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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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– oder einem
anderen dunklen Metall – und einem sehr kunstvollen Tor, durch das sich eine lange Reihe von Personen bewegte. Es war das einzige Mal, dass Pug Krieger und ihre Frauen hinter Geringeren stehen sah,
denn alle wurden entsprechend ihrer Ankunft aufgereiht. Martuch schickte Bek und die anderen in die
Reihe und ging zum Tor, wo er zwei Männern in
schwarzen Gewändern und mit einem goldenen Auge, das auf ihre Brust aufgestickt war, ein Pergament
zeigte. Diese Todespriester waren für die Geheimnisse und Rätsel des Ordens verantwortlich. Pug spürte,
dass dies bedeutete, dass sie sozusagen dem niederen
Pfad angehörten, denn die Sternenbrücke war ein
großes Gerät, so fantastisch es auch aussah.
»Ein sehr beeindruckender Trick«, flüsterte Nakor.
Pug berührte ihn leicht an der Schulter, um ihn
daran zu erinnern, still zu sein. Martuch kehrte zurück und tat so, als spräche er nur zu Bek, aber er tat
es laut genug, dass auch die anderen ihn hören konnten. »Es ist alles in Ordnung. Wir brechen jetzt auf.«
Sie folgten der Reihe vor ihnen. Als sie das Tor erreichten, bemerkte Pug, das die beiden Hierophanten
jeden einen Augenblick warten ließen. Als Martuch
und dann Bek zum Fuß der Säule aus Licht weitergingen, wurde Pug einen Moment zurückgehalten,
dann hörte er einen der beiden dunkel gewandeten
Priester sagen: »Betretet es schnell und verlasst es
ebenso schnell wieder.« Dann schickte man ihn mit
einem festen Stoß weiter.
Pug beeilte sich, den gleichen Abstand zu Bek
einzuhalten, den er zuvor gehabt hatte, und er sah
den jungen Krieger ins Licht treten. Als er selbst die
Grenze erreichte, zögerte er nur einen Augenblick,
aber in diesem Augenblick griff er mit seinen Sinnen
zu und strich über die Sternenbrücke.
Er taumelte ein wenig, und es gelang ihm nur
durch einen Willensakt, wie er ihn seit Jahren nicht
angewandt hatte, auf den Beinen zu bleiben. Dieses Ding, diese Sternenbrücke … Er konnte sie nicht begreifen. Sein Geist rebellierte dagegen.
Dann war er drinnen. Einen Augenblick fühlte es
sich an, als befände er sich wieder in der Leere, denn
seine Sinne wurden ihm genommen, dann eilte er
abrupt durch einen anderen Ort, eine Dimension von
seltsamer Schönheit und unbeschreiblichen Gefühlen.
Einen kurzen Augenblick fühlte sich Pug wie ein
Teil dieser Ebene der Realität, spürte, dass es hier
eine Ordnung gab, ein System, das er verstehen
könnte, wenn er nur länger bliebe und darüber nachdächte. Dann stand er plötzlich wieder auf festem
Boden und sah Beks kleiner werdenden Rücken. Er
erinnerte sich an die Warnung, sich schnell zu bewegen, und tat, was man ihm gesagt hatte, und er fragte
sich, was geschehen wäre, wenn er gewartet hätte,
bis Nakor hinter ihm erschien. Wahrscheinlich etwas
Unangenehmes.
Er hörte, wie seine beiden Begleiter ihm folgten.
Er wollte zurückschauen, aber die Bilder, die seine
Sinne nun überfluteten, machten ihn nicht nur vorsichtig, sie erfüllten ihn mit Furcht. Delecordia hatte
ihn nicht wirklich auf den Schock vorbereitet, nach
Kosridi zu gehen, und Kosridi hatte tatsächlich nichts
getan, um ihn auf das vorzubereiten, was er nun auf
Omadrabar sah.
    Miranda kam wieder zu sich und stellte fest, dass ihre Arme und Beine immer noch gefesselt waren, aber
nicht mehr so eng wie vorher. Sie schien sich in einem Schlafzimmer zu befinden, angebunden mit Seilen an die vier Bettpfosten. Ein Dasati saß auf einem
Hocker neben dem Bett und sah sie mit kalten,
schwarzen Augen an.
    »Könnt Ihr mich verstehen?«, fragte er, und Mirandas Geist rang mit seinen Worten, denn sie
verstand die Worte an sich nicht, aber die Bedeutung
schon. Er benutzte eine Magie, die sie nicht kannte,
die aber funktionierte.
    »Ja«, sagte sie und stellte fest, dass sie kaum sprechen konnte. Ihre Lippen waren ebenso trocken wie
ihr Hals. »Könnte ich ein wenig Wasser bekommen?«, fragte sie, zu elend und müde, um etwas an
den Tag zu legen, was man vielleicht als angemessene Wut bezeichnet hätte. Ihr Kopf dröhnte, und ihr
Körper pochte, und so sehr sie es auch mit aller Geisteskraft und jeder Beschwörung versuchte, die sie
kannte, sie konnte sich nicht konzentrieren und keine
Energie um sich herum wahrnehmen. Der gesamte
Fluss der Magie war fremdartig. Es schien unmöglich, ihn zu begreifen.
    Der Dasati auf dem Hocker trug ein schwarzes
Gewand mit einem roten Totenkopf auf der Brust
und einer kunstvollen purpurroten

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