte zu atmen, aber das strengte sie ungemein an: Ihre Lunge schmerzte, und sie litt unter
einem Mangel an Luft. Sie versuchte, sich zu konzentrieren und genug Energie zu sammeln, um sich
zu befreien, aber etwas machte es ungemein schwierig, sich zu konzentrieren.
    »Sie wacht auf.« Sie brauchte nicht zu sehen, wer
da gesprochen hatte. Die Stimme war die von Leso
Varen, der sich nun im Körper des Tsurani-Magiers
Wyntakata befand.
    Die Gestalt, die ihr am nächsten war, beugte sich
über sie und sagte etwas, diesmal in der Sprache der
Tsurani, aber mit starkem Akzent: »Nicht bewegen«,
wies er sie ruhig und ohne Drohung an. »Ihr werdet
für eine Weile Schmerzen haben. Sie werden vergehen.« Er richtete sich wieder auf und machte eine
Geste. »Dieser Ort ist erträglich für unsere beiden
Völker, aber Ihr werdet Zeit brauchen, um Euch anzupassen.«
    »Was wollt Ihr hier?«, fragte sie und stellte fest,
wie schwer es ihr fiel zu reden.
»Wenn ich darf?« Varens Stimme erklang außerhalb ihres Gesichtsfelds. Dann schwebte sein Gesicht
über ihrem. Er verwendete die Sprache des Königs,
was Miranda überzeugte, dass er nicht wollte, dass
die Todespriester der Dasati ihn verstanden. »Es ist
eigentlich ganz einfach. Die Dasati sind in gewisser
Weise ein Volk von Kindern, wenn Ihr Euch ein paar
Millionen Zweijähriger vorstellen könnt, die mit sehr
scharfen Klingen, mächtiger Todesmagie und dem
Bedürfnis unterwegs sind, alles, was sie sehen, zu
zerbrechen. Aber sie reagieren wie Kleinkinder überall: Wenn sie etwas Hübsches und Glänzendes sehen,
wollen sie es haben. Und ihnen kommen die Welten
auf der ersten Ebene der Wirklichkeit sehr hübsch
vor, sehr viel heller, viel leuchtender als ihre Planeten. Also werden bald tausende sehr hochgewachsene Kinder in Rüstungen Amok in diesem reizenden
Land laufen und ›Meins! Meins! Meins!‹ schreien,
während sie töten, plündern und brennen. Ist das
nicht wunderbar?«
»Ihr seid wahnsinnig«, würgte Miranda hervor.
»Das ist anzunehmen«, erwiderte Varen. Er blickte
zu den beiden Todespriestern und sagte: »Aber verglichen mit ihnen bin ich ein Ausbund an Vernunft.
Ihr werdet Euch noch nach diesen Augenblicken
sehnen, da wir miteinander sprachen, während die
Priester Euch

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