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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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jeden im Sinn, der versuchte, die Burg
zu betreten.« Er fuchtelte zerstreut mit der Hand.
»Wir verfügen über alte Aufzeichnungen, die selbst
damals nicht sehr genau waren, aber wir wissen, dass
die Burg Cavell ein Labyrinth darstellt und es viele
Orte gibt, an denen man im Hinterhalt liegen oder ein
paar unangenehme Fallen zurücklassen kann. Es
wird kein Spaziergang werden.«
Nakor zuckte die Achseln. »Du hast gute Männer.«
»Die Besten«, erwiderte Erik. »Handverlesen und
für solche Situationen ausgebildet, aber ich gefährde
sie dennoch ungern.«
Nakor erklärte leise: »Es geht nicht anders, Erik.«
»Davon bin ich überzeugt, Nakor«, sagte der alte
Soldat. »Sonst wäre ich nicht hier.«
»Was sagt der Herzog von Salador zu all dem?«,
fragte Nakor.
»Er weiß nicht, dass ich hier bin.« Erik sah Nakor
an. »Du hast dir wirklich keine gute Zeit ausgesucht,
mich auch noch daran zu erinnern, alter Freund.«
Nakor zuckte die Achseln. »Können wir uns denn
jemals unsere Momente aussuchen?«
»Es gibt Zeiten, in denen ich denke, ich wäre besser dran gewesen, wenn Bobby de Longville und Calis mich an diesem kalten, bitteren Morgen vor so
langer Zeit gehängt hätten.« Sein Blick schweifte in
die Ferne, als die Sonne hinter den Felsen verschwand. Dann sah er wieder Nakor an. »Und dann
gibt es Zeiten, in denen ich das nicht denke. Wenn
das hier vorbei ist, werde ich besser wissen, woran
ich bin.« Der alte Mann lächelte. »Gehen wir zurück
und warten eine Weile.«
Er führte Magnus und Nakor einen schmalen Pfad
zwischen hohen Felsen entlang und kam dabei an
Soldaten vorbei, die ruhig darauf warteten, die Felsen über ihnen in Angriff zu nehmen. Bei der Nachhut standen Diener mit den Pferden bereit, und dahinter gab es Wagen mit Ausrüstung. Erik winkte
seinem persönlichen Junker, der bei den Jungen beim
Gepäck geblieben war.
Der Junker holte ein paar Becher und füllte sie mit
Wein aus einem Schlauch. Nakor nahm einen entgegen
und zog die Brauen hoch. »Wein vor einer Schlacht?«
»Warum nicht?«, fragte der Herzog und nahm einen großen Schluck. Er wischte sich den Mund mit
dem Rücken seines Panzerhandschuhs ab. »Immerhin schickst du mich quer durchs Königreich, um
Mörder auszugraben. Als ob ich nicht schon genug
Sorgen hätte.«
Nakor zuckte die Achseln. »Irgendwer muss es
tun, Erik.«
Der alte Krieger schüttelte den Kopf. »Ich habe
ein langes Leben geführt, Nakor, und eins, das interessanter war als das der meisten. Ich würde lügen,
wenn ich behauptete, ich hieße den Tod willkommen, aber ich wäre sicher gerne meine Lasten los.«
Er sah Nakor mit zusammengekniffenen Augen an.
»Ich dachte, genau das würde passieren, als du an
diesem Abend erschienst.«
»Wir brauchen dich«, sagte der Isalani.
»Mein König braucht mich«, erwiderte Erik.
»Die Welt braucht dich«, erklärte Nakor, dann
senkte er die Stimme, damit die in der Nähe ihn nicht
hören konnten. »Du bist der einzige Mann von Rang
im Königreich, dem Pug noch vertraut.«
Erik nickte. »Ich verstehe, wieso er sich entschlossen hat, sich von der Krone zu trennen.« Er
trank einen weiteren Schluck Wein und reichte dann
den leeren Becher seinem Junker. Als der Junge dazu
ansetzte, ihn wieder zu füllen, winkte Erik ab. »Aber
musste er den Prinzen von Krondor in Verlegenheit
bringen, als er das tat? Öffentlich? Vor der Armee
von Groß-Kesh?«
»Eine alte Geschichte, Erik.«
»Ich wünschte, dem wäre so«, sagte Erik. Er senkte die Stimme noch weiter. »Ihr werdet es bald hören, falls ihr es nicht schon wisst. Man hat Prinz Robert zurückgerufen.«
»Das ist nicht gut«, sagte Nakor nickend.
»Wir hatten drei Prinzen in Krondor, seit ich zum
Adligen wurde, und ich bin nur Herzog, weil König
Ryan Lord James mit sich nach Rillanon nahm. Meine derzeitige Position habe ich jetzt neun Jahre inne,
und wenn ich lange genug lebe, wird das vielleicht
noch weitere neun so bleiben.«
»Warum hat man Robert zurückgerufen?«
»Du hast bessere Möglichkeiten als ich, die Wahrheit herauszufinden«, sagte Erik. Nach längerem
Schweigen, während er zusah, wie der Abendhimmel
dunkler wurde, fügte er hinzu: »Politik. Robert war
nie ein beliebter Mann bei den Adligen. Lord James
ist ein Adliger aus dem Westen, was viele von denen
stört, die gerne zu den Beratern des Königs gehören
würden. James ist ein kluger Mann, beinahe so klug
wie sein Großvater.« Er warf Nakor einen Blick zu.
»Ein Name, der

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