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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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Erinnerungen hervorruft – Lord James von Krondor.«
Nakor grinste. »Jimmy war schon eine Plage, bevor er Herzog wurde.« Er blickte zu den Soldaten
auf, die nur auf sein Zeichen warteten, um mit dem
Aufstieg zu beginnen. »Dennoch, wir erinnern uns
gern nur an Größe und vergessen die Fehler, und
Jimmy hat seinen Anteil an Fehlern gemacht. Wenn
es Robert nicht wird, wer dann?«
»Es gibt andere Vettern des Königs, die eher imstande sind …« Er blickte Nakor an, und seine Miene
war traurig. »Es könnte zum Bürgerkrieg kommen,
wenn der König nicht vorsichtig ist. Er ist ein direkter Abkömmling von Lord Borric, aber er hat keine
eigenen Söhne, und es gibt viele Vettern, von denen
die meisten einen Anspruch auf den Thron haben,
wenn er keinen Erben bekommt.«
Nakor zuckte die Achseln. »Ich habe lange gelebt,
Erik. Ich habe Könige in vielen Ländern kommen
und gehen sehen. Die Nation wird überleben.«
»Aber um welchen Preis, alter Freund?«
»Wer wird der neue Prinz von Krondor?«
»Das ist die Frage, nicht wahr?«, sagte der Herzog, stand auf und bedeutete seinen Männern, sich
fertig zu machen. Der Himmel war dunkel genug; es
war Zeit, mit dem Angriff auf die Burg zu beginnen.
»Prinz Edward ist beliebt, intelligent, ein guter Soldat und jemand, der ein Übereinkommen mit den
Adligen erzielen könnte.«
»Also wird der König einen anderen benennen«,
stellte Nakor leise lachend fest, als Erik begann, sich
den Hang hinaufzubewegen.
Der Herzog schwieg, aber er machte eine Geste,
und zwei Männer eilten hinter Felsen unterhalb der
Burg hervor, beide mit Seilschlingen um ihre Schultern. Sie begannen, die Klippe zu erklettern, wobei
sie nur ihre Hände und Füße benutzten.
Nakor sah zu, als die beiden in der Dunkelheit verschwanden. Sie bewegten sich wie Spinnen, die eine
Wand hinaufkletterten. Nakor wusste, wie gefährlich
es war, diesen Aufstieg zu unternehmen, aber er
wusste auch, dass es die einzige Möglichkeit war,
den Soldaten unten ein Seil zukommen zu lassen.
Erik drehte sich zu Nakor um und sagte: »Ich denke, sie werden Prinz Henry wählen, denn er kann
leicht ersetzt werden, wenn Königin Anne einen Jungen bekommt. Wenn Edward längere Zeit in Krondor
bliebe, könnte der König ihn vielleicht nicht in ein
paar Jahren … durch … einen … Sohn ersetzen …«
Seine Stimme wurde leiser, als er beobachtete, wie
die Männer den Rand des Teichs erreichten.
»Seltsame Stelle für einen Fluchtweg, über hundert
Fuß über dem Boden, findest du nicht?«, fragte Nakor.
»Ich nehme an, die Nachtgreifer haben hier vor ein
paar Jahren ein wenig Arbeit geleistet. Meine Männer berichten von Werkzeugspuren an den Felsen.
Wahrscheinlich gab es einen Weg nach unten, der
unbrauchbar gemacht wurde.« Er seufzte. »Es ist
Zeit. Wo ist dein Mann?«
Nakor wies nach hinten. »Er liegt unter dem Wagen und schläft.«
»Dann hol ihn«, sagte Erik von Finstermoor.
Nakor eilte zurück zum Gepäckwagen, wo die
beiden Jungen aus dem Ort warteten, die für die Ausrüstung verantwortlich waren. Sie unterhielten sich
leise, denn sie wussten, wie gefährlich dieser Auftrag
war; dennoch, sie waren Jungen, und das Warten
machte sie ruhelos. Unter dem Wagen lag eine einzelne Gestalt, die sich schnell bewegte, als Nakor
leicht gegen ihre Stiefel trat.
Ralan Bek wand sich unter dem Wagen hervor und
richtete sich dann auf. Der junge Mann war sechs
Zoll größer als sechs Fuß und damit erheblich größer
als der winzige Spieler. Nakor wusste, dass Bek von
einem Aspekt des Gottes des Bösen besessen war,
einem winzigen »Splitter«, wie der Isalani es ausdrückte, einem unermesslich kleinen Stück des Gottes selbst, und das machte Bek ausgesprochen gefährlich. Der einzige Vorteil, über den Nakor ihm
gegenüber verfügte, waren Jahre der Erfahrung und
das, was er als seine »Tricks« bezeichnete.
»Zeit?«
Nakor nickte. »Sie werden jeden Augenblick oben
sein. Du weißt, was zu tun ist.«
Bek nickte. Er griff nach unten und setzte seinen
Hut auf, eine Kopfbedeckung, die er einem Mann
abgenommen hatte, den er vor Nakors Nase getötet
hatte, und die er nun wie ein Ehrenzeichen trug. Der
schwarze Filzhut mit der weiten Krempe und einer
einzelnen langen Adlerfeder, die vom Hutband nach
unten hing, ließ den jungen Mann beinahe keck aussehen, aber Nakor wusste, dass unter Beks angenehmem Äußeren ein Potenzial lauerte, das zerstören
konnte, ebenso wie übernatürliche Kraft und

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